Detlef Altenburg gehörte zu den prägenden Figuren des Fachs Musikwissenschaft der letzten Jahrzehnte. Nicht nur nahm er als langjähriger Präsident der Gesellschaft für Musikforschung eine bedeutende fachpolitische Stellung ein. Auch hat er sich in den Gremien des Deutschen Musikrates sowie in den Wissenschaftsakademien in Erfurt, Leipzig und Mainz für das Fach verdient gemacht. Seine Forschungsschwerpunkte zu Franz Liszt, der Neudeutschen Schule sowie der Schauspielmusik waren dabei ebenso intensiv seinem Weimarer Wirkungsfeld wie seiner steten Neugier auf musikwissenschaftliche Desiderata verbunden. Wie wichtig ihm dabei stets das Interdisziplinäre, also der Blick über den fachlichen Tellerrand war, zeigt unter anderem seine Mitwirkung an dem Sonderforschungsbereich „Ereignis Weimar-Jena um 1800“ der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Nicht zuletzt gehört auch die Verleihung mit dem Bundesverdienstkreuz zu den sichtbaren öffentlichen Würdigungen. Große Verdienste erwarb sich Detlef Altenburg im Aufbau eines der größten musikwissenschaftlichen Institute im deutschsprachigen Raum am Standort Weimar-Jena.
Seit März 2013 war er Mitglied der TONKUNST. Er engagierte sich dort stets bei den Mitgliedsversammlungen und stand dem Vorstand mit Rat und Tat zur Seite. Der Vorstand ist ihm zu tiefstem Dank verpflichtet und wird sein Andenken bewahren. Detlef Altenburg verstarb am 8. Februar 2016, knapp einen Monat nach seinem 69. Geburtstag, in Regensburg.