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Als Teil staatlicher Macht und ihrer Repräsentation trägt Musik als klingendes Symbol wesentlich zur Identitätsstiftung zwischen Staat und Bürgerinnen und Bürgern bei. Dies gilt für die meisten Regierungsformen von der Diktatur oder totalitären Systemen bis hin zur Demokratie. Auch ist Musik in Demokratien als Teil politischer Protestäußerung durch die Bevölkerung als Kritik von gesellschaftlichen Zuständen oder gegen den Staat gerichtet zu verstehen. Das Oktober-Heft der TONKUNST geht der Frage nach, in welchem Verhältnis Musik und Demokratie stehen. Darunter fällt der Kampf um die Sicherung demokratischer Verhältnisse. Ebenso bedienen sich antidemokratische Bestrebungen zur Artikulierung ihrer Interessen der Musik. Über die Fallbeispiele der Funktionalisierung von Musik hinaus ist ebenso zu beleuchten, inwiefern das durch Hierarchien, Über- und Unterordnung sowie Einebnung geprägte System der (westlichen) Musik demokratischen Prinzipien folgt. Kann es eine »demokratische« Musik überhaupt geben?
Brasilien, seiner Fläche und Bevölkerungszahl nach der fünft- bzw. siebtgrößte Staat der Erde,gilt musikgeschichtlich aus europäischer Sicht immer noch weitgehend als eine terra incognita, deren Beitrag sich in populären Musik- und Tanzformen wie Samba und Bossa Nova erschöpft und in der Kunstmusik kaum über Carlos Gomes, Heitor Villa-Lobos und Camargo Guarnieri hinausgeht. Diesem auch in Brasilien anzutreffenden mangelnden Wissen tritt die brasilianische Musikwissenschaft in den letzten Jahrzehnten mit einer breit angelegten Forschung entgegen, deren Erfolg sich in zahlreichen Einspielungen und einem stark gestiegenen Anteil brasilianischer Musik in Konzertprogrammen abbildet. Ansinnen des Juli-Themenheftes der TONKUNST ist es, mit Beiträgen brasilianischer und deutscher Autorinnen und Autoren zu künstlerischen, historischen, ethnologischen, pädagogischen und technologischen Perspektiven die faszinierende Vielfalt der brasilianischen Musikkultur widerzuspiegeln und zu ihrer (Wieder-)Entdeckung anzuregen.
Mit dem April-Heft der TONKUNST sollen neue Perspektiven auf die visuelle Kultur von Musik und Zeit im 17. und 18. Jahrhundert eröffnet werden. Es geht darum, an der Schnittstelle zwischen Hören und Sehen, zwischen ästhetischen und wissenschaftlichen Diskursen, zwischen musikalischer und sozialer Praxis denkbare Wechselbeziehungen von Sichtbarkeit und Hörbarkeit zu erkunden. Die Fallstudien tragen zu einer historischen Anthropologie der Musik bei und veranschaulichen ihre Einbettung in frühneuzeitliche Zeitkonzepte und Zeitpraktiken. Zwar spielen für die Musik Memoria, Gedächtnis und Erinnerung eine wichtige Rolle, doch stets in einer sensuellen Überblendung. Musik wird eben nicht nur gehört, sondern immer auch gesehen. Daher werden die Ikonographie der Musik, Bild- und Zeitkonzepte im deutschen und italienischen Oratorium, die Intermedialität öffentlicher und höfischer Feierlichkeiten, sowie Schlüsseltexte der europäischen Aufklärung herangezogen. Nicht zuletzt möchte das Heft die Komplementarität zwischen akustischen und visuellen Kulturen der Frühen Neuzeit aufzeigen.
Zu populären Musikgenres wie Schlager, Filmmusik, Tanzmusik, Operette und Revue liegen umfang- und erkenntnisreiche Studien für die ›Goldenen Zwanziger‹ vor, für die Zeit des Nationalsozialismus sind diese Genres jedoch bisher noch nicht annähernd umfassend erforscht worden. Dass auch im Bereich der Unterhaltungsmusik eine große Zahl von Akteurinnen und Akteuren unmittelbar oder mittelfristig Deutschland verlassen musste, bedeutete nicht, dass die Musikszene zum Erliegen kam. Besonders im Vergleich zum Forschungsstand der sogenannten E-Musik sowie funktioneller Musik der NS-Zeit fällt eine starke Diskrepanz auf. Die lange vorherrschende Idee einer ›Stunde Null‹ nach 1945 zeigt sich in Bezug auf die Unterhaltungsmusik nach dem Zweiten Weltkrieg ebenso als größtenteils fiktive Grenzziehung. Das Januar-Heft der TONKUNST setzt sich mit der Publikation, Distribution und Promotion der populären Musikgenres innerhalb des Zeitraumes 1930 bis 1950 auseinander und möchte musikalische, personelle und institutionelle Kontinuitäten und Entwicklungen erklären.
DIE TONKUNST, Ausgabe Januar 2023 THEMA: POPULARMUSIK IM NATIONALSOZIALISMUS Henrik Almon und Verena Liu: Vorwort 2 Nils Grosch: Song und Musiktheater im deutschsprachigen Raum Beobachtungen und Erfahrungen zur Quellensituation 3 Heike Frey: »Schwarzer Panther« und »Rhythmische Studie A B C« Zum Umgang mit Notenmaterial bei Jazz- und Unterhaltungsmusikern im ›Dritten Reich‹ 7 Anja Weissmann und Peter Niedermüller: Zur Erforschung von Unterhaltungsmusik im NS-Staat Das Forschungsprojekt »Deutsche Unterhaltungsmusik im 20. Jahrhundert I« 13 Carolin Stahrenberg: Das Notenarchiv der österreichischen Verwertungsgesellschaft AKM in der Anton Bruckner Privatuniversität Linz. Reflexionen wissenschaftlicher Perspektiven 20 Matthias Pasdzierny: Zwischen Ersatzüberlieferung und struktureller blue note Entschädigungsakten der BRD als Quellen für die Geschichtsschreibung der Unterhaltungsmusik des 20. Jahrhunderts 25 Henrik Almon und Verena Liu: Populäre Musik als Kooperation von Musikverlag, Bühne, Filmindustrie und Schlagerproduktion. Blick auf einige Forschungsperspektiven 35 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Michael Ladenburger: Philologische Anmerkungen zu Beethovens Kompositionsplan einer 10. Sinfonie und ihrer ›Vollendung‹ mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz 39 PORTRAIT – Personen, Institutionen, Projekte, Werke Alexander Becker: Runde Geburtstage Max Reger und sein Max-Reger-Institut 51 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Konzert-Review Joachim Raff: 3. Sinfonie, Wiederaufführung in Hamburg am 13. November 2022 54 Kongress-Review Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung 2022, Berlin, 28. September bis 1. Oktober 2022 56 Nachrichten und Kongresse 60 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Matthias Tischer: Musik zwischen Autonomie und Propaganda 1938–1968 64 Kongress-Review Czech and European Music between Political Agitation and Autonomy 1938–1968, Prag, 22. bis 24. September 2022 75 Heidelberger Anthologie der Moderne Violeta Dinescu: Flammentropfen. Improvisationsmodell für 3 oder 4 Instrumente (1995) 78 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 80 Wolfgang Fuhrmann, Claus-Steffen Mahnkopf (Hgg.): Perspektiven der Musikphilosophie (80); Klara Hayward: Musikalische Mündigkeit. Eine bestimmte Qualität im Erleben des eigenen Selbst beim Musizieren (82); Freia Hoffmann (Hg.): Handbuch Konservatorien. Institutionelle Musikausbildung im deutschsprachigen Raum des 19. Jahrhunderts (83); Martine Clouzot: La musicalité des images au Moyen Âge: instruments, voix et corps sonores dans les manuscrits enluminés (XIIIe-XIVe siècles) (85); Frauke Fitzner: Der hörende Mensch in der Moderne. Medialität des Musikhörens um 1900 (87); Ute Jung-Kaiser (Hg.): Der Zauberklang der Geige (88); Robert Nosow: Hobrecht and His Singers (90); Martin Lücke (Hg.): Lexikon der Musikberufe. Geschichte – Tätigkeitsfelder – Ausbildung (92); Wolfgang-Andreas Schultz: Europas zweite Renaissance. Mensch, Natur und Kunst im Anthropozän (94); Peter Petersen: Sternsekunden der Musik in Kompositionen aus fünf Jahrhunderten (95); Ada Arendt, Marcin Bogucki, Paweł Majewski und Kornelia Sobczak: The Chopin Games. History of the International Fryderyk Chopin Piano Competition in 1927–2015 (97); Marion Saxer: Quintendiskurse. Das Quintparallelenverbot in Quellentexten von 1330 bis heute (99); Tatjana Schabalina: »Texte zur Music« in Sankt Petersburg. Gedruckte deutsche Quellen zu Werken von Komponisten des 17. und 18. Jahrhunderts, 2 Bde. (101); Wilfried Rosendahl, Hermann Wiegand und Christoph Lind (Hgg.): Im Rampenlicht. Schätze der Mannheimer Musik- und Theatersammlungen (103); Ulrich Tadday (Hg.): Wolfang Jacobi (105) Verlags-Neuheiten 107 SCHALLTRICHTER – CDs, DVDs Rezensionen 111 Chor und Orchester der English National Opera, Martyn Brabbins (Dirigat): Havergal Brian: Faust. A Tragedy in a Prologue and Four Acts (111); Sinfonia Varsovia, Ian Hobson (Dirigat): Moritz Moszkowski: Orchestral Music, Vol. 3 (113)
Mainfranken, Thüringen, Sachsen, Böhmen und Schlesien verband in der frühen Neuzeit nicht nur eine gemeinsame Sprache, auch auf dem Gebiet der Musik lassen sich viele Gemeinsamkeiten feststellen. Oft auf eine historische Kulisse reduziert, vor der musikalische Heroen wie Johann Walter, Heinrich Schütz und Johann Sebastian Bach auftraten, erscheint Mitteldeutschland als distinkte – und keinesfalls auf das heutige Thüringen und Sachsen beschränkte – Kulturlandschaft, deren Genese sich bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Zu diesem Zweck untersuchen verschiedenen Autoren des Oktober-Heftes der TONKUNST inter- und intraregionale Kulturzusammenhänge, Kulturtransfers und das Wirken regionaler Akteure. So werden Repertoirebildungsprozesse der Kirchen- und Tanzmusik, die Rolle von Musikverlegern, musikalische Theoriebildung, höfische und städtische Musikernetzwerke und das OEuvre regionaler Komponisten in den Blick genommen. Ziel des Heftes ist es, ein historisches Panorama der musikalischen Mitte Deutschlands zu entwerfen und über Musik als raumdeterminierende kulturelle Praxis nachzudenken.
DIE TONKUNST, Ausgabe Oktober 2022 THEMA: MUSIKLANDSCHAFT MITTELDEUTSCHLAND Stefan Menzel: Vorwort 410 Kai Marius Schabram: Luther und die »erste grosse Epoche der deutschen Musik« Historiografische Konzepte einer mitteldeutschen Musikgeschichte des 16. Jahrhunderts 411 Michael Chizzali: »Auff vielfaltiges Bitten des Typographi« Der mitteldeutsche Musikdruck des 16. Jahrhunderts und seine Akzente 418 Hanna Walsdorf: »Zur Frewde gantz bequem« Tanzmusik in Mitteldeutschland im Spiegel der Leipziger Messkataloge (1594–1660) 428 Thomas Napp: Die Oberlausitz – eine frühneuzeitliche Musiklandschaft und Scharnierregion zwischen Mitteldeutschland und Ostmitteleuropa 437 Marko Motnik: Zwischen Ländern und Konfessionen: Iacobus Handl-Gallus in Mitteldeutschland 451 Stefan Menzel: Motettenlandschaft Mitteldeutschland – Intra- und interregionale Repertoirezusammenhänge am Beispiel der Handschrift D-Z Mu 1466–1621 460 Michael Meyer: Selbstlegitimation und Geschichtsbewusstsein. Bemerkungen zum Motettenschaffen des Johann Reusch 469 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Beate Sorg: Die Bewerbung des Darmstädter Hofkapellmeisters Christoph Graupner auf das Amt des Kantors an der Thomasschule zu Leipzig 482 PORTRAIT – Personen, Institutionen, Projekte, Werke Anna Maria Plischka, Peter Schmitz: Aktuelles Forschungsprojekt zum Brahms-Freund Julius Otto Grimm (1827–1903) am Institut für Musikwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster 491 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Festival-Bericht: 13. Internationale Schostakowitsch-Tage Gohrisch 2022 494 Kongress-Reviews Mendelssohn und Wagner als Protagonisten der »Musikstadt Leipzig« 496 Musik als Wissensspeicher. Über die Grenzen – Max Reger und Ottorino Respighi 499 Drei Fragen an Laurenz Lütteken 502 Nachrichten und Kongresse 503 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 507 Marcus Aydintan, Laura Krämer, Tanja Spatz (Hgg.): Solmisation, Improvisation, Generalbass. Historische Lehrmethoden für das heutige Lernen (507); Axel Beer: Das Leipziger Bureau de Musique (Hoffmeister & Kühnel, A. Kühnel). Geschichte und Verlagsproduktion (1800-1814) (508); Folke Gräsbeck, Anna Pulkkis (Hgg.): Jean Sibelius. Sämtliche Werke. Serie IV: Kammermusik, Bd. 1 (511); Sabine Ehrmann-Herfort, Adrian Kuhl, Matthias Pasdzierny, Dörte Schmidt (Hgg.): »Man müßte nach Rom gehen«. Bernd Alois Zimmermann und Italien (512); Matthew J. Hall, Elizabeth Lyon, Zoe Weiss (Hgg.): Agostino Agazzari. Eumelio, dramma pastorale (1606) (514); Elisabetta Fava: Geisterspuk und Elfentanz. Musikalische Phantastik im Deutschland des frühen 19. Jahrhunderts (516); Christian Kämpf: Der neue Schauder. Über das Phantastische der musikalischen Romantik (516); Clara Blessing, Christoph Henzel (Hgg.): Die Kunst und die Krise. Analysen und Perspektiven. (518); Vasiliki Papadopoulou (Hg.): Johannes Brahms. Klavierauszug von Franz Schuberts Messe Es-dur D 950, Anh. Ia Nr. 18, (Wissenschaftliche Gesamtausgabe Serie IX, Bd. 5) (520); Jakob Hauschildt (Hg.): Johannes Brahms. Chorwerke und Vokalquartette mit Klavier oder Orgel, 1 (Wissenschaftliche Gesamtausgabe Serie VI, Bd. 1) (520); Henning Albrecht: Leitmotivik in der Filmmusik. Einflüsse auf die visuelle Aufmerksamkeit und emotionale Wirkungen während der Filmrezeption (522); Anna-Christine Rhode-Jüchtern: Maria Leo (1873–1942). Pionierin einer neuen Musikpädagogik (524); Carolin Krahn: Topographie der Imaginationen. Johann Friedrich Rochlitz' musikalisches Italien um 1800 (526); Tina Vogel: Libres en el sonido – von Musik, Diktatur und Identität oder wie man im Klang seine Freiheit manifestiert. Zeitgenössische Musik gegen die Militärdiktaturen in Argentinien, Chile und Uruguay (528); Ulrich Scheideler (Hg.): Arnold Schönberg. Drei Klavierstücke op. 11, Urtextausgabe (530); Ulrich Tadday (Hg.): Chaya Czernowin (532); Tobias C. Weißmann: Kunst, Klang, Musik. Die Festkultur der europäischen Mächte im barocken Rom (533) Verlags-Neuheiten 535 SCHALLTRICHTER – CDs, DVDs Rezensionen 539 Roger Eno: The Turning Year (539); Matthew Aubin (Dirigat), Carrie Koffman (Saxophon), Amy McCabe (Trompete), Leelanee Sterrett (Horn), Chen-Yu Huang (Harfe), Jackson Symphony Orchestra: Fernande Decruck. Concertante Works (540); Kateryna Kasper (Sopran), Dmitry Ablogin (Hammerklavier): Ein süßes Deingedenken. Lieder von Fanny und Felix Mendelssohn (542) Neue Einspielungen 544
Das Juli-Heft der TONKUNST möchte sowohl eine historische Perspektive auf frühe und erste Karrieren von Frauen in der Musikwissenschaft eröffnen als auch Persönlichkeiten porträtieren bzw. zu Wort kommen lassen, die für das Feld und die Institutionalisierung der Gender-Forschung in der deutschsprachigen Musikwissenschaft Bedeutendes geleistet haben. Dabei soll es um grundsätzliche Fragen gehen, etwa wie sich die Bedeutung des Geschlechterverhältnisses bei der Entstehung und Entwicklung der Musikwissenschaft ausgewirkt hat, welche Möglichkeiten der musikwissenschaftlichen Betätigung es außeruniversitär – wenn der Zugang zur Universität verschlossen war – gab, oder auch, welche Wege der Sichtbarkeit zum Beispiel auf Tagungen usw. überhaupt offenstanden. In dem Zusammenhang ist auch wichtig zu fragen, inwiefern sich die ersten erfolgreichen Frauen wiederum selbst für die Belange von Frauen eingesetzt haben. Insgesamt möchte das Themenheft neue Perspektiven auf die Rolle von Frauen in der Musikwissenschaft aufzeigen.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehörte Joachim Raff (1822–1882), der am 27. Mai 2022 200 Jahre alt geworden wäre, zu den erfolgreichsten Komponisten mit Ausstrahlung über die deutsche Sprachgrenze hinaus. Nach einer abgebrochenen Karriere als Schullehrer wurde er zwischen 1850 und 1856 als Assistent von Franz Liszt zu einem wichtigen Protagonisten von Weimars ›Silbernem Zeitalter‹. Seinen Durchbruch als freischaffender Komponist erlebte er jedoch von der Kurstadt Wiesbaden aus; von 1877 an gestaltete er das Frankfurter Hoch’sche Conservatorium als hochrenommierter Gründungsdirektor nach seinen Maximen. Sein Wirken als Komponist, Musikschriftsteller und Pädagoge verortet sich im Spannungsfeld von Idealismus, Romantik und Realismus, zwischen akademisch untermauertem Historismus und ›neudeutschen‹ Fortschrittsbestrebungen, zwischen ›Bettelmusikantentum‹, bürgerlichen und adeligen Lebenswelten. Im April-Heft der TONKUNST werden breit gefächerte Aspekte dieser vielseitigen und keineswegs bruchlosen Karriere beleuchtet – basierend auf zahlreichen neu ausgewerteten Quellen, die im Joachim-Raff-Archiv in seinem Geburtsort Lachen in der Schweiz vorliegen.
Severin Kolb: Vorwort 142 Axel Beer: Joachim Raff als Gegenstand der Musikgeschichtsschreibung 143 Severin Kolb: Komponist der Gründerzeit. Geistesgeschichtliche und politische Kontexte von Joachim Raffs Schaffen 147 Hans-Joachim Hinrichsen: Tradition als Zukunftsmusik: Joachim Raffs Klavier-Suiten und ihr berufenster Interpret 160 Stefan Keym: »Mittelweg« oder »Sonderweg«? Joachim Raff und die Tradition der charakteristischen Sinfonie 171 Iris Eggenschwiler: Roeder – Raff – Klughardt Unbekannte Briefe im Umfeld von Joachim Raffs 5. Sinfonie Lenore op. 177 181 Inga Mai Groote: Raff in Paris: Verlage, Solisten und Konzerte 192 Franziska Gallusser: »Wenn ich dann aber einmal der Bühne mich offeriere, dann will ich auch die ganze Kraft einsetzen« Raffs Suche nach einem Librettisten um 1870 202 Annegret Rosenmüller: »... obwohl er mir innerlich nicht nahestand ...« Zur Beziehung zwischen Joachim Raff und Clara Schumann 213 PORTRAIT – Personen, Institutionen, Projekte, Werke Ute Scholz: Zum 200. Geburtstag des Geigers Wilhelm Joseph von Wasielewski am 17. Juni 2022 222 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Julin Lee: Klingende Destruktion in der 2. Klaviersonate von Pierre Boulez 225 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Nachruf: Volker Scherliess (1945–2022) 235 Berichte: Ausstellung: Révolutions Xenakis, Philharmonie de Paris 236 Studienkurs: Musikstadt Rom – Topografie, Geschichte, Ausstrahlung, Rom 2021 240 Drei Fragen an Dörte Schmidt 242 Nachrichten und Kongresse 243 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 248 Klaus Gillessen: Die Physik des Klangs. Eine Einführung (248); Johannes Behr, Ulrich Tadday (Hgg.): Johannes Brahms. Triumphlied op. 55 (249); Philip Feldhordt: Czerny und das Fantasieren. Eine Untersuchung zum schrittweisen Verschwinden der Klavierimprovisation im 19. Jahrhundert (251); Monika Hennemann: Felix Mendelssohn Bartholdys Opernprojekte im kulturellen Kontext der deutschen Opern-und Librettogeschichte (253); Wolfgang Fuhrmann (Hg.): Musikleben in der Renaissance. Zwischen Alltag und Fest, 2 Bde. (254); Dietlinde Küpper: Goethes Verhältnis zur Musik. Nichts kapiert und alles verstanden (256); Andrea Gottdang, Bernhold Schmid (Hgg.): Andacht – Repräsentation – Gelehrsamkeit. Der Bußpsalmencodex Albrechts V. (258); Anno Mungen: Die dramatische Sängerin Wilhelmine Schröder-Devrient. Stimme, Medialität, Kunstleistung (260); Thomas Notthoff: Brahms, der Mediterrane - Brahms, der Melancholische. Experimentelle Ästhetik und vergleichende Interpretationsgeschichte (262); Klaus Hock, Thomas Klie (Hgg.): Bachzitate: Widerhall und Spiegelung. Übergänge zwischen Klang und Bild im Anschluss an Bach (264); Armin Langer, Rainer Holzinger, Christian Frauscher: Conscious and Unconscious Effects of Music (CUEM) 2: Auf der Suche nach Bedeutungskonstruktionen (265); Vlasta Reittererová, Lubomir Spurny: Alois Hába (1893–1973). Zwischen Tradition und Innovation (267); Peter W. Schatt: Kulturelle Bildung in Musik. Eine Topologie (269); Christopher Spehr, Siegrid Westphal, Kathrin Paasch (Hgg.): Reformatio et memoria. Protestantische Erinnerungsräume und Erinnerungsstrategien in der Frühen Neuzeit (271); Dominik von Roth, Ulrike Roesler (Hgg.): Die Neudeutsche Schule – Phänomen und Geschichte, 3 Bde. (273); Dominik Rahmer (Hg.): Sergej Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2 c-moll op. 18 (274); Ulrich Tadday (Hg.): Sándor Veress (276) Verlags-Neuheiten 278 SCHALLTRICHTER – CDs, DVDs Rezensionen 282 Olga Chelova, Philippe Entremont (Klavier): Robert Schumann - Franz Liszt - Johannes Brahms. Kreisleriana - Grandes études de Paganini - 16 Waltzes (four hands) (282); The Norwegian National Opera Orchestra, Ingar Bergby (Dirigat): Norwegian Opera Overtures (283); Verschiedene Interpreten, Andrea Chudak (Sopran), Oliver Wunderlich (Ensembleleitung): Meyerbeer: Vocal. Vokale Kammermusik und Sakralmusik für Solostimmen (285); Music in Motion Ensemble, Aiyun Huang (Leitung): Memory in Motion. Percussion in Surround (DVD) (287)
Vertonungen des Messordinariums reagierten von Beginn an auf regionale Gegebenheiten – ungeachtet ihrer mitunter weiten Verbreitung und einer stilistischen Orientierung am ›internationalen‹ Stil der Frankoflamen. Nach dem Trienter Konzil bildeten sich im Zuge einer zunehmenden Ausprägung ›nationaler‹ Stilidiome auch in der Messkomposition unterschiedliche Traditionen heraus, die in der Forschung bislang jedoch allenfalls isolierte Würdigung erfuhren. Das Januar-Heft der TONKUNST begibt sich auf Spurensuche nach Elementen, die zu unterschiedlichen Zeiten in verschiedenen Kontexten zu solchen länder- oder regionalspezifischen Ausprägungen der Messkomposition führen oder diese markieren. Im Fokus stehen dabei Fragen nach nationalen Figurationen in Messhandschriften, in Werkkorpora in Spanien, Frankreich und Italien und auch im protestantischen Raum, wo die Messe im Spannungsfeld von Sprachpatriotismus und Sprachpragmatismus untersucht werden soll. Leitend ist dabei die Frage, ob sich bei diesen Phänomenen überhaupt von Nationalismen sprechen lässt.
Im letzten Heft des TONKUNST-Jahrgangs 2021 steht die bislang noch kaum erforschte Geschichte des Mannheimer Nationaltheaters zwischen 1850 und 1910 im Zentrum. Diese historische Etappe wurde geprägt durch ein ausnehmend vielfältiges Opern- und Konzert-Repertoire und das erfolgreiche Wirken des Kapellmeisters Vincenz Lachner (1811–1893), der heute oft nur durch seine Wagner-Bearbeitungen bekannt ist. In Mannheim setzte man Furore machende innovative und szenische Ansätze in Bühnenbild und Requisite um (insbesondere in der Ära Joseph Mühldorfers) und gründete sogar Operetten-Festspiele. Neben wichtigen Mannheimer Uraufführungen, z. B. von Max Bruchs »Loreley«, Herrmann Goetz’ »Der Widerspenstigen Zähmung« und »Francesca da Rimini« sowie Leo Falls »Der fidele Bauer«, widmet sich das Themenheft auch dem Theaterzettel als Medium der Musikvermittlung. Die Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen mit ihrer bedeutenden Theatersammlung sowie das Marchivum bieten für diese Studien reichhaltiges und einzigartiges Quellenmaterial.
THEMA – THEATER IN MANNHEIM ZWISCHEN 1850 UND 1910 Panja Mücke: Vorwort 404 Martina Grempler: »Die Loreley-Sage in einem lebenden Bilde« Zu den Mannheimer Aufführungen von Max Bruchs Die Loreley 405 Liselotte Homering: Hermann Goetz (1840–1876) – Ein wiederentdeckter Komponist und seine Beziehungen zum Mannheimer Nationaltheater 414 Michael Bißwanger: Wiener Operette in Mannheim: Die Uraufführung des Fidelen Bauer von Leo Fall und Viktor Léon 426 Irmgard Siede: Unmodernes höfisches Mobiliar zur Möblierung der Bühne? Zu historischen Requisiten des Mannheimer Nationaltheaters 435 Panja Mücke: Theaterzettel als Kommunikationsmedium Informationsvermittlung und Mannheimer Opernbetrieb 443 Patrick Mertens: »Ein freier Verein der Musiker zu gesellschaftlichem Zweck«. Die Musikalischen Akademien des Nationaltheater-Orchesters Mannheim zwischen Kunst und Ökonomie 451 PORTRAIT – Personen, Projekte, Institutionen Arne Stollberg, Friederike Wißmann: Die Erich Wolfgang Korngold Werkausgabe (EWK-WA) 464 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Festival-Review 12. Internationale Schostakowitsch-Tage 2021 Dresden, 24. bis 27. Juni 2021 467 Drei Fragen an Ulrich Konrad 470 Nachrichten & Kongresse 471 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 476 Sandra Garrido, Jane Davidson: Music, Nostalgia and Memory. Historical and Psychological Perspectives (476); Eva Erben: »Den Himmel berühren«. Die Musikpädagogin Frieda Loebenstein (1888–1968) (477); Stefan Gasch, Markus Grassl und August Valentin Rabe (Hgg.): Henricus Isaac (c. 1450/5–1517). Composition – Reception – Interpretation (479); Sten Høgel: Johann Abraham Peter Schulz. Den folkelige fællessangs far (481); Thomas Kohlhase (Hg.): Petr I. Čajkovskij und Nadežda F. fon Mekk. Briefwechsel in drei Bänden (482); Hans-Joachim Rieß: Die öffentliche Musikschule in Deutschland im Begründungszusammenhang kultureller Bildung (485); Mia Holz: Musikschulen und Jugendmusikbewegung (485); Reiner Kontressowitz: Friedrich Goldmann – Der Weg zur »5. Sinfonie« (487); Julius Korngold: Atonale Götzendämmerung. Kritische Beiträge zur Geschichte der Neumusik-Ismen (Wien 1937) (488); Jochen Lebelt: Robert Schumann als Redakteur 1834–1844. Eine Studie über Robert Schumanns Tätigkeit als Redakteur der Neuen Zeitschrift für Musik (490); Stephan Mösch (Hg.): »Weil jede Note zählt«. Mozart interpretieren. Gespräche und Essays (492); Paul Rodmell: French Music in Britain 1830–1914 (494); Richard Kurdiovsky, Stefan Schmidl (Hgg.): Das Wiener Konzerthaus 1913-2013 (496); Margret Scharrer, Heiko Laß, Matthias Müller (Hgg.): Musiktheater im höfischen Raum des frühneuzeitlichen Europa (497) Verlags-Neuheiten 500 SCHALLTRICHTER – CDs, DVDs Rezensionen 503 Martin Schmalz (Klavier), Pere Pou Llompart (Tenor): Mensch – Natur – Existenz (503); Sarah Brailey (Sopran), Dashon Burton (Bassbariton), Experiential Orchestra und Experiential Chorus, James Blachly (Dirigat): Ethel Smyth: The Prison (504)
Musikwettbewerbe, ob »Eurovision Song Contest«, »Grammy Awards«, »Pulitzer Prize for Music« oder »Jugend musiziert«, spielen nicht nur im aktuellen Musikleben eine zentrale Rolle. Vielmehr waren sie bereits im 19. Jahrhundert weit verbreitet, und es wurde ihnen in der Öffentlichkeit große Aufmerksamkeit zuteil. Der Blick in jene Zeit zeigt dabei eine heterogene musikbezogene Wettbewerbs-landschaft: Preisausschreiben und ähnliche Wettstreite konnten sich auf kompositorische Praxis, Vor- und Aufführungen, Instrumentenbau, Libretti und Lieddichtungen oder musikwissenschaftliches Schrifttum beziehen. Das Juli-Heft der TONKUNST widmet sich diesen musikbezogenen Wettbewerbspraktiken des 19. Jahrhunderts, die sich nur mit wenigen Ausnahmen, wie etwa dem »Prix de Rome«, in das kulturelle Gedächtnis eingeschrieben haben und auch in der Forschung bisher kaum beachtet worden sind. Dabei werden die verschiedenen ästhetischen Diskurse, gesellschaftlichen Milieus, sowie die Akteure und ihre (ökonomischen, ideologischen, sozialen) Beweggründe thematisiert.
DIE TONKUNST, Ausgabe Juli 2021 THEMA – MUSIKWETTBEWERBE IM 19. JAHRHUNDERT Carola Bebermeier, Clemens Kreutzfeldt, Christoph Müller-Oberhäuser und Jonas Traudes: Einleitung und Dank 246 Christoph Müller-Oberhäuser und Tobias Werron: Interdisziplinäre Perspektiven einer Erforschung musikbezogener Konkurrenzen 248 Clemens Kreutzfeldt: Zwischen Kommerzialität und Kunstideal: Einem New Yorker Kompositionswettbewerb zur Mitte des 19. Jahrhunderts auf der Spur 261 Christopher Price: Catch and Glee Club Prizes in the Long 19th Century: Nurturing a ›National Music‹ 273 Andreas Domann und Frank Hentschel: Von Heiterkeit bis Kampfesmut. Expressive Qualitäten in musikbezogenen Preisausschreiben des 19. Jahrhunderts 290 Carola Bebermeier and Lucio Tufano: Musical Competition Culture in 19th Century Italy. The Concorso Basevi (Florence) and the Circolo Bonamici (Naples) 301 Jonas Traudes: Staatliche Musikwettbewerbe als Thema der französischen Musikpresse des 19. Jahrhunderts 310 Signe Rotter-Broman: Musikbezogene Wettbewerbskulturen auf den Weltausstellungen des 19. Jahrhunderts 318 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Stefan Menzel: Jenseits von Gattungs- und Kulturhistoriographie: Prologema zu einer Repertoiregeschichte der Motette im deutschen Sprachraum ca. 1520–1620 330 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Elisabeth van Treeck: Olga Neuwirths American Lulu als Zeit-Oper. Überlegungen zu intermedialen Verflechtungen 342 Nachruf Zum Tod von Paul-Heinz Dittrich (1930–2020) 349 Rezension Ulrich Tadday (Hg.): György Kurtág 353 Verlags-Neuheiten 355 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Kongress-Review Universum musicum – musicus universalis. Der musikalische Weltentwurf des Michael Praetorius. Zürich, 20. März 2021 358 Nachrichten & Kongresse 360 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 364 Helmut Well: Skala – Akkord – Funktion. Theoriegeschichtliche Aspekte der Klangorganisation vom 16. bis zum 18. Jahrhundert (364); Ryan Dohoney: Saving Abstraction. Morton Feldman, the de Menils, and the Rothko Chapel (365); Michele Calella, Benedikt Leßmann (Hgg.): Zwischen Transfer und Transformation. Horizonte der Rezeption von Musik (367); Ulrich Tadday (Hg.): Marco Stroppa (369); Bernhard Ruchti: »... das Gewaltigste, was ich je auf der Orgel gehört habe«. Franz Liszts Ad Nos als Tor zur Wiederentdeckung einer verborgenen Aufführungspraxis des 19. Jahrhunderts (371); Martin Rempe: Kunst, Spiel, Arbeit. Musikerleben in Deutschland, 1850 bis 1960 (373); Julia Bungardt (Hg.): Anton Webern. Briefwechsel mit der Universal-Edition (375); Kathrin Eberl-Ruf, Carsten Lange (Hgg.): Friedrich Wilhelm Marpurg. Musiktheoretiker, Komponist und Publizist in der Zeit der Aufklärung (377); Ernst Herttrich, Armin Raab, Norbert Gertsch [u. a.] (Hgg.): Ludwig van Beethoven: Vokalwerke mit Orchester, 6 Bde. (379); Ikarus Kaiser, P. Maximilian Bak OCist (Hgg.): Karl Borromäus Waldeck: Sämtliche Orgelwerke (380); Gerhard Weinberger (Hg.): Ernst Ludwig Gerber: Choralvorspiele für Orgel (380); Achim Hofer (Hg.): Oper und Militärmusik im ›langen‹ 19. Jahrhundert (382); Vladimir Jankélévitch: Zauber, Improvisation, Virtuosität. Schriften zur Musik (384); Ulrike Kranefeld, Johannes Voit (Hgg.): Musikunterricht im Modus des Musik-Erfindens. Fallanalytische Perspektiven (386); Jörg Osterloh: »Ausschaltung der Juden und des jüdischen Geistes«. Nationalsozialistische Kulturpolitik 1920–1945 (388); Bernd Willimek, Daniela Willimek: Musik und Emotionen. Studien zur Strebetendenz-Theorie (389) Verlags-Neuheiten 391 SCHALLTRICHTER – CDs, DVDs Rezensionen 394 Sergei Babayan (Klavier): Sergei Rachmaninow: Klavierwerke (394); La Vaghezza: Sculpting the fabric (395); Bernhard Ruchti (Orgel): Liszt A Tempo (397) Neue Einspielungen 399 HUMOR 403 DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 404 INHALT © DIE TONKUNST, Juli 2021, Nr. 3, Jg. 15 (2021), ISSN: 1863-3536
In der jüngsten Vergangenheit haben sich in der rechtsextremen Szene antisemitische, xenophobe und rassistische Haltungen deutlich radikalisiert und wurden u. a. durch die Einbindung von Musik enttabuisiert. Wesentlich dafür ist die Pluralisierung der Stile, so dass einerseits nicht mehr nur von einer ›szenetypischen‹ Musik zu sprechen ist, andererseits Mainstream-Kulturen (z. B. Filmmusik) eingebunden und umgedeutet werden, so dass eine komplexe Gemengelage vorliegt. Ebenso hat der Aufbau internationaler Netzwerke rechtsextremer Gruppierungen im Internet zugenommen. Das April-Heft der TONKUNST nimmt diese Verbreitung von Hass, Verschwörungstheorien, Gewaltpropagierung und Ausgrenzung über Musik und ihre Medialisierung in den Blick. Die Beiträge aus Musikwissenschaft und -pädagogik, Politik-, Sozial- und Kulturwissenschaft sowie der Antisemitismusforschung widmen sich der neuen musikalischen Funktionalisierung. Neben Gattungen wie Rap, Pop, Neofolk, Fashwave und Coronawave werden Präventionsmaßnahmen in Schule oder kultureller Bildung thematisiert.
Am 27. August 1521 verstarb Josquin Desprez in Condé sur l’Escaut. Josquin war unbestritten der angesehenste und erfolgreichste Komponist seiner Zeit – und offenbar eine derart eigenwillige Künstler-Persönlichkeit, dass über ihn, erstmals in der Musikgeschichte, Anekdoten kursierten. Doch auch über seinen Tod hinaus sollten seine Werke im Reformationszeitalter populär bleiben. Und als die Renaissance- musik im 20. Jahrhundert ihre Renaissance erlebte, da etablierte sich Josquin wiederum als einer der meistbewunderten und -aufgeführten Komponisten. Zum Auftakt des Josquin-Jahres 2021 möchte das Januar- Heft der TONKUNST dem Geheimnis dieses Erfolges nachspüren: Was ist so besonders an den Kompositionen und der Karriere dieses Komponisten? Warum tritt er innerhalb der an schöpferischen Indivi- dualitäten nicht eben armen Jahrzehnte um 1500 so profiliert hervor? Auf diese vielschichtige Frage versuchen Beiträge aus musikalisch- analytischer, rezeptionshistorischer und auch verlagsgeschichtlicher Perspektive eine möglichst vielstimmige Antwort zu geben.
THEMA – JOSQUIN: GEHEIMNIS SEINES ERFOLGES Wolfgang Fuhrmann, Christiane Wiesenfeldt: Vorwort 2 Joshua Rifkin: Mein Josquin. Vier Stellen, die mich in Staunen versetzen 3 Jesse Rodin: Taking the Measure of Josquin 10 David Fallows: Josquin’s Most Widely Distributed Secular Works 29 Michael Meyer: Rhetorizität – Zahlhaftigkeit – Bildlichkeit Überlegungen zu frömmigkeitsgeschichtlichen Perspektiven auf Josquins Motetten und deren Rezeption 34 Jane D. Hatter: Josquin and the Virgin: Publishing Marian Motets for Protestant Singers 45 Jürgen Heidrich: Original oder Fälschung? Josquins (?) Psalmmotetten in der posthumen deutschen Überlieferung und ihr Kontext 53 Wolfgang Fuhrmann, Immanuel Ott: Josquin’s Most Secret Success? The Missa sine nomine 61 Peter Gülke: Testamentarische Spannweiten? 72 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Kongress-Review 76 Festival-Bericht 77 Nachrichten & Kongresse 79 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Rezensionen 82 Guido Heldt, Tarek Krohn, Peter Moormann, Willem Strank (Hgg.): Musik im Vorspann (82); Walter-Wolfgang Sparrer: Isang Yun. Leben und Werk im Bild (84) Neuerscheinungen 86 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 88 Gerd Nauhaus, Nancy Reich (Hgg.): Clara Schumann. Jugendtagebücher 1827–1840 (88); Ernst Herttrich, Paul Mies, Egon Voss, Emil Platen, Robert D. Levin (Hgg.): Ludwig van Beethoven: Kammermusik mit Streichinstrumenten (89); Arne Stollberg, Stephan Ahrens, Jörg Königsdorf, Stefan Willer (Hgg.): Oper und Film. Geschichten einer Beziehung (91); Yara Borges: Wie beurteile ich eine Klavierschule? Praktischer Leitfaden für den Klavierunterricht (93); Martin Andris: Music non-stop. Paul Hindemiths Geschichtskonzeptionen vor dem Ende der Weimarer Republik (95); Carine Alders, Eleonore Pameijer: Verfolgte Komponisten in den Niederlanden. Verbotene Musik im Zweiten Weltkrieg (96); Burcu Dogramaci, Berenika Szymanski-Düll, Wolfgang Rathert (Hgg.): Leave, left, left. Migrationsphänomene in den Künsten in aktueller und historischer Perspektive (98); Christian Cöster (Hg.): Richard Strauss. Briefwechsel mit Hermann Bahr, Hans Sommer und Willy Levin (100); Helen Geyer, Maria Stolarzewicz (Hgg.): Verfolgte Musiker im nationalsozialistischen Thüringen (102); Thomas Kabisch, Linde Großmann, Martin Widmaier (Hgg.): August Halm: Klavierübung (104); Kathrin Kirsch (Hg.): Brahms: Streichquintette und Klarinettenquintett (106); Thomas Schipperges, Stefan Schönknecht, Ute Schwab (Hgg.): Carl Reinecke (1824–1910) und das Leipziger Musikleben seiner Zeit (107); Matthias Schmidt: Eingebildete Musik. Richard Wagner, das jüdische Wien und die Ästhetik der Moderne (109); Christian Storch (Hg.): Zwischen Identitätsbewahrung und Akkulturation: Deutsche Musikgeschichte in Übersee (111); Gianmario Borio, Elena Polledri (Hgg.) »Wechsel der Töne«. Musikalische Elemente in Friedrich Hölderlins Dichtung und ihre Rezeption bei den Komponisten (114); Violetta L. Waibel (Hg.) »Ein Zeichen sind wir, deutungslos«. Hölderlin lesen, Ikkyū Sōjun hören, Musik denken (114); Frédéric Döhl: Musikgeschichte ohne Markennamen (116) Verlags-Neuheiten 118 SCHALLTRICHTER – CDs, DVDs Rezensionen 122 Joanna Sachryn (Cello), Paul Rivinuis (Klavier): Hiller, Urspruch. Forgotten Treasures (122); Tobias Koch (Klavier): Zukunftsmusik. Franz Schubert: Die letzten drei Klaviersonaten (123)
Das in einer deutsch-französischen Kooperation gestaltete Oktober-Heft der TONKUNST widmet sich der Frage, welche Rolle Geschichte und Geschichtserzählungen in der Musikkultur der letzten Jahrzehnte spielen, die sich einer wachsenden kulturellen Vielstimmigkeit gegenübersieht. Pluralistische Geschichtskonzeptionen werden nicht nur in der Wissenschaft reflektiert, sondern auch in Musikproduktionen unterschiedlichster Genres eingebracht. So ist bei HipHop- oder Popmusikern die Tendenz zu beobachten, in Kompilationen und anhand von ethnographischen Recherchen eine integrative Popmusikgeschichte zu dokumentieren, die der Vielfalt der musikalischen Verflechtungen gerecht wird. In den Beiträgen geht es um fachgeschichtliche Annäherungen von Historiographie und Ethnographie in der deutsch- und französischsprachigen Musikwissenschaft vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und kulturpolitischer Entwicklungen, sowie um die Inszenierungen von Geschichtskonzeptionen in der Musikpraxis seit den 1980er-Jahren.
Talia Bachir-Loopuyt, Gesa zur Nieden: Einleitung: Musik| Geschichte| Pluralität 378Karim Hammou: Das Gedächtnis der Vielheit.Minderheitsuniversalismus im französischen Rap 380Eva-Tabea Meineke: Surreale Geschichte(n) in canzoni deutsch-italienischer Migrationszusammenhänge:Vinicio Capossela (Canzoni della Cupa, 2016) und Etta Scollo (Il passo interiore, 2018) 393Andreas Krause: Pianistische Narration und kompositorische Historiographie als interkulturelle Kommunikation:Beethoven, Chopin, Heimat und Seidenstraße bei Fazıl Say 402Lucille Lisack: Deutsche (Musik-)Geschichte in transkulturellen Kompositionen:Ein Gespräch mit Aziza Sadikova 416Olivier Roueff: Ein Jazzerbe auf zweiter Stufe.Das Pelle Mêle in Marseille zwischen Jazzmen, Zuhörern und ihren Geistern 423Talia Bachir-Loopuyt: Statt einer Geschichte der Weltmusik:Historizität und Zeithorizonte in einem Weltmusikfestival 434ESSAY – Wissenschaftliche BeiträgeRoman Lüttin: »Protege Cosumosum Ducem«?Analytische Überlegungen zu Costanzo Portas Missa Ducalis 441FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, NachrichtenNACHRUFGabriele Buschmeier (1955–2020) 460NACHRICHTEN & KONGRESSE 461NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 465Desmond Hunter (Hg.): William Byrd. Organ and Keyboard Works, Fantasias and Related Works, Urtextausgabe (465); Katrin Pfitscher: Franco-belgische Russen und deutsche Amerikaner? Klassische Violinschule im Vergleich (466); Tess Knighton, Ascensión Mazuela-Anguita (Hgg.): Hearing the City in Early Modern Europe (468); Joachim Klein (Hg.): Joachim Stutschewsky: Jüdische Spielleute (»Klezmorim«) (470); Thomas Frenzel (Hgg.): Breitkopf & Härtel. 300 Jahre europäische Musik- und Kulturgeschichte (472); Melanie Wald-Fuhrmann, Stefan Keym (Hg.): Wege zur Musikwissenschaft. Gründungsphasen im internationalen Vergleich (473); Birger Petersen, Jan Philipp Sprick (Hgg.): Felix Mendelssohn Bartholdy. Analytische und rezeptionsgeschichtliche Perspektiven (475); Wolfgang Sandberger (Hg.): »Auf Bachs Wegen wandeln«. Johann Sebastian Bach und Johannes Brahms. Ausstellungskatalog (477); Irmgard Jungmann: Die nationalsozialistische Kantate: vernichtet – verschollen – vergessen? Eine kommentierte Dokumentation(478); Peter Hagmann, Erich Singer: Bernard Haitink. »Dirigieren ist ein Rätsel«. Gespräche und Essays (480); Ullrich Scheideler, Christian Schaper, Marc André Hamelin (Hgg.): Ferruccio Busoni: Präludium und Fuge D-Dur für Orgel (Johann Sebastian Bach) (482); Martin Hecker: Neue Musik im integrativen Theorie- und Gehörbildungsunterricht. Im Spannungsfeld zwischen Gehörbildung, Analyse, Improvisation und Tonsatz (483)Verlags-Neuheiten 485SCHALLTRICHTER – CDs, DVDs Rezensionen 488Víkingur Ólafsson (Klavier): Debussy – Rameau (488); Les Siècles, Francois-Xavier Roth: Bilder einer Ausstellung, La Valse (489); Pierre-Laurent Aimard (Klavier): Olivier Messiaen: Catalogue d’Oiseaux (490)
Das Juli-Themenheft befragt den großen Jubilar des Jahres 2020 einmal aus einer vermeintlich weniger erhabenen und ›ernsten‹ Perspektive. Im Fokus stehen Ludwig van Beethovens musikalische, persönliche und ästhetische Humorkonzepte ebenso wie humorvolle Rezeptionen seiner Person und Musik von 1800 bis heute. Das TONKUNST-Heft deckt von humoristischen Aspekten in Beethovens Musik selbst – besonders im Frühwerk, aber auch in späteren Kompositionen –, über die Frage nach biographischen, medialen, aber auch historiographischen Humorismen über Beethoven bis hin zu Beethovens Rolle in Karikaturen und Comics ein breites Spektrum an Themen ab. Damit gilt es, eine weniger bekannte Seite Beethovens und seiner Rezeption als selbstverständlichen Teil eines genieästhetisch modellierten Künstlerbildes zu verstehen, das vielleicht gerade diese Überzeichnung benötigte, um sich durch Distanzierung einem solch überwältigenden Phänomen überhaupt annähern zu können.
THEMA – BEETHOVEN UND DER HUMOR Christiane Wiesenfeldt und Christine Siegert: Vorwort 242 Peter Gülke: Die stolpernde Oboe – oder: Tonlagen in Beethovens Humor 243 Siegfried Oechsle: Beethovens musikalischer Humor. Zur Komposition des »umgekehrten Erhabenen« im Capriccio op. 129 247 Wolfram Steinbeck: Ein Kompendium musikalischen Humors. Beethovens Diabelli-Variationen op. 120 258 Boris Voigt: Beethoven als Bienenfresser. Humor im Streichquartett a-Moll op. 132 270 Birgit Lodes: »Ich, der Hauptmann.« Humoristische Wortspiele in Beethovens Briefen an Frauen 280 Sophia Gustorff: Beethovens Humor im Brief am Beispiel von Wiener Adressaten 294 Thomas Tolley: Seeing the Humour in Beethoven: British Views from Hogarth to Cruikshank 303 William Meredith: Schulz’s Beethoven Strips, Musical Authenticity, and the »Slight Incident« 318 Bodo Bischoff: Robert Schumann über das Komische in einigen Werken Beethovens. Zu einer weiträumig geführten ästhetischen Diskussion in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts 328 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten NACHRUF Ludwig Finscher in memoriam 335 KRITIK »Interpretierende Restaurierung«? Ein Widerspruch aus gegebenem Anlass 336 BERICHT Gründung des Paul-Hindemith-Archivs an der Universität Zürich 338 NACHRICHTEN & KONGRESSE 341 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 345 Marina Toffetti (Hg.): Studies on the reception of Italian music in central-eastern Europe in the 16th and 17th century (345); Werner Grünzweig: Wie entsteht dabei Musik? Gespräche mit sechs Komponisten und einer Komponistin über ihre Studienzeit (347); Lorina Strange: Benjamin Britten und die English Opera Group (348); Andrew Talle (Hg.): Johann Sebastian Bach. Sechs Suiten für Violoncello solo BWV 1007–1012 (350); Sascha Wegner und Florian Kraemer (Hgg.): Schließen – Enden – Aufhören. Musikalische Schlussgestaltung als Problem in der Musikgeschichte (352); Barry Cooper (Hg.): Ludwig van Beethoven: Missa solemnis op. 123, (354); Lowell Lindgren und Margaret Murata: The Barberini manuscripts of music (355); Laurenz Lütteken (Hg.): Das Jahr 1868. Musik zwischen Realismus und Gründerzeit (357); Rebecca Unterberger: Zwischen den Kriegen, zwischen den Künsten. Ernst Krenek – »Beruf: Komponist und Schriftsteller« (359); Wolfgang Hirschmann und Adrian la Salvia (Hgg.): Musik im Dessau-Wörlitzer Gartenreich (361) Verlags-Neuheiten 363 SCHALLTRICHTER – CDs, DVDs Rezensionen 366 Friedemann Eichhorn (Violine), Alexia Eichhorn (Violine), Paul Rivinus (Piano): Johanna Senfter: Works for Violin (366); Annegret Siedel (Barockvioline): Johann Sebastian Bachs Wegbereiter (367); Opera Lafayette Orchestra, Ryan Brown: Jean-Philippe Rameau Les fêtes de l’Hymen et de l’Amour (369); Nordic String Quartet: Pelle Gudmundsen- Holmgreen: Sämtliche Streichquartette Vol. 1 (370)
Die protestantische Musikkultur an mitteldeutschen Höfen im frühen 18. Jahrhundert bietet nach wie vor Forschungspotenziale zur musikalischen Praxis, ihrer Akteure und Netzwerke sowie nicht zuletzt ihrer historisch-politischen Kontextualisierung. Dies betrifft auch einen zeitgenössisch bedeutenden, heute jedoch vergleichsweise unbekannten Vertreter der protestantischen Musikpraxis in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts: Gottfried Heinrich Stölzel (1690–1749). Dabei prägte er während seiner knapp dreißigjährigen Tätigkeit als Gothaer Hofkapellmeister (1720–1749) die Musikkultur weit über Gotha hinaus. Er legte ein umfangreiches Œuvre in fast allen musikalischen Gattungen vor, das in Gotha, Sondershausen und weiteren (mittel)deutschen Archiven überliefert ist. Das April-Heft der TONKUNST befragt und verortet Stölzels Wirken im zeitgenössischen Spannungsfeld von Musik, Hofkultur, Politik und Konfession. Dabei werden ebenso Aspekte des Repertoiretransfers wie die Rezeption Stölzels an anderen Höfen diskutiert.
THEMA – Gottfried Heinrich Stölzel in Gotha Hendrikje Carius, Erik Dremel, Bert Siegmund und Christiane Wiesenfeldt: Vorwort 114 Christoph Henzel:Hofkapellmeisteramt und Konfession in Deutschland im 18. Jahrhundert 115 Christian Ahrens: Gottfried Heinrich Stölzel – Protagonist des stilistischen Umbruchs in der Musik der 1720er- und 1730er-Jahre 126 Bert Siegmund: Das kirchenmusikalische Schaffen Gottfried Heinrich Stölzels vor dem Hintergrund der Traditionen am Gothaer Hof 143 Maik Richter: Lateinische Kirchenmusik am Hof der Herzöge von Sachsen-Gotha-Altenburg im 18. Jahrhundert. Zum liturgischen Umfeld der Messen von Gottfried Heinrich Stölzel 154 Stefan Menzel: Gottfried Heinrich Stölzels Irene und Apollo – ein zweideutiger Geburtstagsgruß des Gothaer Herzogs an Günther I. von Schwarzburg-Sondershausen? 161 Gesa zur Nieden: »Sassoni« in Rom. Repertoire- und Musikertransfer zwischen den mitteldeutschen Höfen und Italien der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts 169 Beate Sorg: Gottfried Heinrich Stölzel und Christoph Graupner. Zyklische Passionskantaten in Sachsen-Gotha und in Hessen-Darmstadt 178 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Veranstaltungs-Berichte 187 Nachrichten & Kongresse 193 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 198 Frieder von Ammon: Fülle des Lauts. Aufführung und Musik in der deutschsprachigen Lyrik seit 1945: Das Werk Ernst Jandls in seinen Kontexten (198); Judah M. Cohen: Jewish Religious Music in Nineteenth-Century America. Restoring the Synagogue Soundtrack (199); Magdalena Walter-Mazur: Musical Culture of Polish Benedictine Nuns in the 17th and 18th Centuries (201); Wolfgang Mueller-Steinbach: Realistischer Partiturspielunterricht (203); Markéta Štědronská (Hg.): August Wilhelm Ambros: Musikaufsätze und -rezensionen: 1872–1876, Bd. 2 (205); Rainer Simon: Konzert der Sinne. Dimensionen einer phänomenologischen Analyse der Wahrnehmung von Musikaufführungen (207); Michael Bernhard und Klaus-Jürgen Sachs (Hgg.): Musiklehre zwischen Mittelalter und Humanismus. Das Studienkonvolut des Stephan Roth (Zwickau, Ratsschulbibliothek 24.10.26) (209); Ute Jung-Kaiser: Das ideale Musikerporträt. Von Luther bis Schönberg (211); Irmgard Knechtges-Obrecht: Clara Schumann. Ein Leben für die Musik (213); Wolfgang Mende und Hans-Günter Ottenberg (Hgg.): Richard Strauss und die Sächsische Staatskapelle (215); Lena Haselmann: Agathe Backer Grøndahl – von Norwegen nach Berlin. Professionelle Musikausbildung im 19. Jahrhundert (216); Thomas Ertelt und Heinz von Loesch (Hgg.): Geschichte der musikalischen Interpretation im 19. und 20. Jahrhundert (218); Thomas Ertelt und Heinz von Loesch (Hgg.): Geschichte der musikalischen Interpretation im 19. und 20. Jahrhundert (218); Stefan Kleie: Der Rosenkavalier und die Spektakelkultur der Moderne. Werkpolitik, Rezeption, Analysen (220); Heiko Cullmann und Michael Heinemann (Hgg.): »…was verloren ging«. Operettenkultur nach 1933 (220); Antonio Chemotti (Hg.): The polyphonic hymns of Valetin Triller’s Ein Schlesich singebüchlein (222); Anja Bossen: Sprachbewusster Musikunterricht. Porblematisierung sprachdidaktischer Ansätze und Perspektiven einer Sprachbildung im Fach (224); Claudius Böhm: Neue Chronik des Gewandhausorchesters (225); Stefan Rohringer (Hg.): Carl Dahlhaus und die Musiktehorie (227) Verlags-Neuheiten 229 SCHALLTRICHTER – CDs, DVDs Rezensionen 233 Alina Ibragimova (Violine), Cédric Tiberghien (Klavier): Vierne & Franck. Violinsonaten (233); Patrik Hofer (Trompete), Julian Gruber (Percussion), Luca Moranduzzo (Bassetthorn), Andreas Bergmeister (Zither), Gabriel Gritsch, Clemens Neu, Julian Ritsch, Markus Steixner (Trompete), Tiroler Kammerorchester InnStrumenti, Gerhard Sammer (Leitung): Junge Solisten am Podium – Neue Musik aus Nord- und Südtirol (234) Tonträger-Neuheiten
Die neuzeitliche künstlerische Zueignungskultur, die sich im Spannungsfeld von utilitaristisch motivierten und bekenntnishaften Konzepten bewegt, ist bislang in Einzelfällen, nicht aber interdisziplinär auf ihre Gemeinsamkeiten hin befragt worden. Dabei bedeutet das Phänomen der Widmung für das 19. und frühe 20. Jahrhundert weit mehr als eine nur private Austausch- und Geschenkbewegung zweier Individuen. Mit ihrer medialen, repräsentativen oder explizit öffentlichkeitswirksamen Semantik kommt ihr im Rahmen künstlerischer Netzwerke und Identitätsbildungen eine bedeutende Rolle zu: Sie steht als Paratext an einer komplexen Schnittstelle von Kunstwerk und Welt, sie kann als ästhetisches oder politisches Bekenntnis gelesen werden, und sie provoziert Reaktion und Reflexion. Im sozialen Handeln der am Widmungsakt beteiligten Personen ermöglicht sie intertextuell und intermedial zahlreiche Anschlussmöglichkeiten. Das Januar-Themenheft der TONKUNST versammelt Beiträge aus der Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft und wird das Widmungs-Phänomen interdisziplinär beleuchten.
THEMA – WIDMUNGEN Wolfgang Sandberger / Christiane Wiesenfeldt: Vorwort 2 Frieder von Ammon: Wem sonst als Dir?Uneigentliche Widmungen in der romantischen Literatur 3 Wolfgang Bunzel: Die Widmung als Solidaritätsbekundung.Bettine von Arnims Notenheft Dedié à Spontini 12 Burkhard Moennighoff: Widmung und Rätsel.Eine Zueignung von Karl Kraus aus dem Jahr 1910 22 Andrea Hammes: »Dem das Thema Geist und Herz verwandt ist«.Die Widmung musikalischer Werke als hermeneutischer Schlüssel an der Schwelle zum Notentext 27 Hans-Joachim Hinrichsen: »Von Herzen«?Beethovens Widmungsverhalten am Beispiel der Dedikationen an den Erzherzog Rudolph von Österreich 36 Christoph Flamm: Den Toten und den Lebenden:Widmungen in der russischen Musik des 19. und 20.Jahrhunderts 46 Peter Schmitz: Widmung und Verlagswesen 56 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, NachrichtenVeranstaltungs-Berichte 63Nachrichten & Kongresse 67 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 71 Nicole Schwindt: Maximilians Lieder. Weltliche Musik in deutschen Landen um 1500 (71) Jennifer Ronyak: Intimacy, Performance, and the Lied in the Early Nineteenth Century (73) Dániel Péter Biró, Jonathan Goldman, Detlef Heusinger, Constanze Stratz (Hgg.): Live Electronics im / in the SWR Experimentalstudio (75) Thomas Betzwieser und Sarah Mauksch (Hgg.): Sprache und Theatralität des Virtuosen Franz Liszt. Langage et mise en scène de la virtuosité (76); Oliver Korte (Hg.): Welt – Zeit – Theater. Neun Untersuchungen zum Werk von Bernd Alois Zimmermann (78) David Burn, Grantley McDonald (Hgg): Music and Theology in the European Reformations (80) Jonathan Del Mar (Hg.): Antonín Dvorák: Symphonie Nr. 9 e-Moll op. 95 Aus der Neuen Welt, Partitur undKritischer Bericht (82) Joachim Kremer und Heinrich W. Schwab (Hgg.): Das Amt des Hofkapellmeisters um 1800. Bericht des wissenschaftlichen Symposiums zum 250. Geburtstag des dänischen Hofkapellmeisters Friedrich Ludwig Aemilius Kunzen (84) Friedbert Holz: Der Bildungsauftrag von Musikschulen. Eine ideen- und institutionengeschichtliche Untersuchung am Beispiel Stuttgart (85) Irene Lehmann: Auf der Suche nach einem neuen Musiktheater. Politik und Ästhetik in Luigi Nonos musiktheatralen Arbeiten zwischen 1960 und 1975 (87) Simon Obert und Heidy Zimmermann (Hgg.): RE-SET. Rückgriffe und Fortschreibungen in der Musik seit 1900 (89) Larry Todd, Clive Brown (Hgg.): Felix Mendelssohn Bartholdy: Konzert in e für Violine und Orchester op. 64 (1844/1845), Partitur (91) Larry Todd (Hg.): Felix Mendelssohn Bartholdy: Konzert in e für Violine und Orchester op. 64 (1844), Klavierauszug (91) Larry Todd, Clive Brown (Hgg.): Felix Mendelssohn Bartholdy: Konzert in e für Violine und Orchester op. 64 (1845), Klavierauszug (91) Clive Brown: Aufführungspraktische Hinweise zum Violinkonzert op. 64 und zur Kammermusik für Streicher (91) Anna Pulkkis (Hg.): Jean Sibelius: Werke für Violine oder Violoncello und Klavier (93) Daniel Morat, Hansjakob Ziemer (Hgg.): Handbuch Sound. Geschichte – Begriffe – Ansätze (95) Mélanie Traversier und Alban Ramaut (Hgg.): La musique a-t-elle un genre? (96) Verlags-Neuheiten 98 SCHALLTRICHTER – CDs, DVDsRezensionen 102 Melanie Hirsch (Sopran), Ursula Eittinger (Alt), Michael Kranebitter (Bass), Tiroler Barockinstrumentalisten, Marian Polin (Orgel und Leitung): Vigilius Vlasius Faitelli: Motetten op. 2 (102) Alessandro Deljavan (Piano), Daniela Cammarrano (Violine), Paolo Castellitto (Viola), Andrea Agostinelli (Cello), Daniele Orlando (Violine): Taneyev: Chamber Music with Piano (103) Joyce DiDonato, Craig Terry, Chuck Israels, Jimmy Madison, Lautaro Greco, Charlie Porter: Joyce DiDonato – Songplay (105) Augustin Hadelich (Violine), Miguel Harth-Bedoya (Dirigent), Norwegian Radio Orchestra: Brahms und Ligeti: Violin Concertos (107) Tonträger-Neuheiten 108 HUMOR 111 DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 112
Musikverlage waren und sind mehr als nur Schnittstellen zwischen Komponisten und Musikern. Als ökonomisch, musikpolitisch und medial wirkmächtige Institutionen haben sie von Beginn des Notendrucks an die Musikgeschichte maßgeblich geprägt. Bedeutende Verlegerpersönlichkeiten waren dabei ebenso internationale Netzwerker wie Musikfachleute, ihre Nachlässe und Archive sind heute – so vorhanden – dokumentarische Fundgruben bedeutender musikhistorischer Ereignisse. Dieses Themenfeld rückt in der Musikforschung seit einigen Jahren – nicht nur durch die aktuellen Debatten um Urheberrecht und Digitalisierung – zunehmend in den Fokus, und so widmet DIE TONKUNST ihr viertes Jahrgangsheft 2019 dem Thema »Musikverlage«. Im Fokus stehen bedeutende Verleger ebenso wie ihre Verlags-Archive, ihre Drucktechniken, ausgewählte Musikdruck-Typen oder auch ihre Netzwerke und Strategien. Das Heft möchte ebenso einen Beitrag zur Erschließung des Forschungsgegenstandes leisten wie auf Desiderate aufmerksam machen.
Das Juli-Themenheft beleuchtet Felix Draeseke (1835–1913) und sein Spätwerk im Kontext des Fin de Siècle. Der in Coburg geborene Komponist hatte sich nach einem längeren Aufenthalt in der Schweiz 1876 in Dresden niedergelassen, wurde dort 1884 zum Konservatoriums-Professor berufen und etablierte sich endgültig als Komponist. In dieser für ihn künstlerisch entscheidenden Phase wandte er sich vielfach der Kammermusik zu, komponierte seine »Symphonia tragica«, die ihn schlagartig berühmt machte, und ließ 1899 schließlich sein groß angelegtes Oratorium »Christus« folgen. Zudem setzte er sich des Öfteren publizistisch mit aktuellen musikästhetischen Fragestellungen auseinander. Die schaffensintensiven Dekaden Draesekes der 1880er- und 1890er-Jahre befragt das Themenheft auf ihre neuen Werkkonzeptionen, Gattungsexperimente und Rezeptionsmechanismen. Die besonders im Fin de Siècle spürbare Spannung zwischen Moderne-Skepsis, Bewahrungstendenzen und kühnem Experiment scheint Draesekes facettenreiches Spätwerk dabei besonders geprägt zu haben.
Ulrich Tadday: Felix Draeseke: Das Leben (k)ein Traum 274 Helmut Loos: Felix Draeseke als Musikschriftsteller 284 Boris Voigt: Felix Draeseke im Streit um vergangene Zukunftsmusik, gegenwärtige Kakophonie und musikalischen Fortschritt. Modernetheoretische Überlegungen zum Musikdiskurs im Jahrzehnt vor dem Ersten Weltkrieg 293 Daniel Tiemeyer: »Ewiger Ruhm ihm leuchtet, glorreich zieht er gen Walhall« Zwischen »Reckenoper« und Erlösungsdrama. Ein Überblick über das Opernschaffen Felix Draesekes 307 Michael Wackerbauer: »flüssig wie ein Strom, aber doch übersichtlich in seinem Aufbau« Zur Kammermusik Felix Draesekes 320 Stefan Keym: Polarität als Programm Zu Felix Draesekes symphonischen Vorspielen Das Leben ein Traum und Penthesilea 334 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Patrick Mertens: Das Wechselverhältnis von Kunst und Ökonomie in Kurt Weills How Can You Tell an American? aus der Musical Comedy Knickerbocker Holiday 344 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Nachruf auf Alejandro Planchart (1935–2019) 354 Kongress-Reviews 355 Nachrichten & Kongresse 360 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 364 Klára Móricz (Hg.): Béla Bartók: Konzert für Orchester (364); Andreas Vejvar und Markus Grassl (Hgg.): »Avec discrétion«. Rethinking Froberger (365); Wilfried Aigner: Komponieren zwischen Schule und Social Web. Eine entwicklungsorientierte Studie (367); Friedhelm Krummacher: Johann Sebastian Bach. Die Kantaten und Passionen (370); Szabó-Knotik, Mayer-Hirzberger (Hgg.): »Be/Spiegelungen«. Die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien als kulturvermittelnde bzw. -schaffende Institution im Kontext der Sozial- und Kulturgeschichte (371); Bodo Plachta: Komponistenhäuser: Wohn- und Arbeitsräume berühmter Musiker aus fünf Jahrhunderten (373); Wolfgang Rüdiger (Hg.): Instrumentalpädagogik – wie und wozu? Entwicklungsstand und Perspektiven (375); Christian Schmitt-Engelstadt (Hg.): Johann Walter (1496–1570): Geistliches Gesangbüchlein, Worms 1525 (377); Michael Schwalb: Max Reger. Der konservative Modernist (378); Martin Tröndle (Hg.): Das Konzert II. Beiträge zum Forschungsfeld der Concert Studies (380); Eberhard Steindorf: Die Konzerttätigkeit der Königlichen musikalischen Kapelle zu Dresden (1817-1858): Institutionsgeschichtliche Studie und Dokumentation (382); Oliver Drechsel (Hg.): Christian Gottlob Neefe: Klavierwerke Vol. 2; Christian Gottlob Neefe: Klavierwerke Vol. 3 (383); Cornelius Frowein: Aufführungspraxis kompakt. Instrumentalmusik des 18. Jahrhunderts stilgerecht interpretieren (385) Verlags-Neuheiten 387 SCHALLTRICHTER – CDs, DVDs Rezensionen 392 Doris Hochscheid (Violoncello), Frans van Ruth (Piano): Dutch Sonatas for Violoncello and Piano Vol. 8 (392); Rebecca Maurer: Joseph Haydn and his London Disciples (393); Camille Schnoor, Daniel Prohaska, Nadine Zeintl, Simon Schnoor, Maximilian Mayer, Chor des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Michael Brandstätter: Emmerich Kalman: Die Faschingsfee; Harald Pfeiffer, Marie Seidler, Christiane Boesiger, Grga Peros, Philharmonisches Orchester Gießen, Michael Hofstetter (Leitung): Emmerich Kálmán: Ein Herbstmanöver (395) CD-Neuheiten 397 HUMOR 399 DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 400
Wie manifestiert sich musikalisches Wissen? Wie kann es abgerufen werden? Und auf welche Art und Weise wird dieses Wissen im Speicherungsprozess transformiert? Das April-Heft der TONKUNST rückt musikalische Wissensspeicher in den Fokus, die neben Musikhandschriften, -drucken oder Partituren im Verlauf der Musikgeschichte zur Festigung, Speicherung und Vermittlung von musikbezogenem Wissen Bedeutung erlangten: Archive und Sammlungen, Musikinstrumente und die verkörperten Erfahrungen der Aufführenden, das Klangereignis selbst oder auch Operninhalte können Mittler historischen Wissens über Musik sein. Auch der architektonische Raum ist als Speichermedium erforderlicher Spielpraktiken, -positionen und akustischer Bedingungen zu verstehen. Schließlich ermöglicht und befördert auch das Schreiben über Musik nicht nur das Wissen über Musik, sondern speichert und bildet es ab. Ein besonderes Anliegen des Themenheftes ist es, den wissenschaftlichen Diskurs eng mit der in der Praxis gemachten Erfahrung und dem dort umgesetzten Wissen zu verzahnen.
THEMA – SPEICHER MUSIKALISCHEN WISSENS Evelyn Buyken, Marie Louise Herzfeld-Schild und Melanie Unseld: Vorwort 146 Evelyn Buyken, Marie Louise Herzfeld-Schild und Melanie Unseld: Einleitung Speicher musikalischen Wissens: Konzepte zwischen Wissenschaft und Praxis 147 Christine Siegert: Materialisiertes Wissen und Wissensgenerierung im ›Wissensspeicher‹ Beethoven-HausEin Beitrag aus der Praxis 156 Andreas Holzmann: Museum zum MitnehmenDas CD-Label musikmuseum der Tiroler Landesmuseen 164 Anna Langenbruch: Von komponierten Geschichten, musikalischen Rätseln und dem Wissen des PublikumsMusikgeschichtstheater als Wissensspeicher 169 Marie Louise Herzfeld-Schild: Gespeichertes Wissen zwischen den Disziplinen Zur emotionalen Wirkung der Musik in Ästhetik und Medizin der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts 177 Gesa zur Nieden: Musikgeschichtliche Wissensspeicher der NachkriegszeitEine historische Ethnographie am Beispiel des Musikpädagogen Otto Daube (1900–1992) 185 Christiane Tewinkel: Blenden, belehren, beschweigenZur Darlegung von Wissen über Musik in Programmhefttexten 195 Evelyn Buyken und Sara Hubrich: Verkörpertes Wissen(Historische) Perspektiven auf den spielenden Körper in der musikalischen Praxis 202 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Peter Gülke: Inwieweit prästabiliert? Bachs Ricercar à 6 (Klaus-Jürgen Sachs zum 90. Geburtstag) 216 PORTRAIT – Personen, Projekte, Institutionen Željka Radovinović: Acquisition Without Funding: A Library in Constant Struggle The Academy of Music Library, University of Zagreb 222 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, NachrichtenKongress-Reviews 226 Nachrichten & Kongresse 231 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 235 Wolfgang Auhagen, Thomas Schipperges, Dörte Schmidt, Bernd Sponheuer (Hgg.): Musikwissenschaft – Nachkriegskultur – Vergangenheitspolitik (235); Arbeitskreis kritischer Musikwissenschaftler*innen Frankfurt am Main (Hg.): Don’t think positive. Zur Kritik des Positivismus in der Musikwissenschaft (236); Florian Bassani: Ein Gesangstraktat als Schlüssel zu Froberger. La Belle Methode von Jean Millet (1666) (238); Armin Koch, Tirza Cremer, David Ferris, Yvonne Wasserloos (Hgg.): Robert Schumann: Lieder (240); Frieder von Ammon, Jörg Krämer, Florian Mehltretter (Hgg.): Oper der Aufklärung – Aufklärung der Oper. Francesco Algarottis Saggio sopra l’opera in musica (242); Thomas Daniel: Vierstimmiger Kantionalsatz im 16. und 17. Jahrhundert. Eine historische Satzlehre (244); Jane Schatkin Hettrick (Hg.): Antonio Salieri: Requiem. With Two Related Motets (245); Christine Hoppe, Melanie von Goldbeck, Maiko Kawabata (Hgg.): Exploring Virtuosities. Heinrich Wilhelm Ernst, Nineteenth-Century Musical Practices and Beyond (247); Helga Lühning (Hg.): Ludwig van Beethoven: Ouvertüren zur Oper Leonore (249); Matthias Pasdzierny, Dörte Schmidt, Malte Vogt (Hgg.): »Es ist gut, dass man überall Freunde hat«. Brigitte Schiffer und ihre Korrespondenz mit Heinz Tiessen, Alfred Schlee, Hans Heinz Stuckenschmidt und Carla Henius (251); Maik Richter: Lateinische Ordinariumsvertonungen im lutherischen Gottesdienst in Mitteldeutschland zwischen 1640 und 1770 (253); Hans Joachim Marx, Steffen Voss (Hgg.): Die G. F. Händel zugeschriebenen Kompositionen, 1700–1800 (255); Andreas N. Tarkmann, Johannes Kohlmann: Praktische Instrumentenkunde (257); Valerie Woodring Goertzen(Hg.): Johannes Brahms: Arrangements von Werken anderer Komponisten für Klavier zu zwei Händen oder für die linke Hand allein (259) Verlags-Neuheiten 261 SCHALLTRICHTER – CDs, DVDs Rezensionen 265 Vladimir Feltsman: Forgotten Russians (265); Jan Lisiecki, Orpheus Chamber Orchestra: Mendelssohn (266); Luisa Imorde: L’affaire d’honneur (268) CD-Neuheiten 269 HUMOR 271 DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 272
Wie klingt der Frieden? In der Frühen Neuzeit ließ eine Vielzahl von Kriegen die Sehnsucht nach Frieden in besonderer Weise anwachsen, und entsprechend glanz- und eindrucksvoll waren die Friedensfeiern am Ende der Kriegsereignisse. Bei diesen Festen spielte die Musik – neben anderen Künsten – eine zentrale Rolle. So entwickelte sich ein Repertoire von Friedensdarstellungen, das aus spezifischen Motiven, Allegorien und Topoi bestand und im Europa der Frühen Neuzeit große Verbreitung erfuhr. Diesem Phänomen widmet sich das Januar-Heft der TONKUNST. In ihm werden musikalische Gattungen barocker Musikpatronage wie Kantate, Serenata, Oratorium und Oper sowie geistlich-liturgische Musik auf Friedenskontexte, Äußerungen von Friedenssehnsucht und Friedensfreude untersucht. Dabei richtet sich der Fokus auch auf die politischen Friedensschlüsse, die für die Festgestaltung prägend waren. Die transregionale Wirkung musikalischer Friedensrepräsentationen zeigt sich durch eine Gegenüberstellung italienischer Kompositionen mit Friedensmusik aus anderen Ländern Europas.
THEMA – MUSIK UND FRIEDEN IN DER FRÜHEN NEUZEIT Sabine Ehrmann-Herfort und Chiara Pelliccia: Vorwort 2 Sabine Ehrmann-Herfort: Einleitung Friedensrepräsentationen in der Frühen Neuzeit – multimedial und interdisziplinär 3 Silke Leopold: »Et in terra pax« Friedensbotschaften in der liturgischen Musik 11 Stefan Hanheide: Politischer Frieden in der Musik der Frühen Neuzeit 19 Teresa M. Gialdroni: Die Cantata und der Frieden im Kontext von »Clori« 28 Chiara Pelliccia: Topoi des Friedens in der neapolitanischen Musik um 1700 37 Sabine Ehrmann-Herfort: Friedensklänge um 1700 46 Nastasja Gandolfo: Ein Vorgriff auf den Spanischen Erbfolgekrieg:die Kantate La Pace e Martevon Carlo Agostino Badia (1701) 55 Elena Abbado: »Il bacio della giustizia e della pace«.Aspekte der Friedensthematik im italienischen Oratorium 63 Paolo Cavallo: Motetten auf kriegerische Texte in Piemont zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert: Giovanni Ambrogio Bissones Per la pace a 8 71 Giuseppina Crescenzo: Der Triumph des Friedens. Eine Akademie mit geistlicher Kantate am Collegio Nazareno in Rom im Jahre 1741 80 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Karl-Heinz Reuband: Musikgenuss – eine Funktion musikalischen Expertentums? Wie Opernbesucher Aufführungen erleben 90 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Kongress-Reviews 98 Nachrichten & Kongresse 104 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 107 Misha Aster: Staatsoper. Die bewegte Geschichte der Berliner Lindenoper im 20. Jahrhundert (107); Klaus Aringer (Hg.): Franz Liszt. Paraphrasen, Transkriptionen und Bearbeitungen (108); Sarah Chaker, Jakob Schermann, Nikolas Urbanek (Hgg.): Analyzing Black Metal – Transdiziplinäre Annäherungen an ein düsteres Phänomen der Musikkultur (110); Jonathan Del Mar (Hg.): Antonín Dvorák: Symphonie Nr. 8 op. 88 (112); Iacopo Cividini (Hg.): Antonín Dvorák: Konzert für Violine und Orchester a-Moll op. 53 (112); Frank Dorn: Jazz als Prozess. Ästhetische und performative Dimensionen in musikpädagogischer Perspektive (114); Ingrid Fuchs (Hg.): Musikfreunde. Träger der Musikkultur in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (116); Clemens Kühn: Abenteuer Musik. Eine Entdeckungsreise für Neugierige (118); Helmut Loos: E-Musik – Kunstreligion der Moderne (120); Ulrike Roos von Rosen: Singen. Diana Damrau, Anja Harteros, Jonas Kaufmann und viele andere geben Auskunft (122); Christian Philipsen, Monika Lustig, Ute Omonsky (Hgg.): Zur Entwicklung des Klavierspiels von Carl Philipp Emanuel Bach bis Clara Schumann (124); Sebastian Mertens: Sinnstiftendes Kommunizieren im Musikunterricht. Schwierigkeiten und Herausforderungen (125); Wolfgang-Andreas Schultz: Die Heilung des verlorenen Ichs. Kunst und Musik in Europa im 21. Jahrhundert (127); Markus Schwenkreis (Hg.): Compendium Improvisation: Fantasieren nach historischen Quellen des 17. und 18. Jahrhunderts (129); Viviane Waschbüsch: Rihm und Artaud. Die Umsetzung des Theaters der Grausamkeit in »Die Eroberung von Mexico« von Wolfgang Rihm (131); Silke Wenzel: Lieder, Lärmen, ›L’homme armé‹: Musik und Krieg 1460–1600 (132); Bettina Zimmermann: con tutta forza. Bernd Alois Zimmermann. Ein persönliches Portrait (134); Barbara Meier: Alban Berg. Biographie (136); Katrin Eich (Hg.): Johannes Brahms: Streichsextette op. 18 und 36 (137) Verlags-Neuheiten 139 HUMOR 143 DANK / RICHTIGSTELLUNG / AUTOREN / IMPRESSUM 144
Das vierte Heft der TONKUNST ist Gioachino Rossini gewidmet, dessen Musik in den vergangenen Jahrzehnten eine bemerkenswerte Renaissance erfahren hat: Seine Opern werden inzwischen weltweit häufiger aufgeführt als jene Richard Wagners, und auch seine Kirchen-, Kammer- und Klavierwerke haben im Konzertleben wieder ihren Platz gefunden. Der 150. Todestag Rossinis am 13. November 2018 gibt Anlass, die erheblichen Schwankungsbreiten seiner Darstellung in der Musikgeschichtsschreibung und Musikwissenschaft kritisch zu bilanzieren und wesentlichen Aspekten des Rossini-Mythos auf den Grund zu gehen. Der erste Komponist der Geschichte, über den schon zu Lebzeiten zahllose Biographien in unterschiedlichen Sprachen erschienen, war besonders in Deutschland umstritten: Während sich Philosophen wie Hegel, Schopenhauer und Nietzsche vorbehaltlos zu Rossini bekannten, avancierte er zum Feindbild einflussreicher Musikforscher. Das Heft versammelt Beiträge internationaler Rossini-Experten.
THEMA – ROSSINI. RÜCKKEHR EINER LEGENDE Arnold Jacobshagen: Vorwort 338 Reto Müller: (Neue) Hintergründe zu Rossinis Rückzug von der Opernbühne 339 Arnold Jacobshagen: Der Nachruf als Kanonisierungsinstanz Veröffentlichtes Gedenken an Rossini anno 1868 348 Benjamin Walton: Rossini in South America 364 Carolin Krahn: Entzückendes Gift. Das Motiv Rossini bei Johann Friedrich Rochlitz 381 Anno Mungen: Rossini und andere. Das italienische Repertoire von Wilhelmine Schröder-Devrient 390 Stefan Irmer: »Den Pianisten der vierten Klasse gewidmet« Zu den Herausforderungen von Rossinis später Klaviermusik 397 Emanuele Senici: Rossinis »Di tanti palpiti« als Volksmusik 403 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Kongress-Reviews 416 Nachrichten & Kongresse 420 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Konstantin Parnian: Die Geschichte einer Zukunft der Oper. Ein Plädoyer für die Gedankenwelt Ferruccio Busonis 423 Kongress-Reviews 427 Verlags-Neuheiten 431 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 432 Olaf Enderlein: Die Entstehung der Oper Die Frau ohne Schatten von Richard Strauss (432); Kadja Grönke, Michael Zywietz (Hgg.): Musik und Homosexualität – Homosexualität und Musik(434); Monika Lustig, Ute Omonsky und Christian Philipsen (Hgg.): Repertoire, Instrumente und Bauweise der Viola da gamba (435); Elgin Roth: Die Wiederentdeckung der Einfachheit. Frédéric Chopins und Ludiwg Deppes pianistisches Ideal und seine Bedeutung für den heutigen Klavierunterricht (437); Hanna Zühlke: Musik und poetisches Sylbenmaß. Friedrich Gottlieb Klopstocks antikeorientierter Vers im Lied von 1762 bis 1828 (439); Franziska Kloos: Jennifer Walshe. Spiel mit den Identitäten (441); Peter Wollny (Hg.): Johann Jacob Froberger: Ausgewählte Werke für Tasteninstrument (443); Denis Herlin (Hg.): François Couperin: Pièces de clavecin. Premier livre (1713) (443); Vladimir Jankélévitch: Die Musik und das Unaussprechliche (444); Ute Jung-Kaiser, Anette Simonis (Hgg.): »Poesie in reinstes Gold verwandeln...«. Cervantes’ Don Quijote in Literatur, Kunst, Musik und Philosophie (446); Stefan Drees: »kunst ist das gegenteil von verarmung«. Aspekte zum Schaffen von Hans-Joachim Hespos (448); Sabine Ehrmann-Herfort (Hg.): Salvatore Sciarrino Vanitas. Kulturgeschichtliche Hintergründe, Kontexte, Traditionen (450); Markéta Štědronská (Hg.): August Wilhelm Ambros: Musikaufsätze und -rezensionen: 1872–1876 (452); Merle Tjadina Fahrholz: Heinrich August Marschners Der Templer und die Jüdin. Eine Studie zum konzeptionellen Entwurf der romantischen Oper (453); Andreas Kruse: Musik und Religion im Kontext pädagogischer Reflexion. Subjektentwicklung zwischen Nähe und Distanz (455); Carolin Abeln: Sprache und Neue Musik. Hölderlin-Rezeption bei Wilhelm Killmayer, Heinz Holliger, Wolfgang Rihm und Luigi Nono (457): Günter Ned:Medea. Poetin der Grausamkeit. Über Luigi Cherubinis Oper Médée (459); Jennie Gottschalk: Experimental Music Since 1970 (461) Verlags-Neuheiten 463 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 466 Dominik Susteck (Orgel, Kirche Kunst-Station St. Peter, Köln): Frozen time – Edition Musikfabrik 12 (466); Tabea Debus (Blockflöte): XXIV Fantasie per il Flauto (467 )CD-Neuheiten 469 HUMOR 471 DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 472
Nicht zuletzt durch die Debatten über die Flüchtlingsproblematik gewinnt »Heimat« in der öffentlichen wie wissenschaftlichen Diskussion zunehmend an Bedeutung. Wurde die widerspruchsvolle, zumeist zwischen räumlicher, sozialer und emotionaler Identität vagierende Wertekategorie »Heimat« in der jüngeren Musikforschung vor allem in ethnomusikologischen und populärmusikalischen Zusammenhängen untersucht, so blieb die Kunstmusik hiervon meist ausgeklammert. Dies ist umso bedauerlicher, als die kompositorische und musikkulturelle Dimension von »Heimat« auch im Bereich der Ernsten Musik seit 1989 lebhaften Widerhall gefunden hat und immer noch findet.
Die TONKUNST widmet diesem spannenden Komplex ein Themenheft, das sowohl wissenschaftliche Beiträge als auch Äußerungen zeitgenössischer Komponisten enthält. Dabei wird nach Medialisierungsmodellen von »Heimat«, nach modernen Strategien der musikalischen Fruchtbarmachung von »Heimat« und der Relevanz von »Heimat« auf kulturinstitutioneller Ebene gefragt.
DIE TONKUNST, Ausgabe Juli 2018 THEMA – Heimat und Kunstmusik. Heute Michael Chizzali: Vorwort 226 Michael Custodis: Ersatzheimat Musikmoderne? Von transgeographischen Solidaritäten und nationalen Traditionen 227 Kurt Drexel: Klingendes Wehrbauerntum Die Konstruktion von Heimat im Nationalsozialismus am Beispiel von Musikwerken aus Tirol 238 Michael Chizzali: »Heimat! Welch’ ein Wort, welch’ ein Begriff, welch’ ein Thema!« Zur aktuellen Diskursivierung des Heimat-Begriffs an bundesdeutschen Musikhochschulen 247 Kathrin Zirbs: Heimat ist mehr als nur ein Ort.Hans Werner Henzes Das verratene Meer und Friedrich Cerhas Der Riese vom Steinfeld 257 Kai Martin: »Ein kleines bisschen Sicherheit« Die Konstruktion von Heimat als Element musikalischer Bildung 265 Jörn Arnecke: »Heimat« nach Hölderlin.Gedanken zur (musikalischen) Herkunft 276 Gordon Kampe: Glück auf! 279 Manuela Kerer: Baguette meets Schittelbrot.Der Begriff Heimat aus künstlerisch-persönlicher Perspektive einer Komponistin 283 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Kongress-Reviews 285 Nachrichten & Kongresse 291 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 294 Olga Mojžíšová und Milan Pospíšil (Hgg.): Bedřich Smetana: Korespondence / Correspondence I, 1840–1862 (294); Dieter Torkewitz (Hg.):Zwischen Bearbeitung und Recycling. Zur Situation der Neuen Musik, im Kontext der postmodernen Diskussion über Kunst und Ästhetik der Kunst (295); Markus Hirsch (Hg.):Musik(unterricht) angesichts von Ereignissen (297); René Thun: Der Klang der Vernunft. Eine Philosophie Neuer Musik (299); Tobias Pfleger: Entschlackte Romantik? Die Sinfonien von Robert Schumann in den Interpretationen historisch informierter Aufführungspraxis (301); Peter Petersen:Friedenstag von Stefan Zweig, Richard Strauss und Joseph Gregor. Eine pazifistische Oper im Dritten Reich (303); Dirigentenforum des Deutschen Musikrats (Hg.):Vom Dirigieren. Annäherungen an einen MythoS (305); Matthias Henke, Sara Beimdieke (Hgg.): Das Wohnzimmer als Loge. Von der Fernsehoper zum medialen Musiktheater (307);Burkhard Hill, Alicia de Banffy-Hall (Hgg.):Community Music. Beiträge zur Theorie und Praxis aus internationaler und deutscher Perspektive (308); Ferdinand Zehentreiter:Musikästhetik. Ein Konstruktionsprozess (310); Laurenz Lütteken (Hg.):Das Groteske und die Musik der Moderne. Zürcher Festspiel-Symposium 2016 (312); Hans Rudolf Vaget:»Wehvolles Erbe«. Richard Wagner in Deutschland. Hitler, Knappertsbusch, Mann (314); Ortun Landmann, Wolfgang Mende, Hans-Günter Ottenberg (Hgg.): Richard Wagner – Kgl. Kapellmeister in Dresden (316); Harald Gundacker: Das Wort zum Ton. Musikvermittlung durch Schreiben zu Musik (317); Ludwig Holtmeier: Rameaus langer Schatten. Studien zur deutschen Musiktheorie des 18. Jahrhunderts (319); Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft e.V. (Hg.): Händel-Jahrbuch 2017 (321) Verlags-Neuheiten 323 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 327 Pauline Sachse (Viola), Andreas Hecker (Cembalo): Viola Galante – Sonatas (C. P. E. Bach, W. Flackton, G. Antoniotto, F. Benda, C. S. Binder) (327); Teodor Currentzis, MusicAeterna: Pjotr Iljitsch Tschaikowski: Symphonie Nr. 6 Pathétique in h-Moll (op. 74) (328); Ensemble Musikfabrik, Sarah Wegener, Leitung: Emilio Pomarico, Christian Eggen, Rupert Huber, Enno Poppe: Stille – Edition Musikfabrik 12 (330) CD-Neuheiten 332 HUMOR 335 DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 336
Ziel des zweiten Heftes des TONKUNST-Jahrganges 2018 ist es, das Spektrum musikalischer Sammlungstätigkeit in der Frühen Neuzeit in den Blick zu nehmen. Im Mittelpunkt der Beiträge stehen dabei folgende Fragen: Welchen Stellenwert nahm die Aufbewahrung von Noten innerhalb von Bibliotheken ein? Wie war der Zugang zu den Musikalien geregelt, und wie wurden sie vor fremder Verwertung geschützt? Wo befanden sich die Sammlungen räumlich (in Prunksälen, Archivräumen oder in einem Lesesaal)? Welche unterschiedlichen Ordnungssysteme für die Handschriften wurden angewendet? Gab es eine Ausleihe, oder war die Nutzung der Sammlung ausschließlich vor Ort möglich? Welches Repertoire wurde archiviert und zu welchem Zweck? Anhand exemplarischer Sammlungen, angefangen von Klöstern über private Bibliotheken in Rom und Frankfurt bis hin zu den Hofkapellarchiven in München und Wien, soll ihre Funktion als – im Sinne Peter Burkes – große frühneuzeitliche Wissenszentren erhellt werden.
DIE TONKUNST, Ausgabe April 2018 THEMA – Kulturen des frühen Sammelns Panja Mücke: Vorwort 106 Klaus Pietschmann: Sammlung – Speicher – Archiv? Entstehung und Charakter des Chorbuchbestandes der päpstlichen Sängerkapelle 107 Berthold Over: Römische Musiksammlungen: Kardinal Ottoboni, Kardinal Pamphilj, Fürst Ruspoli 115 Greta Haenen: Die »Schlafkammerbibliothek« Leopolds I.: Privatsammlung eines kaiserlichen K omponisten 123 Anna Mader-Kratky: Ein »W ohn=Haus der Künste«. Die kaiserliche Hofbibliothek im Wiener Kontext 132 Johannes Prominczel: »...aller auf dem Stifts-Chore vorhandenen Musikalien...« Die Musiksammlungen des Stiftes Melk und anderer niederösterreichischer Klöster 144 Jennifer A. W ard: Johann Andreas Herbst’s Music Collection 153 FOYER – Berichte, Jubiläen, K ongresse, Nachrichten Kongress-Reviews 162 Nachrichten & Kongresse 165 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Rezensionen 168 Kongresse 172 Neuheiten 173 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur , Noten Rezensionen 175 Birgit Abels (Hg.): Embracing Restlessness. Cultural Musicology (175); Dominik Rahmer (Hg.): Alexander Zemlinsky: Trio für Klavier, Klarinette (Violine) und Violoncello d-Moll op. 3 (177); Michael Klaper (Hg.): Luther im Kontext. Reformbestrebungen und Musik in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts (178); Doppelrezension: Hans-Otto Korth: Lass uns leuchten des Lebens Wort. Die Lieder Martin Luthers (180); Jürgen Heidrich und Johannes Schilling (Hgg.): Martin Luther: Die Lieder (180); Manuel Bärwald: Italienische Oper in Leipzig (1744–1756) (182); Siegfried Oechsle, Michael Struck (Hgg.): Brahms am Werk. Konzepte – Texte – Prozesse (184); Manuel Gervink: Geschichte der Symphonie. Eine Einführung (186); Sebastian Bolz, Adrian Kech, Hartmut Schick (Hgg.): Richard Strauss. Der Komponist und sein Werk (188); Anke Steinbeck: Fantasieren nach Beethoven – Praxis und Geschichte kreativer Musik (190); Carmen Heß: Konzeptionelle Spannungsfelder des Klassenmusizierens mit Blasinstrumenten. Eine Analyse divergenter Prämissen und Zielvorstellungen (192); László Vikárius, Vera Lampert (Hgg.): Béla Bartók: Für Kinder. Frühfassung und revidierte Fassung (194); Helmut Loos, Wilhelm Seidel (Hgg.): Felix Mendelssohn Bartholdy: Sämtliche Briefe (196); Andreas Eichhorn (Hg.): Leonard Bernstein und seine Zeit (198); Fernand Hörner (Hg.): Kulturkritik und das Populäre in der Musik (199); Johannes Menke: Kontrapunkt II: Die Musik des Barock (201); Bernhard R. Appel, Reinmar Emans (Hgg.): Musikphilologie. Grundlagen – Methoden – Praxis (203); Pamela Potter: Art of Suppression. Confronting the Nazi Past in Histories of the Visual and Performing Arts (205); Maria Goeth: Musik und Humor. Strategien, Universalien, Grenzen (207); Siebe Henstra (Hg.): Johann Sebastian Bach: Suiten, Partiten, Sonaten bearbeitet für Cembalo von Gustav Leonhardt (209) Verlags-Neuheiten 211 SCHALLTRICHTER – T onträger CD-Rezensionen 216 Matthias Geuting (Gesang, Rezitation, Orgel), Gertrud Günther (Sopran), Sinfonietta Dresden, Meißner Kantorei 1961, Christfried Brödel (Dirigent), Clemens Heidrich (Bariton), Uta Volkmar (Alt), Michael Käppler (Tenor), Marcus Steven (Bass), Dresdner Kapellknaben: Jörg Herchet: Das geistliche Jahr3 – drei Kantaten (216); Duo Brüggen-Plank: Marie Radauer-Plank (Violine), Henrike Brüggen (Klavier): Karol Szymanowski: Works for Violin and Piano (218) CD-Neuheiten 220
Im Januar-Heft der TONKUNST werden bislang unbeachtete kulturelle Leistungen von Frauen gewürdigt. Vorgestellt werden Komponistinnen, die zwischen 1933 und 1945 vor den Nationalsozialisten aus Deutschland, Frankreich oder Österreich fliehen mussten, und deren unterschiedliche Exilwege sie jeweils zwangen, sich stets neu auszurichten. Exil ist im diesem Zusammenhang – mit Lion Feuchtwanger – nicht nur als »zufälliger Umstand«, sondern vielmehr als »Quelle der Kunst« zu verstehen. Die Komponistinnen setzten ihre Erfahrungen aus dem Exil künstlerisch produktiv um. Ihr Interesse an künstlerischen Symbiosen ist dabei oft vielseitig und lohnt eine nähere Untersuchung.
Insgesamt zeigt das Themenheft mit vier Exil-Komponistinnen und einer rahmenden wissenschaftlichen Einführung in das Thema neue Perspektiven für das Verstehen von Musik und Musikkultur im Kontext einer Exilsituation unter Genderaspekten auf. Es setzt sich damit insgesamt zum Ziel, neue Erkenntnisse über das kulturelle Handeln von Frauen in der Gesellschaft zutage zu fördern.
THEMA – Exilierte Komponistinnen Beatrix Borchard: Einleitung 2 Jascha Nemtsov: »Das Schöne überwiegt«: Die deutsch-jüdische Komponistin und Pianistin Rosy Geiger-Kullmann (1886–1964) 5 Anna-Christine Rhode-Jüchtern: »Arrived!... I am ›back home‹. At the moment I am only overwhelmed!« Exil-Erfahrungen von Zugehörigkeit und F remdheit bei Charlotte Schlesinger (1909–1976) 14 Matthias Pasdzierny: »A woman of many interests« Brigitte Schiffer (1909–1986) zwischen Berlin, Kairo und London 23 Martina Helmig: »Vielleicht ist Heimat immer da, wo ich nicht bin« Die Komponistin und Pianistin Ruth Schönthal (1924–2006) 35 ESSAY– Wissenschaftliche Beiträge Philipp Leibbrandt: »daß um sein Glück zu machen, Paris besser als wien sey« Beethoven, Paris und das Tripelkonzert op.56 41 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Kongress-Reviews 49 Nachrichten & Kongresse 54 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 58 Andreas Meyer, Christina Richter-Ibáñez (Hgg.): Übergänge: Neues Musiktheater – Stimmkunst – Inszenierte Musik (58); Frédéric Döhl, Gregor Herzfeld (Hgg.): »In Search of the ›Great American Opera‹«. Tendenzen des amerikanischen Musiktheaters (59); Katrin Beck: Neue Musik im kirchlichen Raum der 1960er Jahre (61); Bálint András Varga: Der Komponisten Mut und die Tyrannei des Geschmacks (63); Karin Paulsmeier: Notationskunde 15. und 16. Jahrhundert (65); Peter Wollny: Studien zum Stilwandel in der protestantischen Figuralmusik des mittleren 17. Jahrhunderts (67); Jürgen Schaarwächter (Hg.): Max Reger und das Lied (69); Konrad Küster: Musik im Namen Luthers. Kulturtraditionen seit der Reformation (71); David Koch: Louis Spohrs groß besetzte Kammermusik. Ein Beitrag zur Gattungsentwicklung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (73); Sara Springfeld, Norbert Greiner, Silke Leopold (Hgg.): Das Sonett und die Musik. Poetiken, Konjunkturen, Transformationen, Reflexionen (75); Peter Gülke: Dirigenten (76); Stephan Mösch (Hg.): Komponieren für Stimme. Von Monteverdi bis Rihm. Ein Handbuch (78); Kim Feser, Matthias Pasdzierny (Hgg.): techno studies. Ästhetik und Geschichte elektronischer Tanzmusik (80); Thomas Betzwieser (Hg.): Opernkonzeptionen zwischen Berlin und Bayreuth. Das musikalische Theater der Markgräfin Wilhelmine (82); Paul Hamilton: The Oxford Handbook of European Romanticism (84); Saskia Maria Woyke, Katrin Losleben, Stephan Mösch, Anno Mungen (Hgg.): Singstimmen. Ästhetik – Geschlecht – Vokalprofil (86); Ullrich Scheideler, Felix Wörner (Hgg.): Lexikon Schriften über Musik (88) Verlags-Neuheiten 89 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 95 Diana Damrau (Sopran), Orchestre et Chœr de l’Opéra National de Lyon, Emmanuel Villaume (Leitung): Giacomo Meyerbeer: Grand Opera (95); Ensemble MidtVest, Danish String Quartet: Niels Wilhelm Gade – Chamber Works, Vol. 3 (96); Johann Blanchard, Severin von Eckardstein, Zlata Chochieva, Martin Jones, Hubert Rutkowski, Florin Noack, Joseph Moog, Duo Grau/Schumacher, Duo Mercier/Katsaris, Artem Yasynskyy, Simon Callaghan (Klavier): Rarities of Piano Music at ›Schloss vor Husum‹ from the 2016 Festival – live (98)
Der 250. Todestag von Georg Philipp Telemann (1681-1767) im Jahr 2017 gibt Anlass, auf der Grundlage des heutigen Kenntnisstandes erneut über die musikgeschichtliche Bedeutung dieses Komponisten nachzudenken. Das Oktober-Heft der TONKUNST richtet den Blick auf den zentralen Schaffensbereich Telemanns, die evangelische Kirchenmusik für die Sonn- und Feiertage des Kirchenjahres.
Über sechzig Jahre hinweg - von seiner Studienzeit in Leipzig bis in sein Hamburger Spätwerk hinein - hat sich Telemann intensiv mit der Komposition von Kirchenstücken beschäftigt, hat die Resultate in Jahrgängen vereint und einzelne davon in den 1720er bis 1740er Jahren als Drucke publiziert. Damit hat Telemann wie kein Zweiter die Geschichte der evangelischen Kirchenmusik in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts geprägt.
Die Artikelfolge schreitet chronologisch wichtige Stationen des Weges, den Telemann als Kirchenmusiker gegangen ist, ab und berücksichtigt dabei auch die Aufführungsbedingungen, Publikationsformen und Verbreitungswege.
THEMA – Telemann und die Geschichte der Kirchenmusik Wolfgang Hirschmann: »Der alleredelste Theil der Klinge-Kunst«: Telemann und das Projekt einer neuen protestantischen Kirchenmusik in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts 433 Michael Maul: »alle 14. Tage ein Stück« für die Thomaskirche – Überlegungen zu Telemanns Leipziger Jahren 441 Ute Poetzsch: Grundlegung und Diversifizierung – die Eisenacher und Frankfurter Jahrgänge 1708–1721 449 Jeanne Swack: Performing Forces in Telemann’s Frankfurt Cantatas 456 Brit Reipsch: Zwischen Eisenach, Frankfurt und Hamburg – Telemanns Kirchenmusik der 1720er Jahre 463 Bernhard Jahn: Telemanns Harmonischer Gottes-Dienst – Marketingstrategien und Transkonfessionalität 469 Nicholas E. Taylor: The Commercial Context of Telemann’s Printed Cantata Cycles 475 Ute Poetzsch: Oratorien als Kirchenmusik 480 Joachim Kremer: Telemanns Liederbuch (1730) – Musikgeschichte des protestantischen Choralgesangs oder im Dienste aktueller Anwendung? 486 Nina Eichholz: Vor und nach der Paris-Reise: Die Jahrgänge der späten 1730er und 1740er Jahre 491 Ralph-Jürgen Reipsch: Neue Ufer: Die Kirchenmusik des Spätwerks 501 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Stefan Drees: »eindrucksvoll sich ausweitende ganzkörperfigurationen«: Gedanken zur Theatralisierung des Dirigentenparts in Werken von Hans-Joachim Hespos 508 Neuerscheinungen 514 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Symposionsberichte 516 Nachrichten & Kongresse 519 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 523 Matthias Müller: Hören – Sehen – Verstehen. Stimmanalyse mit VoceVista im Gesangsunterricht – eine praktische Einführung (523); Johan Sundberg: Die Wissenschaft von der Singstimme (523); Irmgard Scheitler: Schauspielmusik. Funktion und Ästhetik im deutschsprachigen Drama der Frühen Neuzeit (524); Jürgen Schaarwächter: Two Centuries of British Symphonism. From the beginnings to 1945 (526); Richard Sherr: The papal choir during the pontificates of Julius II to Sixtus V (1503–1590), an institutional history and biographical dictionary (528); Valerie Krupp-Schleußner: Jedem Kind ein Instrument? Teilhabe an Musikkultur vor dem Hintergrund des capability approach (530); Wolfgang Jacobsen, Wolfgang Pardey (Hgg.): Oskar Baum: Der Blinde als Kritiker. Texte zu Musik und Literatur (532); Anne-Madeleine Goulet und Gesa zur Nieden (Hgg.): Europäische Musiker in Venedig, Rom und Neapel (1650–1750) (533); Anna Maria Busse Berger, Davis Jesse Rodin (Hgg.): The Cambridge History of Fifteenth-Century Music (536); Bernd Clausen, Alexander Cvetko, Stefan Hörmann, Martina Krause-Benz, Silke Kruse-Weber (Hgg.): Grundlagentexte wissenschaftlicher Musikpädagogik (538); Steffen Schleiermacher (Hg.): Erik Satie: Le fils des étoiles für Klavier (540); Dirk Hausen: Der Hornist Franz Strauß. Eine Künstlerbiographie im Spiegel der kulturgeschichtlichen Entwicklung Münchens im 19. Jahrhundert (542); Stefan Keym, Peter Schmitz (Hgg.): Das Leipziger Musikverlagswesen. Innerstädtische Netzwerke und internationale Ausstrahlung (543); Kai Johannes Polzhofer, Dániel Péter Biró (Hgg.): Perspectives for Contemporary Music in the 21st Century (545); Susanne Cox (Hg.): Ludwig van Beethoven: Lieder verschiedener Völker (547); Maria Luise Schulten, Kai Stefan Lothwesen (Hgg.): Methoden empirischer Forschung in der Musikpädagogik. Eine anwendungsbezogene Einführung (551); Clemens Kühn: Lexikon Musiklehre (552) Verlags-Neuheiten 555 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 559 Ulrich Roman Murtfeld (Klavier): Alexander Reinagle, Edward MacDowell, George Antheil, Charles Ives und Roger Sessions: American Recital, Vol. 2 (559); Marion Treupel-Franck (Traversflöte), Sergio Azzolini (Fagott), Francesco Galligioni (Violoncello, Viola da gamba), Axel Wolf (Gitarre, Laute, Theorbe): Voice of the Soul. Jean Daniel Braun: Kammermusik für Flöte (560); Teodoro Anzellotti (Akkordeon), Isao Nakamura (Schlagzeug), Nina Janßen-Deinzer (Klarinette), Nikola Lutz (Saxophon), Ensemble Phoenix Basel, Ensemble MAM. Manufaktur für aktuelle Musik, Ying Wang (Elektronik): Ying Wang: Tun Tu – Chamber Music Renewed (561); Hanna-Elisabeth Müller (Sopran), Juliane Ruf (Klavier): Richard Strauss, Alban Berg und Arnold Schönberg: Traumgekrönt (563)
Wie verhalten sich Komponisten am Dirigierpult? Wie gehen sie mit fremden und wie mit eigenen Werken um? Mit welchen Mitteln und Vorstellungen prägen sie den Orchesterklang? Und wirkt diese Erfahrung auf das eigene Komponieren? Viele Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts waren zeitlebens fasziniert vom Dirigieren; sie dirigierten eigene wie auch fremde Werke und prägten ihren Orchestern einen ganz unverwechselbaren Klang auf. Oft war es nicht zuletzt auch diese Mehrfachbegabung von Musiker, Komponist und Dirigent, die nachhaltig auf das eigene Schaffen nachwirkte.
Das Juli-Heft der TONKUNST geht zurück auf eine internationale Tagung des Max Reger-Jahres 2016, in dem Regers Dirigieren und dessen Auswirkungen auf sein Komponieren anderen Zeitgenossen gegenübergestellt wurden: Johannes Brahms, Richard Wagner, Gustav Mahler, Richard Strauss, Anton Bruckner, Ethel Smyth, Arnold Schönberg und natürlich Max Reger werden in diesem Themenheft einmal weniger als Komponisten, denn als Dirigenten vorgestellt und gewürdigt.
THEMA – Komponisten dirigieren Ulrich Konrad: Richard Wagner dirigiert 274 Hans-Joachim Hinrichsen: Anton Bruckner dirigiert 284 Siegfried Oechsle: Johannes Brahms dirigiert oder: Erste und zweite Unmittelbarkeit der musikalischen Interpretation 296 Cornelia Bartsch: Ethel Smyth dirigiert 307 Wolfram Steinbeck: Mahler als Dirigent 317 Walter Werbeck: Richard Strauss dirigiert 335 Wolfgang Rathert: Steuermann oder Ruderknecht? Max Reger als Dirigent der Meininger Hofkapelle 346 Ulrich Krämer: Arnold Schönberg dirigiert 355 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Attila Kornel: »Tief unter uns nur Schweigen« – Die Ästhetik der Stille in Udo Zimmermanns Kammeroper Weiße Rose 368 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Zum Tod von Wolfgang Rehm (1929–2017) 378 Symposionsbericht 380 Nachrichten & Kongresse 382 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 385 Katja Bethe: Gemeinschaftliches Komponieren in Frankreich während des Front populaire (1936–1938) (385); Thomas Irvine, Wiebke Thormählen, Oliver Wiener (Hgg.): Musikalisches Denken im Labyrinth der Aufklärung. Wilhelm Heinses »Hildegard von Hohenthal« (386); Manfred Günnigmann: Werner Korte und die Musikwissenschaft an der Universität Münster 1932 bis 1973 (388); Frank Hentschel (Hg.): ›Nationes‹-Begriffe im mittelalterlichen Musikschrifttum. Politische und regionale Gemeinschaftsnamen in musikbezogenen Quellen, 800–1400 (390); Chester W. Alwes: A History of Western Choral Music (392); Magdalena Zorn: Stockhausen unterwegs zu Wagner. Eine Studie zu den musikalisch-theologischen Ideen in Karlheinz Stockhausens Opernzyklus LICHT (1977–2003) (395); Beatrix Borchard: Pauline Viardot-García. Fülle des Lebens (398); Bernhard Appel und Armin Raab (Hgg.): Widmungen bei Haydn und Beethoven. Personen – Strategien – Praktiken (400); Wolfgang Budday: Mozarts Ausbildung zum Komponisten (1761–1765). Periodenbau und Taktordnung in Menuett, Sonate und Sinfonie (402); Claudia Maurer Zenck (Hg.): Neue Opern im »Dritten Reich«: Erfolge und Misserfolge (403); Dejan Lazić (Hg.): Johannes Brahms: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 D-Dur (405); Laurenz Lütteken (Hg.): »If music be the food of love«. Shakespeare in der Instrumentalmusik des 19. Jahrhunderts (406); Jörn Peter Hiekel, Christian Utz (Hgg.): Lexikon Neue Musik (408); Rudolf Kloiber, Robert Maschka, Wulf Konold (Hgg.): Handbuch der Oper (410); Jonathan Kregor: Program Music (412); Annkatrin Babbe, Volker Timmermann (Hgg): Musikerinnen und ihre Netzwerke im 19. Jahrhundert (414); Antje Müller: Cinematographische Verfahrensweisen in den Orchesterwerken von Charles Koechlin (416); Sebastian Bolz, Moritz Kelber, Ina Knoth, Anna Langenbruch (Hgg.): Wissenskulturen der Musikwissenschaft. Generationen – Netzwerke – Denkstrukturen (418); Matthias Henke, Francesca Vidal (Hgg.): [Ton]spurensuche – Ernst Bloch und die Musik (420); Michael Schwalb: Hans Pfitzner. Komponist zwischen Vision und Abgrund (421) Verlags-Neuheiten 422 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 425 Les Amis Shanghai, Han Quartet: Jia Daqun: Chamber Works Vol. 2 (425); Verdi Quartett, Susanne Stoodt (Violine), Katharina Deserno (Violoncello), Gesa Lücker (Klavier): Barbara Heller: Herbstmusik (426)
Das zweite Heft des TONKUNST-Jahrgangs 2017 widmet sich der Frage nach Tod, Trauer und Trost in der Musik um 1600, ein Thema, das in der Forschung bisher kaum systematisch in den Blick genommen wurde: Wer ›macht‹ Trauermusik, welche Gesellschaftsschichten beteiligen sich an ihr, was sind leitende kultur- und geistesgeschichtliche Vorstellungen? Welche religiösen, philosophischen und im weitesten Sinn medialen Funktionen werden der Musik zugetraut? Inwiefern garantiert vertonte Trauer gar Unsterblichkeit im Sinne eines fortwährenden Akts von Memoria?
Die Spannweite der Betrachtungen reicht von Margarete von Österreichs Chansonnier Brüssel 228 bis zu Johann Jacob Frobergers intimer Auseinandersetzung mit dem Tod in seinen Cembalomeditationen. Dabei werden neue und bisher marginalisierte Quellen gewürdigt, so z. B. die 1550 in Wittenberg erschienenen »Epitaphia Rhaworum«, ein als humanistisch-musikalisches Gemeinschaftsprojekt realisierter Memorialdruck für den berühmten Wittenberger Musikdrucker Georg Rhau.
DIE TONKUNST, Ausgabe April 2017 THEMA – Tod, Trauer und Trost in der Musik um 1600 Michael Meyer und Matteo Giuggioli: Vorwort 130 Inga Mai Groote: Musikalische Epitaphien im 16. Jahrhundert: Schrift – Klang – Artefakt 131 Therese Bruggisser-Lanker: »Meine Harfe ist eine Klage worden« – Vanitas-Symbolik in den Klageliedern von Heinrich Schütz 144 Michael Meyer: Johann Jacob Froberger und die Meditatio mortis 153 Vincenzo Borghetti: Trauer, Hoffnung der Frauen Tod, Leiden und Macht in Margarete von Österreichs Chansonnier Brüssel, BR 228 159 Matteo Giuggioli: Aufgehobene Zeit? Zur Musik in Vanitas-Stillleben des 16. und 17. Jahrhunderts 167 Peter Schmitz: Tobias Michaels Funeralkompositionen für die eigene Familie: Text und Kontext 177 Michaela Kaufmann: Tränen und Drama Domenico Mazzocchis musikalische Inszenierung der Klage 185 Damaris Leimgruber: »Redt, von Gräbern her, das Leben« Deutsche Echo-Leich-Gedichte und -Lieder des 17. Jahrhunderts 196 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Henrike Rost: Ein Brief von Richard Wagner an Dr. Friedrich Keppler Alltagsgeschichtliche Einblicke in das Leben eines deutschen Arztes in Venedig 205 PORTRAIT – Institutionen, Personen, Projekte Severin Kolb: Zur Gründung eines Joachim-Raff-Archivs in Lachen / Schweiz 214 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Christian Bartle: Musik als politische Botschaft Josef Suks Azrael-Motiv in Viktor Ullmanns Oper Der Kaiser von Atlantis oder Die Tod-Verweigerung 217 Rezension, Verlags-Neuheiten 222 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Kolleg-Review 227 Nachrichten & Kongresse 228 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 232 Stephanie P. Schlagel (Hg.): Masses by Ludwig Daser and Matthaeus Le Maistre: Parody Masses on Josquin’s Motets from the Court of Duke Albrecht V of Bavaria (232); Niels Bo Foltmann, Axel Teich Geertinger, Peter Hauge, Niels Krabbe, Bjarke Moe und Elly Bruunshuus Petersen (Hgg.): Catalogue of Carl Nielsen’s works (234); Fritz Trümpi und Simon Obert (Hgg.): Musikkritik. Historische Zugänge und systematische Perspektiven (235); Waleri Smirnow: Igor Strawinskys früher Aufstieg zum Ruhm. Hintergründe und Analysen (237); Angelo Cantoni: The Language of Stravinsky (237); Philip Ross Bullock: Pjotr Tchaikovsky (239); Antje Reineke: Benjamin Brittens Liederzyklen (240); Martin Grabow: Erfindung – Recycling – Neukomposition. Untersuchungen zur inneren Verflochtenheit des Lebenswerks von Pierre Boulez am Beispiel der »notations« (242); Hervé Lacombe und Nicolas Southon (Hgg.): Fortune de Francis Poulenc. Diffusion, interprétation, réception (243); Stefan Menzel: Hōgaku. Traditionelle japanische Musik im 20. Jahrhundert (245); Andreas Domann: Philosophie der Musik nach Karl Marx. Ursprünge – Gegenstände – Aktualität (248); Matej Santi: Zwischen drei Kulturen. Musik und Nationalitätsbildung in Triest (250); Monika Kröpfl und Simon Obert (Hgg.): Der junge Webern. Künstlerische Orientierungen in Wien nach 1900 (252); Thomas Ahrend und Matthias Schmidt (Hgg.): Der junge Webern. Text und Kontexte (252); Fabian Kolb (Hg.): Max Bruch. Neue Perspektiven auf Leben und Werk (254); Mirjam Gerber: Zwischen Salon und musikalischer Geselligkeit. Henriette Voigt, Livia Frege und Leipzigs bürgerliches Musikleben (256) Verlags-Neuheiten 258 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 261 Daniil Trifonov (Klavier): Transcendental, Franz Liszt: 12 Études d’exécution transcendante S. 139, 2 Études de Concert S. 145, Études de Concert S. 144,Grandes Études de Paganini S. 141 (261); Paavali Jumppanen (Klavier): Ludwig van Beethoven: Piano Sonatas opp. 7, 13 »Pathétique«, 109, 110, 111 (262); Ensemble Raro: Being EaRNeST: Ernst von Dohnányi: Piano Quintet op. 26, Sextet op. 37 (264); Alon Sariel (Mandoline), Izhar Elias (Gitarre), Michael Tsalka (Cembalo): Yehezkel Braun: Sharkiya. Music for plucked instruments (266); Alon Sariel (Mandoline), Izhar Elias (Gitarre), Michael Tsalka (Fortepiano): Paisiello in Vienna: Variations on »Nel cor più non mi sento« von Beethoven, Bortolazzi, Giuliani, Hummel und Wanhal (266); Michael Tsalka (Fortepiano): Ferdinand Ries: Romantic Variations, Fantasies and a Rondo (266) CD-Neuheiten 268 HUMOR 271 DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 272 INHALT © DIE TONKUNST, April 2017, Nr. 2, Jg. 11 (2017), ISSN: 1863-3536
Im Zentrum des Januar-Heftes der TONKUNST stehen kompositorische, ästhetische und inszenatorische Praktiken im Musiktheater der Gegenwart, dargestellt an Erstlingswerken im 21. Jahrhundert. Anhand der Beziehungen von Geste, Form und Klang lassen sich hier besonders vielfältig und variationsreich reflektierte Beziehungen von Wort und Musik dokumentieren.
Laut des 1975 geborenen Komponisten Oscar Bianchi enthalten musikalische Dramaturgie und Form sowohl Tanz und Ritus, als auch ontologische und materielle Komponenten der Existenz, des Alltags und des Unbewussten. Intuitives und uranfängliche Einfälle bedingen die Zeit, aber auch die Form und die klanglichen Dimensionen. Neben »Thanks to my eyes« von Oscar Bianchi (Regie: Joël Pommerat, Aix-en-Provence 2011) werden Erstlingswerke Juliane Kleins, Gordon Kampes und Oliver Kortes von Musik- und TheaterwissenschaftlerInnen und Musiktheoretikern aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln thematisiert.
Außerdem stellen zwei der Komponisten in Werkstattberichten ihre Erfahrungen mit dem Opernbetrieb und der Arbeit am Libretto vor. Ein Interview mit der Komponistin Juliane Klein schließt das Heft ab.
DIE TONKUNST, Ausgabe Januar 2017 THEMA – ERSTE WERKE. MUSIKTHEATER IM 21. JAHRHUNDERT Gesa zur Nieden und Birger Petersen: Vorwort 2 Gesa zur Nieden: Komponierte Musiktheater-Historiographie: Oscar Bianchis und Joël Pommerats Oper Thanks to my eyes (2011) 3 Oscar Bianchi: Circled Existence 13 Birger Petersen: Oper für die Gegenwart Kannst du pfeifen, Johanna von Gordon Kampe 16 Gordon Kampe: Manches ist noch ganz schön. Über meine Oper Mondstrahl 25 Oliver Korte: Von den Kreisbahnen des Denkens Zum Libretto meiner Oper Copernicus 34 Immanuel Ott: Die Vermessung des Raums Oliver Kortes Copernicus 41 Stefan Drees: Opernexperiment im Wildwest-Szenario Juliane Kleins westzeitstory (2001 / 2006) 49 Interview: »…ein gewisses dramaturgisches Geschick…« Juliane Klein im Gespräch mit Stefan Drees über ihre Musiktheaterkompositionen 62 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Nach 70 Jahren noch ›neu‹? Die 48. Darmstädter Ferienkurse 72 Kongress-Review 74 Nachrichten & Kongresse 76 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 79 Klaus-Jürgen Sachs: Musiklehre im Studium der Artes. Die Musica (Köln 1507) des Johannes Cochlaeus (79); Sven Hiemke: Heinrich Schütz: Geistliche Chormusik (81); Michele Calella: Musikalische Autorschaft. Der Komponist zwischen Mittelalter und Neuzeit (83); Susanne Popp: Max Reger – Werk statt Leben (85); Marie-Louise Herzfeld- Schild: Antike Wurzeln bei Iannis Xenakis (87); Adrian Kuhl: »Allersorgfältigste Ueberlegung«. Nord- und mitteldeutsche Singspiele in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts (89); Stephanie Klauk, Luca Aversano, Rainer Kleinertz (Hgg.): Musik und Musikwissenschaft im Umfeld des Faschismus (91); Frido Mann: An die Musik. Ein autobiographischer Essay (93); Christian Ahrens: Die Weimarer Hofkapelle 1683–1851. Personelle Ressourcen – Organisatorische Strukturen – Künstlerische Leistungen (95); Tobias Robert Klein: Musik als Ausdrucksgebärde. Zur kultur- und wissensgeschichtlichen Erforschung der musikalischen Körperkommunikation (96); Hans Brandner, Michael Haverkamp (Hgg.): Alexander Truslit: Gestaltung und Bewegung in der Musik. Reprint der Ausgabe Berlin 1938 (mit DVD) (98); Anna Symanczyk, Daniela Wagner, Miriam Wendling (Hgg.): Klang – Kontakte. Kommunikation, Konstruktion und Kultur von Klängen (100); Barbara Neumeier: Der Pommer. Bauweise, Kontext, Repertoire (102); Nathalie Meidhof: Alexandre Étienne Chorons Akkordlehre. Konzepte, Quellen, Verbreitung (104); Christopher Hogwood (Hg.): Leopold Koželuch: Sämtliche Sonaten für Clavier IV (106); Ulrich Drüner: Richard Wagner. Die Inszenierung eines Lebens. Biografie (107); Reinmar Emans, Ulrich Krämer (Hgg.): Musikeditionen im Wandel der Geschichte (109); Matthias Schäfers: Die Symphonische Dichtung im Umkreis Liszts. Studien zu Hans von Bülow, Felix Draeske und Alexander Ritter (111); Adolf Nowak: Musikalische Logik. Prinzipien und Modelle musikalischen Denkens in ihren geschichtlichen Kontexten (113) Verlags-Neuheiten 114 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 117 Pretty Yende (Sopran); Coro del Teatro Municipale di Piacenza, Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI, Marco Armiliato (Leitung): Pretty Yende – A Journey (117); Georg Kulenkampff (Violine); Philharmonisches Orchester Berlin, Karl Böhm (Dirigent) und Saschko Gawriloff (Violine); Westfälisches Sinfonieorchester, Walter Gillessen (Dirigent): Robert Schumann: Violinkonzerte. Erstmalige Dokumentation der Uraufführungen: Violinkonzert d-Moll WoO 1 und Violinkonzert a-Moll nach dem Violoncellokonzert op. 129 (118); Alina Ibragimova (Violine); Cédric Tiberghien (Klavier): Mozart: Violin-Sonaten (120); Jonathan Plowright (Klavier); Jonathan Powell (Klavier); Yuri Favorin (Klavier); Florian Uhlig (Klavier); Martin Jones (Klavier); Cyprien Katsaris (Klavier); Alex Hassan (Klavier): Rarities of Piano Music at »Schloss vor Husum« from the 2015 Festival – live (122) CD-Neuheiten 124 HUMOR 127 DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 128
Mit der UNESCO Konvention zum Schutz und Erhalt von immateriellem Kulturerbe von 2003 erhielt die Kulturerbe-Karte der Welt eine erhebliche Umgewichtung, indem sie nun Länder außerhalb Europas verzeichnet, die vorher mangels repräsentativen Kulturbauwerken nicht oder nur spärlich vertreten waren. Fast 70 Prozent des erfassten immateriellen Kulturerbes der UNESCO ist musikbezogen: Neben Gattungen sind dies Musikinstrumente, Tänze oder darstellerische Formen.
Deutschland ist dieser Konvention 2013 beigetreten, das Thema gewinnt also auch hierzulande an Aktualität. Der Musikbegriff erfährt damit eine substanzielle Erweiterung und stellt auch die Musikwissenschaft vor neue Herausforderungen. Formen immateriellen Kulturerbes sind entscheidend von menschlichem Wissen und Können getragen. Sie sind Ausdruck von Kreativität und Erfindergeist, vermitteln Identität und Kontinuität und sind daher auch losgelöst von einer strikten Dichotomie zwischen Kunst- und Volksmusik.
Im Oktober-Heft der TONKUNST kommen Stimmen aus den Musik- und Kulturwissenschaften zu Wort, die einen Einblick in aktuelle Fragen zum Thema geben.
DIE TONKUNST, Ausgabe Oktober 2016 THEMA – MUSIK ALS IMMATERIELLES KULTURERBE Tiago de Oliveira Pinto: Vorwort 370 Christoph Wulf: Immaterielles kulturelles Erbe Aktuelle Entwicklungen und grundlegende Strukturelemente 371 Tiago de Oliveira Pinto: Musik als Kultur Eine Standortsuche im immateriellen Kulturerbe 378 Stefan Menzel: Musik als immaterielles Kulturerbe – Musik als kulturelles Gedächtnis 390 Dave Dargie: Songs with Salt in – The Musical Heritage of the Western Thembu Xhosa People of South Africa 397 Nina Graeff: Orchestrating Heritage From samba in the living room to UNESCO’s heritage of humanity 409 Eva-Maria von Adam-Schmidmeier: Aura und Charisma Instrument und Instrumentalschulen als Komponenten immateriellen Kulturerbes 418 Marc-Antoine Camp & Annatina Kull: Immaterielles Kulturerbe als Verhandlungsfeld musikalischer Selbstverständnisse 425 Thomas Järmann: Die Tonbandsammlung von Fritz Dür Kulturerbe-Werdung am Beispiel der musikalischen Visitenkarte der Schweiz 433 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Kongress-Reviews 442 Nachrichten & Kongresse 447 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Wendelin Bitzan: Nikolaj Metners einsätzige Sonatenformen Konzepte von Symmetrie und Balance in den Klaviersonaten op. 11 und op. 22 451 Neuheiten 459 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 463 Katrin Eich (Hg.): Johannes Brahms: Klaviersonaten. Wissenschaftliche Gesamtausgabe mit Kritischem Bericht (= Serie III, Bd. 4) (463); Christian Storch (Hg.): Die Musik- und Theaterpraxis der Jesuiten im kolonialen Amerika (464); Gerold Gruber (Hg.): … und werde in allen Lexika als »British« … aufgeführt. Beiträge des Symposiums über »Continental Britons«, Schwerin, 27.–29. September 2012 (466); Franz Kaern-Biederstedt: Die Harmonia Cantionum ecclesiasticarum des Leipziger Thomaskantors Sethus Calvisius. Entstehung, Quellen, Stilistik (468); Franz Kaern-Biederstedt (Hg.): Sethus Calvisius: Harmonia Cantionum ecclesiasticarum – Kirchengesänge und geistliche Lieder (468); Krzysztof Meyer: drei mal vier für Violoncello und Klavier op. 123 (470); Krzysztof Meyer: Imaginary Variations für Violine und Klavier op. 114 (470); Heinrich Aerni: Zwischen USA und Deutschem Reich. Hermann Hans Wetzler (1870–1943). Dirigent und Komponist (472); Wolfgang Jansen und Gregor Herzfeld: Bernstein. West Side Story (474); Fanny Hensel: Achmed an Irza. Ausgewählte Lieder (476); Volker Tarnow: Sibelius. Biografie (477); Siegfried Oechsle, Bernd Sponheuer (Hgg.): Kunstreligion und Musik 1800 – 1900 – 2000 (479); Beate Sorg: Christoph Graupners Musik zu zeremoniellen Anlässen am Hof der Landgrafen zu Hessen-Darmstadt (481); Stefan Keym (Hg.): Motivisch-thematische Arbeit als Inbegriff der Musik? Zur Geschichte und Problematik eines »deutschen« Musikdiskurses (482); Martha Brech: Der hörbare Raum. Entdeckung, Erforschung und musikalische Gestaltung mit analoger Technologie (485); Martha Brech, Ralph Paland (Hgg.): Kompositionen für hörbaren Raum. Die frühe elektroakustische Musik und ihre Kontexte (485); Anne Holzmüller: Lyrik als Klangkunst. Klanggestaltung in Goethes Nachtliedern und ihren Vertonungen von Reichardt bis Wolf (486); Siegbert Rampe (Hg.): Das neue Bach-Lexikon (488); Louise Bernard de Raymond, Jean-Pierre Bartoli, Herbert Schneider (Hgg.): Antoine Reicha. Compositeur et théoricien. Actes du Colloque international tenu à Paris du 18 au 20 avril 2013 (490); Joachim Kremer (Hg.): Musik an den württembergischen Lehrerseminaren. Bericht der wissenschaftlichen Tagung anlässlich der Gründung des Esslinger Lehrerseminares im Jahre 1811 (491) Verlags-Neuheiten 493 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 496 Alice Sara Ott, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Esa-Pekka Salonen: Wonderland – Edvard Grieg: Klavierkonzert op. 16, Lyrische Stücke (496); Warren Lee (Klavier): Leonard Bernstein, Tan Dun: Touches and Traces (497); Roderick Williams (Bariton), Iain Burnside (Klavier): Franz Schubert: Lieder – Der Wanderer (499) CD-Neuheiten 501 HUMOR 503 DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 504
Johann Wilhelm Wilms (1772–1847) kann als deutsch-niederländischer Komponist stellvertretend für zahlreiche Künstlerbiographien in der Sattelzeit und ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stehen, die von den Folgen des Wiener Kongresses beeinflusst und durch verschiedentliche »Wanderbewegungen« geprägt waren. Der Blick auf Wilms, sein soziales wie künstlerisches Umfeld im Amsterdamer Musikleben ist ebenso überfällig wie lohnenswert.
Exemplarisch sind an seinem Wirken Kulturtransferprozesse nachzuvollziehen, wie sich zahlreich in der Phase der Neuordnung Europas nach 1815 und vor der Konsolidierung nationaler Grenzen ereigneten. Das Juli-Heft der TONKUNST versammelt die Beiträge der ersten Wilms-Tagung vom November 2015. Neben der Analyse der Wilms-Werke u. a. zu Aspekten der Militärmusik im frühen 19. Jahrhundert rücken Fragen zum kulturellen wie ideellen »Grenzgang« im Zuge der Ausbildung von Nationalmusiken sowie die Mechanismen von Kanonisierung und Isolierung in der musikalischen Historiographie in den Fokus.
THEMA – GRENZGÄNGE(R) UM 1800 Yvonne Wasserloos, Uta Schmidt: Vorwort 242 Klaus Wolfgang Niemöller: Die Ausstrahlung der Niederrheinischen Musikfeste in die niederländische Musikkultur der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts 243 Almut Gatz: Leerstelle – Zerfall – Verfrühter Abschied Formale Grenzgänge im Andante aus Johann Wilhelm Wilms’ Sinfonie Nr. 6 254 Manfred Heidler: Johann Wilhelm Wilms’ Die Schlacht bei Waterloo oder la Belle-Alliance op. 43 Anmerkungen zur musikalischen Schlacht 263 Jeroen van Gessel: Niederländisch-deutsche Grenzgänge oder Warum Verhulst nie bei Wilms studierte 272 Uta Schmidt: »Von einem, der auszog, um neue Wege zu beschreiten...« Anton Reicha im Porträt 280 Yvonne Wasserloos: Achsen-Grenzgang als nationale Mission? Niels W. Gade und Johannes Verhulst zwischen Innovation und Konservierung 288 Volker Kalisch: Grenzgänger, Patrioten, Weltenbummler Musikalische Kulturkonzepte des 18. und 20. Jahrhunderts im Vergleich 300 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Nachruf auf Detlef Altenburg von Christiane Wiesenfeldt 312 Kongress-Reviews 315 Nachrichten & Kongresse 319 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 323 Christoph Flamm (Hg.): Baum Mensch Klang Kunst (323); Matthias Handschick: Musik als »Medium der sich selbst erfahrenden Wahrnehmung« (324); Wolfgang Walter: Klavierbibliographie: Die Literatur über die Musik für Klavier solo (327); Tobias Janz: Zur Genealogie der musikalischen Moderne (328); Katrin Gerlach, Lars Klingenberg, Juliane Riepe, Susanne Spiegler: Zur Rezeption Georg Friedrich Händels in den deutschen Diktaturen. Quellen im Kontext, Bände 1 & 2 (330); Michael Heinemann (Hg.): Andreas Hammerschmidt. Chor-Music auff Madrigal-Manier (332); Joachim Brügge, Nils Grosch (Hgg.): Singin' in the rain. Kulturgeschichte eines Hollywood-Musical-Klassikers (333); Carsten Lange, Brit Reipsch (Hgg.): Komponisten im Spannungsfeld von höfischer und städtischer Musikkultur (335); Andreas Eichhorn (Hg.): Kurt Weill und Frankreich (337); Volker Scherliess (Hg.): »Stunde Null«. Zur Musik um 1945 (339); Jörg Rothkamm, Thomas Schipperges (Hgg.): Musikwissenschaft und Vergangenheitspolitik. Forschung und Lehre im frühen Nachkriegsdeutschland (341); Ute Jung Kaiser, Annette Simonis (Hgg.): »Die süße Macht der Töne...« Zur Bedeutung der Musik in Shakespeares Werken und ihrer Rezeption (343); Ralf von Appen, Nils Grosch, Martin Pfleiderer (Hgg.): Populäre Musik. Geschichte – Kontexte – Forschungsperspektiven (345); Omar Ruiz Vega: Musik – Kolonialismus – Identität. José Figueroa Sanabia und die puerto-ricanische Gesellschaft 1925–1952 (347); Knud Breyer: Komponierte Geschichte. Johannes Brahms' spätes Klavierwerk und die Idee eines historisch-systematischen Gattungskompendiums (349); Philipp Heitmann: Intertextualität als Weltanschauung und Ästhetik des Epigonalen – Das Instrumentalwerk Conrad Ansorges (351); Margret Scharrer: Zur Rezeption des französischen Musiktheaters an deutschen Residenzen im ausgehenden 17. und frühen 18. Jahrhundert (352); Felix Diergarten: Die Musik des 15. und 16. Jahrhunderts. Renaissance und Reformation (354) Verlags-Neuheiten 356 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 360 Julius Berger (Violoncello), Oliver Kern (Klavier) Inspired by BACH (360); Tabea Debus & Ensemble: Cantata per flauto (361) CD-Neuheiten 363 (UN)HUMOR 367 DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 368 INHALT
Mieczysław Weinberg (1919–1996) wird gegenwärtig weltweit als einer der interessantesten osteuropäischen Komponisten des 20. Jahrhunderts entdeckt.
Als polnischer Jude floh er vor den Nazis in die Sowjetunion, wo er von Dmitrij Šostakovič gefördert wurde. Unter dem Diktator Stalin erlitt er antisemitischen Terror. Erst während der Regierungszeit Leonid Brežnevs zwischen 1964 und 1982 fand er zunehmend Anerkennung und Erfolg, ohne dass er jemals zu den affirmativen Staatskomponisten gezählt hätte. Vielmehr arrangierte er sich offenbar ohne kreative Verluste mit der herrschenden Kunstdoktrin des Sozialistischen Realismus. Doch wie diese Kunstdoktrin in der Ära Brežnev konkret aussah, ist keineswegs klar.
Welche Wirkungsmacht besaß sie in diesen Jahren (noch) für die Musik, welche Postulate erhob und welchen ideologischen Schwankungen unterlag sie? Und wie lässt sich das Œuvre Weinbergs aus dieser Zeit kontextualisieren und interpretieren?
Diesen Fragen widmen sich die Beiträge des April-Heftes der TONKUNST, die auf ein internationales Symposium an der Universität Hamburg zurückgehen.
Im Zentrum des Januar-Heftes der TONKUNST zur geistlichen Musik von Alessandro Scarlatti (1660–1725) stehen seine Offiziumsvertonungen in ihren kultur-, kompositions- und liturgiehistorischen Kontexten. Das Stundengebet (lat. officium) dient der liturgischen Strukturierung des Tagesablaufs. Der lange in Rom tätige Scarlatti hat mit mehr als zwanzig Psalmvertonungen, Hymnen und Magnificats zu seiner musikalischen Ausgestaltung beigetragen. Dabei treten Tradition und Innovation, Kunstanspruch und Zweckgebundenheit in ein spannungsvolles Verhältnis. Auch wenn sie ihren liturgischen Ursprungsort heute weitgehend verloren hat, stößt diese Musik nicht nur bei einem Fachpublikum für Alte Musik auf großes Interesse. Die Beiträge des Hefts widmen sich dem Werkcharakter und der Angemessenheit der Aufführung von geistlicher, gar liturgischer Musik im Konzertsaal, der liturgischen Praxis des mittelalterlichen Stundengebets im barocken Rom, und der Frage nach der Stellung Scarlattis als Komponist geistlicher Musik in Rom. Zudem wird ein Blick auf Scarlatti als Oratorienkomponist geworfen.
THEMA – GEISTLICHE MUSIK VON ALESSANDRO SCARLATTI Susanne Fontaine: Zur Einführung 2 Silke Leopold: Monteverdi, Scarlatti und die Erfindung der Marienvesper Über den Umgang mit Alter Kirchenmusik 5 Sabine Ehrmann-Herfort: Am Schnittpunkt von Antike und Christentum Alessandro Scarlatti und die römische Accademia dell’Arcadia 14 Jörg Bölling: Barocke Inszenierung mittelalterlicher Ordnung Zum Stundengebet in Rom und Neapel um 1700 25 Luca Della Libera: Die römische geistliche Musik von Alessandro Scarlatti Texte und Kontexte 33 Michael Zink: Zum Verhältnis von Satzlehre und kompositorischer Praxis in Scarlattis sogenannter Marienvesper 43 Susanne Fontaine: Abweichung und höhere Ordnung oder: Warum Galileo den Continuo-Spieler zum Schweigen gebracht hat. Überlegungen zu einem Instrumentalsatz aus Alessandro Scarlattis Magdalena-Oratorium 54 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Michael Struck: Entdeckungskultur für Tasten-Enthusiasten Zum 29. Mal: »Raritäten der Klaviermusik« im Schloss vor Husum, 21. bis 29. August 2015 64 Kongress-Reviews 66 Nachrichten & Kongresse 69 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 75 Tobias Robert Klein: Alexander Zemlinsky – Steve Reich. Alternative Moderne(n): »Afrika« in der Kompositionskultur des 20. Jahrhunderts (75); Tobias Widmaier, Nils Grosch (Hgg.): Populäre Musik in der urbanen Klanglandschaft (77); Sarvenaz Safari, Manfred Stahnke (Hgg.): 1001 Mikrotöne (79); Ank Reinders: Kastraten. Herkunft, Blütezeit und Untergang (80); Matthias Emler: Wettbewerb zwischen Verwertungsgesellschaften. Eine ökonomische Analyse am Beispiel der Musikindustrie (82); Klaus Waller: Paul Abraham. Der tragische König der Operette (84); Jean-Jacques Dünki, Anette Müller, Thomas Gartmann (Hgg.): Schumann interpretieren (86); David Schoenbaum: Die Violine. Eine Kulturgeschichte des vielseitigsten Instruments der Welt (88); Felicitas Kukuck: Zwölf Variationen über ein Volkslied von 1603. Die Fisch’ im Wasser wohnen (90); Philipp Pelster: Hermann Grabner (1886–1969). Pädagoge, Musiktheoretiker, Komponist (92); Nina Eichholz: Georg Philipp Telemanns Kantatenjahrgang auf Dichtungen von Gottfried Behrndt (94); Raimund Schächer (Hg.): Fanny Hensel: Klavierstücke (96); Lena van der Hoven: Musikalische Repräsentationspolitik in Preußen (1688–1797) (97); Richard Klein: Musikphilosophie. Zur Einführung (99); Bettina Hoffmann: Die Viola da Gamba (101); Annegret Huber: Klaviermusik. 55 Begriffe, die man kennen sollte (102) Verlags-Neuheiten 103 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 108 Jörg Kraemer: Die Barockorgel in St. Johannes Baptist zu Borgentreich – Ein Instrument wahrhaft europäischen Ranges (108); Sabrina Frey & Ensemble: Accademia dell’Arcadia – Roma 1710. Baroque masterpieces of a secret society (109); Joseph Moog, Luiza Borac, Vincenzo Maltempo, Hiroaki Takenouchi, Andrew Zolinsky, Mark Viner, Jorge Luis Prats: Rarities of Piano Music at »Schloss vor Husum« from the 2014 Festival – live (111); London Symphony Orchestra, Sir Colin Davis: Nielsen – Symphonies Nos 1–6 (113); BBC Philharmonic Orchestra, John Storgårds: Nielsen – Complete Symphonies (113)
Heft IV/2015 der TONKUNST fokussiert mit dem Thema »Musikarchäologie« erstmals ein Fachgebiet, das sich vorwiegend mit musikbezogenen Objekten befasst. Dies können Musik- und Tanzdarstellungen in Felszeichnungen, auf Vasen, Reliefs und anderen Gegenständen ebenso sein wie die Instrumente selbst. Ihre Musik als klingendes Phänomen ist weitgehend verloren und kann nur ansatzweise rekonstruiert werden.
Historisch weist die Musikarchäologie in die Antike und darüber hinaus bis in die Frühgeschichte der Menschheit zurück, geographisch in alle Regionen der Erde und thematisch auf die Funktionen von Musik als Ritual, zur Machtdemonstration, als charakteristischer Bestandteil von Feierlichkeiten oder zu Kommunikationszwecken. In dem Heft geben Spezialisten Einblicke in unterschiedliche historische Räume. Ebenfalls werden verschiedene laufende Forschungsvorhaben zum Thema vorgestellt.
THEMA – MUSIKARCHÄOLOGIE Arnd Adje Both: Vorwort 394 Jutta Günther: Zwischen Identitätsstiftung und kultureller Abgrenzung: Zum Musikwandel in der Spätantike 395 Julio Mendívil: Die unendliche Geschichte der Hirschschädelflöte Über Musikarchäologie und Narrativität 401 Olga Sutkowska: Archäologische Auloi/Tibiae-Funde mit Mechanismen 412 Jana Kubatzki: Luxus, Pracht und Blasmusik Antike griechische Musik in kultischen Tänzen und Prozessionen 422 Oliver Vogels: Musikbogenspieler in der prähistorischen Felskunst am Daureb/Brandberg in Namibia 425 Zeynep Helvaci: Antike Musikinstrumente Kleinasiens 430 Susanne Rühling: Mächtige Klänge im Museum Nachbauten historischer Orgeln im Versuch 433 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Thomas Järmann: Ordnung im Kaleidoskop Ein Bericht zur Neuordnung des Werkverzeichnisses von Gion Antoni Derungs 436 Kongress-Reviews 438 Nachrichten & Kongresse 441 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Frank Harders-Wuthenow: Kein Überlebender aus Warschau Auf den Spuren Joachim Mendelsons, oder: Wo ist die klassische Moderne Polens? 448 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 456 Katrin Stöck: Musiktheater in der DDR. Szenische Kammermusik und Kammeroper der 1970er und 1980er Jahre (456); Matteo Nanni, Caroline Schärli und Florian Effelsberg (Hgg.): Ein Kleid aus Noten. Mittelalterliche Basler Choral- handschriften als Bucheinbände (457); Andreas Traub, Annekathrin Miegel (Hgg.): Musikalische Fragmente. Mittelalterliche Liturgie als Einbandmakulatur (457); Tomi Mäkelä: Friedrich Pacius. Ein deutscher Komponist in Finnland (459); Birger Petersen (Hg.): Johann Sebastian Bach und der Choralsatz des 17. und 18. Jahrhunderts (461); Fabian Krahe: »Who says it’s twelve-tone?«. Igor Strawinskys spätes Komponieren (463); Wolfgang Hirschmann, Bernhard Jahn (Hgg.): Johann Mattheson. Texte aus dem Nachlass (465); Gabriele Jonté: Bohuslav Martinů in den USA. Seine Symphonien im Kontext der Exiljahre 1940–1953 (467); Matthias Herrmann (Hg.): Johann Walter, Torgau und die evangelische Kirchenmusik (468); Michael Heinemann: Die »alte« Musik im 17. Jahrhundert. Der Streit zwischen Marco Scacchi und Paul Siefert (= Schütz-Dokumente Bd. 3) (470); Michael Heinemann (Hg.): Marco Scacchi. Cribrum Musicum (= Schütz-Dokumente Bd. 4) (470); Michael Heinemann (Hg.): Iudicium Cribri Musici. Dokumente zum Streit zwischen Marco Scacchi und Paul Siefert (= Schütz-Dokumente Bd. 5) (470); Peter Heckl: W. A. Mozarts Instrumentalkompositionen als Bearbeitungen für Harmoniemusik vor 1840 (472); Maren Goltz, Bernhard Schrammek (Hgg.): Johann Steurlein (1546–1613). Amtsdiener, Komponist und Poet zwischen Tradition und Innovation (474); Heribert Henrich: Bernd Alois Zimmermann. Werkverzeichnis. Verzeichnis der musikalischen Werke von Bernd Alois Zimmermann und ihrer Quellen (476); Jonathan Del Mar (Hg.): Ludwig van Beethoven: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 G-Dur op. 58 (479); Wilfried Gruhn, Annemarie Seither-Preisler (Hgg.): Der musikalische Mensch. Evolution, Biologie und Pädagogik musikalischer Begabung (480); Barbara Alge, Oliver Krämer (Hgg.): Beyond Borders: Welt–Musik–Pädagogik. Musikpädagogik und Ethnomusikologie im Diskurs (482) Verlags-Neuheiten 484 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 489 Andrea Chudak, Andreas Schulz: Giacomo Meyerbeer – Lieder (489); Ensemble Corrélatif: L’essence des vents (490); Philharmoniker Hamburg, Cornelia Zach, Eberhard Hasenfratz: Felicitas Kukuck: Chamber Music & Solo Pieces. Fantasien, Tänze, Zaubersprüche (492); Gabriele Rossmanith, Eberhard Hasenfratz: Felicitas Kukuck: Songs for Voice and Piano (492)
Mit dem Heft »Instrumentarium in der neuen Musik« widmet sich DIE TONKUNST einem hochaktuellen Thema. Galt die Klangfarbe früher als musikalischer Sekundärparameter, wurde der Klang in der neuen Musik seit der Einbeziehung von Geräuschen und Elektronik im frühen 20. Jahrhundert massiv erweitert.
Heute zeigt sich, dass das kreative Potenzial dieses Prozesses zwar immens ist, doch gleichzeitig traditionelle Orientierungspunkte durch das »Anything goes« an Bedeutung verlieren. In dem Heft wird ein Überblick über den vielfältigen Umgang von Komponisten mit dem Thema Instrumentation und Klang gegeben, der traditionelle und ungewöhnliche Zugangsweisen ebenso einbezieht wie historisches, außereuropäisches, elektronisches, virtuelles und sensorgestütztes Instrumentarium.
Dabei werden die ästhetischen Prämissen und Konsequenzen der jeweiligen Instrumentenbehandlung reflektiert, insbesondere auch im Hinblick auf den Einsatz des Computers. Neben den Beiträgen von ausgewiesenen Fachwissenschaftlern werden zeitgenössische Komponisten nach der Bedeutung der Instrumentation für ihre Unterrichtspraxis befragt.
Mit dem Themenheft »Phänomen Skizze« fokussiert DIE TONKUNST erstmals Quellen, die die tiefsten Erkenntnisse in den persönlichen Schaffensprozess von Komponisten ermöglichen, darüber hinaus aber auch Einblicke in ihre Werkstatt geben. Das Thema hat in jüngster Zeit neue Aktualität erhalten, da die derzeit sich etablierenden digitalen Möglichkeiten neue Zugänge zu Prozessen der Werkentstehung und ihrer Darstellung eröffnen.
Nach einem einführenden Beitrag zum Phänomen literarischer Fragmentedition nähern sich die Beiträge dem Schaffensprozess ausgewählter Komponisten auf neue Weise. Perspektiven einer digitalen Skizzenedition werden am Beispiel Ludwig van Beethovens erörtert, dessen zahlreiche schwer entzifferbare Skizzen nicht wenig zu der Mystifizierung eines impulsiv aus sich heraus schaffenden Künstlers beigetragen haben. Darüber hinaus werden unter anderem Wolfgang Amadé Mozarts, Max Regers und Klaus Hubers Schaffensweise im Spiegel ihrer Skizzen beleuchtet und die eminente Bedeutung von Entwürfen für das Werk Arnold Schönbergs diskutiert.
THEMA – Phänomen Skizze Bodo Plachta: »litterarische Sämereyen« Anmerkungen zur neugermanistischen Fragmentedition 114 Bernhard R. Appel, Joachim Veit: Skizzierungsprozesse im Schaffen Beethovens: Probleme der Erschließung und der Digitalen Edition 122 Ulrich Konrad: Komponieren und Schreiben Beobachtungen an der autographen Niederschrift von Wolfgang Amadé Mozarts Violinsonate KV 454 131 Susanne Popp: Was verraten uns die Entwürfe? Fragen zu Regers Denk- und Schreibprozess 142 Ulrich Krämer: Aus Schönbergs Werkstatt: Die Skizze als Versuchslabor musikalischen Denkens 150 Dörte Schmidt: Komponieren als Antizipation Entwurfspraktiken in der zeitgenössischen Musik und die Chancen einer vergleichenden Skizzenforschung 161 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Paul Thissen: Olivier Messiaens Reflexionen zu Zeit und Rhythmus im Traité de rythme in ihrem ästhetisch-historischen Kontext 177 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Die aktuellen Angebote der Virtuellen Fachbibliothek Musikwissenschaft und deren Ausbaupläne 190 Das Deutsche Musicalarchiv in Freiburg 191 Kongress-Reviews 192 Nachrichten & Kongresse 197 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Patrick Mertens: Inszenierung von Tradition Untersuchungen zur Prologsequenz des Musicals Fiddler on the Roof 201 Zum Abschluss der Gesamtausgabe der Werke Karol Szymanowskis mit dem Erstdruck des Einakters Hagith 207 Dieter Roth und die Musik: Ambitionierte Annäherung an ein vielschichtiges Thema 210 »Klingt irgendwie gefährlich« Über die Uraufführung der Sitcom-Oper Das Leben am Rande der Milchstraße von Bernhard Gander 213 Verlags-Neuheiten 215 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 217 Laurenz Lütteken: Richard Strauss. Musik der Moderne (217); Eggers, Noeske (Hgg.): Musik und Kitsch (220); Gesa Finke: Die Komponistenwitwe Constanze Mozart (221); Voss, Behr (Hgg.): Brahms. Sonaten Opus 120 für Klarinette und Klavier (223); Enßlin, Wolf (Hgg.): Carl Philipp Emanuel Bach. Vokalwerkeverzeichnis (225); Matthias Pasdzierny: Wiederaufnahme? Rückkehr aus dem Exil und das westdeutsche Musileben nach 1945 (227); Maren Goltz: Musikstudium in der Diktatur (229); Lucinde Braun: »La terre promise« – Frankreich im Leben und Schaffen Cajkovskijs (231); Aurnhammer, Martin, Schnitzler (Hgg.): Arthur Schnitzler und die Musik (233); Daniele Daude: Oper als Aufführung (235); Peter Schleuning: Vom Kaffeehaus zum Fürstenhof. Johann Sebastian Bachs weltliche Kantaten (237); Hans-Joachim Hinrichsen: Beethoven. Die Klaviersonaten (238); Celestini, Reissig (Hgg.): Klang und Quelle. Ästhetische Dimension und kompositorischer Prozess bei Giacinto Scelsi (240); Fischer, Haag, Haug-Moritz (Hgg.): Musik in neuzeitlichen Konfessionskulturen (16.–19. Jahrhundert) Räume – Medien – Funktionen (242); Jochen Brieger (Hg.): Das modale System im Spannungsfeld zwischen Theorie und kompositorischer Praxis (244); Johannes Behr (Hg.): Johannes Brahms. Klavierkonzert Nr. 2 B-dur op. 83 (246); Wieland, Uhde: Schubert. Späte Klaviermusik. Spuren ihrer inneren Geschichte (248); Joachim Kremer: »Von dem Geschlecht deren Bachen«. Kommentierte Quellen zur Musikerbiographik des frühen 18. Jahrhunderts (249); Dieter Torkewitz (Hg.): Im Schatten des Kunstwerks II (251) Verlags-Neuheiten 253 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 257 Kölner Akademie, Michael Alexander Willens: E.T.A. Hoffmann: Symphonie Es-Dur und Ouvertüren (257); Dorothee Oberlinger, Vittorio Ghielmi, Ensemble 1700, Il Suonar Parlante: The Passion of Musick (258) CD-Neuheiten 260 HUMOR 263 DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 264
Das Ende 2011 vor dem Reißwolf gerettete Singspiel »Das Orakel« von Johann Adam Hiller (1728–1804) wurde im November 2013 erstmals in Weimar zur Aufführung gebracht. Das zweiaktige Stück nach einem Libretto von niemand geringerem als Christian Fürchtegott Gellert gehört zu Hillers Frühwerken und galt lange als verschollen. Zur »Weimarer Erstaufführung« fanden eine Ausstellung zum Komponisten und eine Arbeitstagung statt, um Hiller als einflussreichen mitteldeutschen Biograph, Schriftsteller und Komponisten angemessen zu würdigen.
Die Ergebnisse der Tagung sind nun Gegenstand des ersten Themenheftes der TONKUNST im Jahrgang 2015. In zwei Beiträgen aus Literatur- und Musikwissenschaft wird das »Orakel« erstmals ausführlich untersucht, die weiteren vier Beiträge befassen sich mit Hillers Wirkungskreisen in Mitteldeutschland (Leipzig und Dresden), seinen Spuren in Weimar sowie seinen Tätigkeiten als Biograph und Journalist.
Das Heft möchte die Figur Hiller in ihren facettenreichen Ausprägungen präsentieren und insgesamt zum Verständnis des durch kommunikative Akteure und Netzwerke wesentlich geprägten musikalischen 18. Jahrhunderts beitragen.
DIE TONKUNST, Ausgabe Januar 2015THEMA – JOHANN ADAM HILLER Laurenz Lütteken: Wer war Johann Adam Hiller? 3 Panja Mücke: »Sammel-Platz der auserlesensten Künstler und Virtuosen« Die musikalische Sozialisation Hillers in Dresden 4 Stefan Menzel: Senatoren der »musikalischen Republik« Johann Adam Hiller und die Anfänge des deutschen Musikjournalismus 13 Kai Marius Schabram: Der Biograph Johann Adam Hiller Anmerkungen zu den Lebensbeschreibungen berühmter Musikgelehrten und Tonkünstler (1784) 20 Christoph Meixner: Johann Adam Hiller, das Orakel und Weimar. Eine Spurensuche 28 Klaus Manger: Mit Verstand beleben: Gellerts Libretto Das Orakel 33 Peter Gülke: Johann Adam Hillers Orakel – oder: Sind unsere Verlegenheiten größer, als seine waren? 41 »Umgraben und Aufpeppen«: Vom Klavierauszug zum Orchesterwerk Komponist Alexander Vaughan im Gespräch mit der TONKUNST über seine Orchestrierung von Hillers Das Orakel 45ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Klaus Martin Kopitz: Beethovens »Elise« Elisabeth Röckel Neue Aspekte zur Entstehung und Überlieferung des Klavierstücks WoO 59 48FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Bernhard Stavenhagen. Zum Gedenken an den 100. Todestag am 25. Dezember 2014 58 Projekt-Präsentation 59 Nachruf 61 Kongress-Reviews 62 Nachrichten & Kongresse 66NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 71David McCleery: Romantik (71); Holger Böning: Zur Musik geboren. Johann Mattheson. Sänger an der Hamburger Oper, Komponist, Kantor und Musikpublizist (72); Rüdiger Becker: Circusmusik in Deutschland. Von den Anfängen bis zur Gegenwart (74); Henriette Gärtner: Klang, Kraft und Kinematik beim Klavierspiel (76); Maren Goltz, Herta Müller (Hgg.): Königin und Täubchen. Die Briefe von Cosima Wagner an Ellen Franz / Helene von Heldburg (78); Sabine Ehrmann-Herfort, Silke Leopold (Hgg.): Migration und Identität. Wanderbewegungen und Kulturkontakte in der Musikgeschichte (80); Sonja Huber: Das zeitgenössische Klavierkonzert (82); Hermann Keller: Neue Musiklehre. Grundlagen für Komposition und Improvisation (84); Klaus Georg Koch: Innovation in Kulturorganisationen. Die Entfaltung unternehmerischen Handelns und die Kunst des Überlebens (86); Fabian Kolb: »Tradition austère qui devient de plus en plus complexe«. Diversifikation und Pluralisierung in der französischen Symphonik 1871–1914 (88); Michael Kube (Hg.): Reger. Sonaten und Stücke für Klarinette und Klavier (91); Andrea Lindmayr-Brandl (Hg.): Schrift und Klang in der Musik der Renaissance (92); Sabine Meine: Die Frottola. Musik, Diskurs und Spiel an italienischen Höfen 1500–1530 (94); Jens Rosteck (Hg.): Eric Satie. Gnossiennes (96); Ralph Zedler: Arleen Auger. Würdigung eines heimlichen Stars (97) Verlags-Neuheiten 99SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 104The Choir of King’s College London, Christopher Woodward und Richard Hall (Orgel), David Trendell: Desenclos: Requiem & Motets, Poulenc: Litanies à la Vierge Noire, Villette: Motets (104); Berit Solset (Sopran), Myriam Arbouz (Alt), Nicholas Mulroy (Tenor), Matthias Vieweg (Bass); Kölner Akademie, Michael Alexander Willens: Johann Friedrich Agricola: Die Hirten bei der Krippe – drei Weihnachtskantaten (105); Klaus-Dieter Brandt (Violoncello), L’arpa festante, Riccardo Minasi: Julius Rietz, Johann Benjamin Gross: Cello Concertos and Fantasy (107) CD-Neuheiten 109HUMOR 111DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 112
Seit im späten 18. Jahrhundert das historische Erinnern an große Gestalten der Musik und zugleich die Vorstellung von zeitenthoben autonomen Künstlergestalten einsetzten, gewann die Sorge um künstlerische Nachlässe durch hinterbliebene Ehefrauen über den rein juristischen Akt des Erbens hinaus zunehmend an Bedeutung. Zu den Obliegenheiten von Komponistenwitwen gehörte es nun nicht nur, Material zu verwahren und/oder an geeignete Personen und Institutionen zu übergeben, sondern auch, eine nachhaltige Gedächtniskultur zu begründen.
Entsprechend unterschiedlich wie die verstorbenen Komponisten waren freilich die Ambitionen und Initiativen der Witwen - sie reichen von Werkeditionen über "authentische" Interpretationen (mit der Kanonisierung eines Kernrepertoires) bis hin zu Denkmal-Stiftungen. Die Leistungen der Nachlassverwalterinnen und deren Bedeutung für die Rezeptionsgeschichte sind allerdings bislang in der Musikwissenschaft nur ansatzweise in den Blick genommen worden.
Das Themenheft möchte das Handeln von Komponistenwitwen aus systematischer wie aus historischer Perspektive betrachten und angemessen würdigen.
THEMA – KOMPONISTENWITWEN Ulrich Konrad: Komponistenwitwen Im Allgemeinen, und im Besonderen: Constanze Mozart 474 Beatrix Borchard: Verlebendigen und fortführen Clara Schumann als Witwe 487 Eva Rieger: Standfestigkeit und Autorität Cosima Wagner 498 Susanne Popp: Frau Max Reger und ihr Dienst am Werk 506 Giselher Schubert: »Viola un lion!« Paul Hindemiths Frau Gertrud, geborene Rottenberg 516 Elmar Juchem: Lotte Lenya Interpretin und Nachlassverwalterin Kurt Weills 523 Wolfgang Rathert: Yvonne Loriod-Messiaen – la voix de son maître? 532 Kevin Clarke: Vera Kálmán Die Csárdáskönigin der Operette: Geniale Musikmanagerin oder veuve abusive? 539 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten »Der klingende Kommentar« Einblick in den Klavierduo-Unterricht bei den Professoren Hans-Peter und Volker Stenzl 550 Veranstaltungs-Berichte 552 Nachrichten & Kongresse 560 Neues aus den Instituten 565 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Einprägsames Theaterereignis Heiner Goebbels inszeniert Louis Andriessens Musiktheater De Materie bei der Ruhrtriennale 568 Verlags-Neuheiten 570 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 574 Giacomo Fornari: Instrumentalmusik in der »Nation Chantante« (574); Lange, Reipsch (Hgg.): Telemann und Händel. Musikerbeziehungen im 18. Jahrhundert (575); Marko Motnik: Jacob Handl-Gallus. Werk – Überlieferung – Rezeption (577); Eva Gesine Baur: Emanuel Schikaneder. Der Mann für Mozart (579); Christoph Flamm: Igor Strawinsky. Der Feuervogel – Petruschka – Le Sacre du Printemps / Boris Assafjew: Das Buch über Strawinsky (581); Daniela Macchione (Hg.): Paganini. 24 Capricci op. 1 / 24 Contradanze Inglesi für Violine solo (584); Jürgen Schaarwächter (Hg.): Robert Simpson. Composer (585); Schmierer / Abels (Hgg.): Hans Werner Henze und seine Zeit (587); Reinhard Febel: Der Klang des Verbotenen (589); Marion Gerards, Martin Loeser, Katrin Losleben (Hgg.): Musik und Männlichkeit in Deutschland seit 1950 (591); Pietschmann / Wald-Fuhrmann (Hgg.): Der Kanon der Musik. Theorie und Geschichte. Ein Handbuch. (593); Johannes Laas: Das geistliche Chorwerk Max Baumanns. Kirchenmusik im Spannungsfeld des Zweiten Vatikanischen Konzils (595); Barbara Roth: Die Bedeutung von Motivation und Willen für das Üben von Instrumenten (597); Ulrich Tadday (Hg.): Musik und musikalische Öffentlichkeit (599); Jean-Michel Nectoux: Fauré. Seine Musik. Sein Leben (601); Christian Utz: Komponieren im Kontext der Globalisierung (603); Jürgen Schaarwächter (Hg.): Reger-Studien 9. Konfession– Werk–Interpretation (605); Ernst Helmuth Flammer (Hg.): Fortschritt – Was ist das? (607); Thomas Schmidt-Beste (Hg.): The motet around 1500. On the relationship of imitation and text treatment? (609) Verlags-Neuheiten 611 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 616 Quatuor Danel: Mieczysław Weinberg – Complete String Quartets (616); Margret Köll: L’arpa di Partenope – Harp Music from Early Baroque Naples (618); Valentin Klavierquartett: Ferdinand Thieriot: Piano Quartet op. 30, Robert Schumann: Youth Piano Quartet (619) CD-Neuheiten 621 HUMOR 623 DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 624
Der Blaubart-Stoff steht seit seiner ersten literarischen Formung im Märchenbuch von Charles Perrault (1697) im Spannungsfeld zwischen Märchen und Mythos. Vor allem das Spektrum der Interpretationsmöglichkeiten zwischen klar polarisiertem Gut-Böse-Schema des Märchens, psychologisch differenzierender Ausdeutung und Kulturkritik im Allgemeinen ist die Basis dafür, dass dieses Sujet seither immer wieder als Thema für Märchen, Erzählungen, Dramen, Opern, bildende Kunst und Film gewählt wurde.
Die Faszination des Blaubart-Themas gründet sich auf seine Eigenschaften als Schauergeschichte, auf die stete Aktualität von Geschlechterkonflikten und auf seine Wandelbarkeit im Blick auf den jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext. Das Themenheft, an dem verschiedene Opern-Spezialisten ausgewählte Werke diskutieren, aber auch Literatur- und Kunsthistoriker mitwirken, stellt die facettenreiche Ausgestaltung des Blaubart-Stoffes in Oper, Literatur und Kunst ins Zentrum. Mit einem sujetorientierten Zugriff auf verschiedene künstlerische Blaubart-Deutungen wird die Modellierung des Mythos in seiner Ausgestaltung und in Bezug auf das jeweilige künstlerische Genre erhellt.
THEMA – BLAUBART-OPERN Panja Mücke: Zur Einführung 314 Dörte Schmidt: Blaubärte und andere Rettungsversuche Kompositorische und theatralische Herausforderungen des Einakter-Abends 316 Arnd Beise: Das Geheimnis der verbotenen Kammer Blaubart in der deutschsprachigen Literatur 329 Eva-Bettina Krems: Serienmörder, weibliche Neugier und (un-)heimliche Orte: Blaubart in der Kunst des 19. Jahrhunderts 343 Andreas Münzmay: Mord auf offener Bühne Raoul Barbe-Bleue (1789) von Grétry und Sedaine als Musiktheater der szenischen Präsenz 353 Arne Stollberg: »Tut lieber nicht die Fenster auf« Paul Dukas’ Maeterlinck-Vertonung Ariane et Barbe-Bleue (1907) und die Selbstbefragung symbolistischer Poetik 363 Frieder Reininghaus: Blaubart, in der Burg Bartóks, und beide auf der Bühne 373 Panja Mücke: »Was öffnet’s mir?« Hysterie und Liebeswunsch in Franz Hummels Blaubart (1984) 383 Kevin Clarke: »Je suis Barbe-bleue, ô gué! Jamais veuf ne fut plus gai« Offenbachs Blaubart (1866) oder: Die Legende vom frauenmordenden Ritter als frivole Gesellschaftsgroteske 393 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Wolf-Dieter Seiffert: »Denn, was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen?« Thematische Musikkataloge zwischen print und online 406 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Johann Friedrich Reichardt (1752–1814) zum 200. Todestag 414 Veranstaltungs-Berichte 416 Nachrichten & Kongresse 423 Neues aus den Instituten 426 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Rezension 432 Nachrichten & Kongresse 433 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 436 Violeta Dinescu, Eva-Maria Houben, Michael Heinemann (Hgg.): Stefan Niculescu (436); Wolfgang Hattinger: Der Dirigent. Mythos – Macht – Merkwürdigkeiten (437); Peter Gries: Max Rostal – Künstler und Lehrer (439); Irvine Arditti, Robert HP Platz: The Techniques of Violin Playing (440); Oliver Huck: Das musikalische Drama im ›Stummfilm‹. Oper, Tonbild und Musik im Film d’Art (442); Irmgard Jungmann: »Wir haben doch nur gesungen…« Zur verdrängten Geschichte der bürgerlichen Gesangvereine in der Weimarer Republik, dem »Dritten Reich« und der frühen Bundesrepublik (444); Tobias Robert Klein (Hg.): Klang und Musik bei Walter Benjamin (447); Oliver Krämer, Martin Schröder (Hgg.): »Hebt man den Blick, so sieht man keine Grenzen«. Grenzüberschreitungen als Paradigma in Kunst und Wissenschaft (449); Patrick Lang (Hg.): Sergiu Celibidache. Gedichte und Erzählungen aus dem Nachlass (451); Corinna Herr: Gesang gegen die Ordnung der Natur? Kastraten und Falsettisten in der Musikgeschichte (452); Josef Lehmkuhl: WagnerStolpersteine (454); Daniel Jay Grimminger: Sacred Song and the Pennsylvania Dutch (455); Udo Bermbach: Mythos Wagner (457) Verlags-Neuheiten 459 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 462 Royal Academy of Music Soloists Ensemble, Trevor Pinnock: Mahler: Symphonie No. 4 – Chamber Arrangement by Erwin Stein; Debussy: Prélude à l’après-midi d’un faune – Chamber Arrangement by Benno Sachs (462); Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, London Symphony Orchestra u. a.: Sir Colin Davis – The Complete RCA Legacy (464); Stefan Temmingh (Blockflöte), Dorothee Mields (Sopran), The Gentleman’s Band: Inspired by Song – instrumental variations for recorder and baroque ensemble, inspired by early baroque tunes and English songs (467) CD-Neuheiten 468 HUMOR 471 DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 472
Heft 2 des Jahrganges 2014 beleuchtet mit dem Schwerpunkt »Medienwechsel« das Thema der musikalischen Bearbeitung neu. Wird traditionell unter der Perspektive »Original und Bearbeitung« eine hierarchische Beziehung vorausgesetzt, wobei das Original als das »eigentliche« Werk gilt, demgegenüber die Bearbeitung als nachrangig erscheint, fokussiert unser Heft die Übergänge zwischen zwei prinzipiell als gleichwertig angenommenen Ausformungen eines Werks, die üblicherweise mit medialen Veränderungen einhergehen: Dabei kann es sich unmittelbar um Eingriffe in bereits vorhandenes Notenmaterial (der Nachtrag neuer Texte oder das Einfügen fremder Einlagen) handeln; ebenso findet sich ein Wechsel der Quellentypen (zum Beispiel von der Partitur zum Klavierauszug).
Das Thema ist so alt wie die Musikgeschichte selbst; die sieben geplanten Beiträge lassen sich drei historischen Schwerpunkten zuordnen: der »Alten Musik« bis zum 16. Jahrhundert, die unter den Blickwinkeln »Rätsel-Überlieferung«, »Repertoiretransfer« und »Kontrafaktur« (Neutextierung) untersucht wird, der Oper des 18. Jahrhunderts mit einem lokalen Schwerpunkt in Wien und dem 20. Jahrhundert (am Beispiel Arnold Schönbergs).
THEMA – MEDIENWECHSEL. BEARBEITUNGEN IN DER MUSIK Katelijne Schiltz: Variation – Entwicklung – Medientransfer im musikalischen Rätsel der Frühen Neuzeit 162 Michael Meyer: Bearbeitung im Dienste von Konservierung und Autorisierung Josquin-Rezeption bei David Köler und Sebastian Ochsenkun 170 Sonja Tröster: Kontrafaktur und Medienwechsel: Ludwig Senfl, Hans Ott und Georg Forster 186 Martina Grempler: Unter den Augen Metastasios Zur Bearbeitungspraxis in der Oper am Beispiel der Opera buffa in Wien um 1770 197 Klaus Pietschmann: Die Opernklavierauszüge in der Musikaliensammlung Ferdinands III. von der Toskana 205 Gordon Kampe: Zur Aufführungs- und Retuschierungspraxis des Dirigenten Karl Muck: Eine Bestandsaufnahme 217 Stefanie Rauch: Überlegungen zu Arnold Schönbergs Bearbeitungen seiner eigenen Kompositionen 227 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Peter Sühring: Hans Heinrich Eggebrecht und die Musik im Mittelalter. Drei Notate 236 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Kongress-Reviews 236 Nachrichten 249 Tagungen & Kongresse 252 Neues aus den Instituten 253 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Ekkehard Ochs: »Außergewöhnliche Tage« mit Neuer Musik Das 9. »Brücken«-Festival an Rostocks Hochschule für Musik und Theater 258 Rezension 260 Neuheiten 261 Kongresse 263 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 265 Barbara Busch, Christoph Henzel (Hgg.): Kindheit im Spiegel der Musikkultur (265); Christofer Jost: Musik, Medien und Verkörperung. Transdisziplinäre Analyse populärer Musik (266); Rebecca Wolf (Hg.): Die Musikmaschinen von Kaufmann, Mälzel und Robertson (268); Daniel Brandenburg, Rainer Franke, Anno Mungen (Hgg.): Das Wagner-Lexikon (270); Lars Klingberg (Hg.): Bartholomäus Gesius, Cantiones sacrae chorales (1610) (272); Johan van Kalker: Carl Andreas Göpfert, Heinrich Backofen und Heinrich Neumann (274); Christopher Hogwood, Ryan Mark (Hgg.): Arcangelo Corelli: Sonaten für Violine und Basso Continuo (276); Arnold Jacobshagen (Hg.): Musikstadt Köln (277); Karin Bijsterveld (Hg.): Soundscapes of the Urban Past. Staged Sound as Mediated Cultural Heritage (279); Siegert, Gruber, Reicher (Hgg.): Joseph Haydn im 21. Jahrhundert (281); Karin Martensen: Die Frau führt Regie. Anna Bahr-Mildenburg als Regisseurin des »Ring des Nibelungen« (283); Ludwig Holtmeier, Johannes Menke, Felix Diergarten: Solfeggi, Bassi e Fughe (285); Ute Jung- Kaiser: Der Sänger Franz Schubert. Seelische Virtuosität in Text, Musik und Bild (287); Amrei Flechsig, Stefan Weiss (Hgg.): Postmoderne hinter dem Eisernen Vorhang. Werk und Rezeption Alfred Schnittkes im Kontext ost- und mitteleuropäischer Musikdiskurse (288); Godfried T. Toussaint: The Geometry of Musical Rhythm: What Makes a »Good« Rhythm Good? (290); Tomi Mäkelä: Jean Sibelius und seine Zeit (292); Michele Calella / Nikolaus Urbanek (Hgg.): Historische Musikwissenschaft. Grundlagen und Perspektiven (294); Rainer Nonnenmann: Der Gang durch die Klippen (296); Gidon Kremer: Briefe an eine junge Pianistin (298) Verlags-Neuheiten 300 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 303 Goldner String Quartet, Piers Lane: Anton Arensky: Piano Quintet Op. 51 – Sergey Taneyev: Piano Quintet Op. 30 (303); La Ritirata, Josetxu Obregón: Andrea Falconieri: Il Spiritillo Brando – Dance music in the courts of Italy and Spain, c. 1650 (304); Eleonore Marguerre, Silvia Careddu, Ib Hausmann, Frank Forst, Aperto Piano Quartett: Constantin Regamey: Quintet; Józef Koffler: Cantata; Simon Laks: Divertimento (306)
Zu Ehren des 300. Geburtstages von Carl Philipp Emanuel Bach am 8. März 2014 widmet DIE TONKUNST ihr erstes Heft dem zweiten Sohn Johann Sebastian Bachs. Mozarts berühmter Ausspruch über ihn »Er ist der Vater, wir sind die Bub’n« zeigt seine zentrale Bedeutung für die Musik in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
In sechs Beiträgen aus der internationalen Bach-Forschung, eingeleitet von einem Vorwort des Direktors des Leipziger Bach-Archivs, Peter Wollny, wird Carl Philipp Emanuel Bachs Schaffen und Wirken zum Jubiläum näher beleuchtet. So wird unter anderem ein Fokus auf die Entwicklung und den Wandel in der Rezeption seines OEuvres gelegt, die aktuell in Arbeit befindliche Gesamtausgabe seiner Werke vorgestellt, ein Überblick der derzeit existierenden Verzeichnisse bzw. Kataloge der Bach’schen Werke von 1772 bis heute geboten, die Genese und Bedeutung seiner Porträtsammlung hervorgehoben und auf für Bach zentrale Gattungen wie die Klaviermusik näher eingegangen.
Das Themenheft möchte so einen facettenreichen Auftakt zu den zahlreichen Bach-Feierlichkeiten des Jubiläumsjahres bieten und auf den Komponisten wie sein Werk und seine Zeit neugierig machen.
DIE TONKUNST, Ausgabe Januar 2014 THEMA – CARL PHILIPP EMANUEL BACH Peter Wollny: Vorwort 2 Hans-Günter Ottenberg: »[…] endlich werden sie wieder vorgesucht« – Annotationen zur Carl Philipp Emanuel Bach-Rezeption in Geschichte und Gegenwart 3 Paul Corneilson: C. P. E. Bach and the Challenge of Breaking into the Canon 15 Wolfram Enßlin: Vom Clavierwerke-Verzeichnis zum Bach-Repertorium Die Verzeichnisse der Werke Carl Philipp Emanuel Bachs 25 Annette Richards: C. P. E. Bach’s »Freundschaftstempel« Portrait Drawings and the Trace of Modern Musical Life, 1772–1788 39 Ulrich Leisinger: Philipp Emanuel Bach – Ein Meister der Klaviervariations 50 Christoph Wolff: »Singcompositionen, unter denen hervorstechende Meisterstücke sind« Albrecht von Hallers »Doris« in Vertonungen von C. P. E. Bachs 62 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Thomas Järmann: Im Geiste Liszts und doch ganz anders: Bedřich Smetana komponiert seine ersten Sinfonischen Dichtungen 74 Michael Meyer: Ein wiederaufgefundenes Strawinsky-Manuskript Der Konzertschluss zum Prélude des 2. Tableaus des Sacre du Printemps 86 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Kongress-Reviews 93 Nachrichten 98 Tagungen & Kongresse 102 Neues aus den Instituten 103 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Anna Keller: Die Figuren des Musiktheaters bei Michel van der Aa. Überlegungen zu ihrer Genese 106 Nachruf auf Nikos Mamangakis (1929–2013) von Peter Motzkus 111 Rezension 113 Neuheiten 114 Kongresse 117 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 119 John Borstlap: The classical revolution. Thoughts on New Music in the 21st Century (119); Claudia Cerachowitz: Musizieren – Zentrum des Musiklernens in der Schule. Modelle – Analysen – Perspektiven (120); Dietrich Helms, Sabine Meine (Hgg): Amor Docet Musicam. Musik und Liebe in der Frühen Neuzeit (122); Camilla Cavicchi, Marie-Alexis Colin, Philippe Vendrix: La musique en Picardie (124); Hanns-Peter Mederer: Musikgeschichte Dänemarks (126); Andreas Beurmann: Harpsichords and More (128); Andrew R. Noble (Hg.): Anton Reicha, Trente six Fugues. Pour le piano-forté composées d’après un nouveau system (129); Andrew R. Noble: The Subject in Anton Reicha’s Trente six Fugues (129); Hans- Joachim Hinrichsen / Klaus Pietschmann (Hgg.): Jenseits der Bühne (132); Ursula Brandstätter: Erkenntnis durch Kunst (134); Gordon Kampe: Topoi. Gesten. Atmosphären. Märchenoper im 20. Jahrhundert (136); Sabine Mecking / Yvonne Wasserloos (Hgg.): Musik – Macht – Staat (138); Andreas Jäger: Musikschulen in Kooperation mit allgemeinbildenden Schulen (139); Valerie Woodring Goertzen (Hg.): Johannes Brahms: Klavierarrangements fremder Werke (141); Kristian Giver (Hg.): Robert Schumann: Sechs Stücke in kanonischer Form für zwei Klaviere bearbeitet von Claude Debussy (143); Boris de Schloezer: Alexander Skrjabin auf seinem Weg zum Mysterium (145) Verlags-Neuheiten 148 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 152 Eric Satie: Ogives. Gymnopédies / Sonatine bureaucratique (147); Rolf Hind, David Alberman, BBC Symphony Orchestra, Michael Schønwandt: Bent Sørensen: La Notte (152); Yefim Bronfman, New York Philharmonic, Alan Gilbert: Magnus Lindberg: EXPO, Piano Concerto No. 2, Al largo (152); Detroit Symphony Orchestra, Leonard Slatkin: Aaron Copland: Rodeo (Complete Ballet), Dance Panels, El Salón México, Danzón Cubano (154) CD-Neuheiten 156 HUMOR 159 DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 160
Lübeck als Musikstadt wird gemeinhin und zuallererst mit protestantischer Kirchenmusik assoziiert, vor allem mit dem Marienorganisten Dieterich Buxtehude und selbstverständlich mit Johann Sebastian Bach, der einst eigens zu Fuß nach Lübeck pilgerte, um »Buxtehude zu behorchen«.
Indes existierte schon vor der Reformation der Stadt im Jahre 1531 eine reiche, heute im Wesentlichen vergessene Musikpflege in den Hauptkirchen seit dem späten 12. Jahrhundert. Auch bietet die Musikgeschichte der Ära nach Buxtehude einiges auf, sei es die umfassende bürgerliche Musikkultur in der durch Kaufmannschaften und Handel reich gewordenen nördlichen Metropole, sei es die Geschichte der Chorvereinigungen, Theater- und Orchester-Ensembles, oder sei es schließlich auch die wechselvolle Geschichte der noch heute existierenden renommierten Musikhochschule.
Die reichen Quellenbestände der Lübecker Stadtbibliothek und des Archivs der Hansestadt Lübeck lassen dabei ein vielseitiges Bild der hansestädtischen Musikgeschichte von den Anfängen bis heute entstehen und dabei zugleich nachhaltige kulturelle Verbindungen im borealischen Raum wie im Rahmen des Hanse-Netzwerkes erkennen, die partiell noch heute existieren (wie die in Lübeck begründete Tradition der Abendmusiken).
DIE TONKUNST, Ausgabe Oktober 2013 THEMA – MUSIKSTADT LÜBECK Michael Hundt: Kulturstadt Lübeck 450 Heiko Fabig: Lübeck um das Jahr 1600 Metropole des Handels und Wandels der Kunst und Kultur 460 Wolfgang Sandberger: Musik in bürgerlichen Lebenswelten Die Lübecker Musikfeste im 19. Jahrhundert 468 Arndt Schnoor: Die Musikabteilung der Stadtbibliothek Lübeck als Spiegel der Musikstadt Lübecks 480 Antjekathrin Graßmann: Das Archiv der Hansestadt Lübeck als Fundgrube für die Musikgeschichte 485 Svea Regine Feldhoff: Zur Vorgeschichte der Musikhochschule Lübecks 490 Cornelius Borck: Ein neues Zentrum interdisziplinärer kulturwissenschaftlicher Forschung in Lübecks 495 Günter Zschacke: Bewegte Orchestergeschichte Vom Verein der Musikfreunde zu Philharmonikern 498 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Kongress-Reviews 503 Nachrichten 509 Tagungen & Kongresse 512 Neues aus den Instituten 514 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Konzert-Rezension: Imaginärer Schwanenritter Salvatore Sciarrinos Lohengrin im Rahmen des Kunstfests Weimar 517 Interview: »Das Gefühl, in Stille zu baden« Salvatore Sciarrino im Gespräch mit Viola Usselmann 519 Rezension 522 Neuheiten 523 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 527 Katrin Losleben: Musik – Macht – Patronage (527); Wolfram Steinbeck (Hg.): Selbstreflexion in der Musik/ Wissenschaft (529); Klaus Ries (Hg.): Romantik und Revolution. Von der Kraft einer »unpolitischen« Bewegung (530); Helmut Breidenstein: Mozarts Tempo-System. Ein Handbuch für die professionelle Praxis (532); John Lely & James Saunders: Word Events. Perspectives on Verbal Notation (534); Christian Thielemann: Mein Leben mit Wagner (536); Johanna Jürgensen & Peter Froundjian: Jenseits des Mainstream (538); Frieder Butzmann & Jean Martin: Filmgeräusch. Wahrnehmungsfelder eines Mediums (539); Wolfgang Hirschmann & Peter Wollny: Wilhelm Friedemann Bach und die protestantische Kirchenkantate nach 1750 (541); Sophie Fetthauer: Musik und Theater im DP-Camp Bergen-Belsen (543); Andreas Domann: Postmoderne und Musik. Eine Diskursanalyse (544); Klaus Schneider: Länder und Völker in der Programmusik (546); Christian Storch: Der Komponist als Autor. Alfred Schnittkes Klavierkonzerte (548); Michael Schwalb (Hg.): Liber amicorum. Hommage an Karl Anton Rickenbacher (550); Dieter Torkewitz (Hg.): Im Schatten des Kunstwerks I. Komponisten als Theoretiker in Wien vom 17. bis Anfang 19. Jahrhundert (552); Peter Sühring: Gustav Jacobsthal. Ein Musikologe im deutschen Kaiserreich (553); Marie-Agnes Dittrich: Musikalische Formen. 20 Möglichkeiten die man kennen sollte / Bernard Schrammek: Die Musikwelt der Klassik (556); Wofgang Hirschmann (Hg.): Aria. Eine Festschrift für Wolfgang Ruf (559); Irena Poniatowska (Hg.): Chopin and his Critics (560) Verlags-Neuheiten 562 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 568 Philharmonisches Orchester Altenburg-Gera, Eric Solén: Heinrich Hofmann: Eine Schauspiel-Ouvertüre op. 28, »Frithjof«-Symphonie op. 22, Ungarische Suite op. 16 (568); Bell’Arte Salzburg: Biber: Rosenkranz-Sonaten (569); Musicalische Compagney, Leitung: Holger Eichhorn: Johann Sebastian Bach: Weihnachtsoratorium I–III, BWV 248 (571) CD-Neuheiten 572 HUMOR 575 DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 576
SALVATORE SCIARRINO (*1947) gehört fraglos zu den bedeutendsten Komponisten der Gegenwart. Insbesondere seine kammermusikalischen Werke zählen mittlerweile zum modernen Konzertrepertoire, aber auch seine mystischen Musiktheaterstücke haben den Weg auf die großen Bühnen genommen.
Diesem Komponisten ein TONKUNST-Heft zu widmen, ist nicht nur angesichts seines letztjährigen 65-jährigen Geburtstages mehr als angemessen. Überdies soll sich das Heft mit jenen Aspekten seines kompositorischen Schaffens befassen, die bislang noch relativ wenig erschlossen sind. Dabei stehen einerseits Aspekte der Personalstilistik im Mittelpunkt, der sich Sciarrinos Sonderstellung unter den zeitgenössischen Komponisten verdankt, andererseits wird aber auch der Blick auf ästhetische Implikationen seiner Arbeit gelenkt.
Im Zentrum stehen dabei Sciarrinos Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, seine Arbeit im Spannungsfeld zeitgenössischer kompositorischer Tendenzen, seine Vokalmusik sowie die Frage nach dem Umgang mit traditionellen, auch zyklischen Gattungen und Formen, etwa in den Flötenkompositionen oder Klavier-Notturni.
DIE TONKUNST, Ausgabe Juli 2013 THEMA – Salvatore Sciarrino Zum Geleit 306 »Man muss die Traditionslinien immer wieder verknüpfen.« Sabine Ehrmann-Herfort im Gespräch mit Salvatore Sciarrino 307 Florian Henri Besthorn: Ancóra: Variazioni Franco Evangelistis permutiertes Formdenken bei Salvatore Sciarrino 317 Christian Utz: Die Inszenierung von Stille am Rande ohrenbetäubenden Lärms Morphologie und Präsenz in Salvatore Sciarrinos Kammermusik der 1980er Jahre 325 Stefan Drees: Zur (Re-)Konstruktion kultureller Räume im Schaffen Salvatore Sciarrinos 340 Tim Steinke: Ekstase und Form: Kompositorische Strategien in Sciarrinos Monodramen Infinito nero und Lohengrin 350 Wolfgang Rathert: Horror vacui und Erlösung Gedanken zur Klaviermusik Salvatore Sciarrinos 360 Gordon Kampe: Öffnen und Schließen Gedanken zur Choreographierung des Mundraumes in der Vokalmusik Salvatore Sciarrinos 370 PORTRAIT Inga Mai Groote: Aktuelle Forschungsperspektiven zu Heinrich Glarean 377 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Konzert-Bericht 383 Kongress-Reviews 385 Nachrichten 391 Tagungen & Kongresse 393 Neues aus den Instituten 395 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Opern-Rezension 399 Neuheiten 401 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 404 Robert Pascal (Hg.): Johannes Brahms: Symphonie Nr. 4 e-moll op. 98. Wiss. GA mit kritischem Bericht (404); Anja Städtler: Der Zyklus »Passion und Auferstehung Jesu Christi nach Johannes« von Sofia Gubaidulina. (405); Philipp Ortmeier: Symbol und Wirklichkeit im Schaffen von Sofia Gubaidulina (405); Helen Berry: The Castrato and His Wife (407); Heinz Baum: Die Sängerkastraten der Barockzeit (407); Hans Günther Bastian: Musik (v)erziehung – Denkimpulse. Ein etwas anderes Sach- und Lesebuch zur Musikpädagogik (409); Guido Erdmann (Hg.): Antonio Caldara: Ave maris stella (411); Guido Erdmann (Hg.): Antonio Caldara: Veni Sancte Spiritus (411); Barbara Eichner: History in Mighty Sounds. Musical Constructions of German National Identity, 1848–1914 (412); Nick Pfefferkorn (Hg.): Eduard Franck: Violinsonaten 3 und 4 (414); Johannes Kreidler: Musik mit Musik (415); Groote, Lütteken (Hgg.): Normierung und Pluralisierung. Struktur und Funktion der Motette im 15. Jahrhundert (417); Klaus Martin Kopitz: Beethoven, Elisabeth Röckel und das Albumblatt »Für Elise« (418); Harry Lehmann: Die digitale Revolution der Musik (420); Josef Kloppenburg: Filmmusik. Geschichte – Ästhetik – Funktionalität (421); Hans Brandner: Bewegungslinien der Musik. Alexander Truslit und seine Lehre der Körpermusikalität, der Kinästhesie der Musik (423); Sachiko Kimura: Die Choraltextkantaten Johann Sebastian Bachs (425); Wolfgang Sandberger (Hg.): Johannes Brahms – Ein deutsches Requiem (427); Liedtke, Schulz: Knabenchor – Last, Glück, Lebenschance? Eine Untersuchung am Beispiel des Windsbacher Knabenchors (429); Christoph Wolff: Mozart at the Gateway to His Fortune. Serving the Emperor 1788–1791 (431); Melanie Stier: Pauline Viardot-Garcia in Großbritannien und Irland (433) Verlags-Neuheiten 435 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 440 Margarete Klose, Rita Streich, Rudolf Schock, Dietrich Fischer-Dieskau, Josef Greindl, Shura Cherkassky, Gioconda de Vito, Alfred Cortot u. a.: Edition Ferenc Fricsay (440); Prime Recorder Ensemble, Antonio Politano: Spray – Works by Nicola Evangelisti, Andrea Sarto, Agostino Di Scipio, Kees Boeke, Juan Arroyo, Fausto Romitelli, Aaron Einbond and Pasquale Corrado (442); Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, Vasily Petrenko: Dmitry Shostakovich: Symphony No. 7 »Leningrad« (444) CD-Neuheiten 445 HUMOR 447 DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 448
Mit ihrem Heft 2 widmet sich DIE TONKUNST dem musik-historischen »Wendejahr« 1913, einem geradezu heroischen Datum der Moderne, das in verschiedenen Beiträgen zum Ausgangspunkt für weitere, auch schrägere Blicke auf dieses letzte Jahr vor dem Großen Krieg gewählt werden soll.
Nicht nur Luigi Russolo notierte in seinem berühmten Geräuschmanifest von 1913: »We must break out of this narrow circle of pure musical sounds, and conquer the infinite variety of noise-sounds«; auch in anderen musikalischen Gebieten wurden in dem Jahr neue Wege beschritten, Endpunkte erreicht oder auch publikumswirksame Skandale gefeiert, wie jene um Arnold Schönberg in Wien oder Igor Strawinsky in Paris.
Die Ereignisse des Jahres werden aus gesellschafts- und kulturhistorischer sowie musikologischer Perspektive in den Blick genommen; dabei werden verschiedene regionale bzw. städtische Zugänge zum »Phänomen 1913« gewählt. So soll unter internationaler Beteiligung mit dem Themenheft gleichsam ein europäisches Panorama dieses wirkmächtigen »Wendejahres« entfaltet werden, an dem zahlreiche und zudem nachhaltige Ereignisse der Musikkultur ihren Anteil hatten.
DIE TONKUNST, Ausgabe April 2013 THEMA – 1913 Andreas Meyer: Im Echoraum. Europäische Musikgeschichte 1913 162 Jean-Michel Rabaté: 1913, or the »Pathos of Distance« 170 Friedrich Geiger: Musik aus dem Osten Europas: Schlaglichter 1913 177 Inga Mai Groote: La Chute de la maison d’Astruc? Von der Premiere zur Derniere des Théâtre des Champs-Elysées 188 Wolfgang Fuhrmann: Vorbeben der Moderne: Wien, 1913 201 Tobias Janz: Kastratendämmerung. Wie Medien Nähe und Ferne simulieren 215 Barbara Babic: Luigi Russolos Die Geräuschkunst 218 Florian Illies und Marc Sinan: Komitas, Schönberg, Strawinsky Eine musikalische Konstellation im Jahre 1913 221 PORTRAIT Kadja Grönke: 20 Jahre Tschaikowsky-Gesellschaft e. V. 224 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Gewagnerte Ecke 228 Kongress-Reviews 233 Nachruf auf Walter Salmen 243 Nachrichten & Kongresse 244 Neues aus den Instituten 246 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Anne-Katrin Sandmann: Zwischen Satire und Propaganda US-amerikanische Anti-Nazi-Cartoons der 1940er Jahre 250 Rezension: Pierre Boulez und das Klavier (Edition Künstler im Gespräch 4) 259 Neuheiten 260 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 263 Müller, Schaarwächter (Hgg.): Max Reger: Briefe an den Verlag Ed. Bote & Bock (263); Kenneth Gloag: Postmodernism in Music (265); Blichmann, Mahling (Hgg.): Niccolò Jommelli. Attilio Regolo. Kritische Edition (267); Silke Bettermann: Beethoven im Bild (269); Duchesneau, Marx (Hgg.): György Ligeti: Of Foreign Lands and Strange Sounds (271); Johann Wilhelm Wilms: Werke für Klavier Solo Band II (272); Owen-Leinert, Leinert (Hgg.): Louis Spohr Lied Edition, Gesamtausgabe (273); Brandner, Falke (Hgg.): Miaskowsky, Mendelssohn, Sibelius. Symphonie-Monographien (275); Regina Bojack-Weber: Singen in der Grundschule. Eine Untersuchung zur Singfähigkeit und zum Singverhalten von Grundschulkindern (277); Jörn Peter Hiekel (Hg.): Wechselwirkungen. Neue Musik und Film (279); Thomas Synofzik (Hg.): Schumann-Studien 10 (281); Toshio Hosokawa: Stille und Klang. Schatten und Licht (283); Boris Yoffe: Musikalischer Sinn (283); Astroh, Hamm (Hgg.): Konzerthäuser (285); Niessen, Lehmann-Wermser (Hgg.): Aspekte Interkultureller Musikpädagogik (287) Verlags-Neuheiten 289 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 293 Choir of St John’s College, Cambridge, St John’s Sinfonia, Iestyn Davies, James Gilchrist, Neal Davies, Leitung: Andrew Nethsingha My beloved spake – Anthems by Henry Purcell & Pelham Humfrey (293); Doppelrezension: NDR Sinfonieorchester, Günter Wand Günter Wand Edition – Bruckner, Brahms, Mussorgsky, Tschaikowsky Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Günter Wand Beethoven, Strawinsky, Tschaikowsky, Mozart, Haydn, Bruckner, Mussorgsky (295); Tabea Debus (Blockflöte), Lea Rahel Bader (Barockcello), Johannes Lang (Cembalo), Kohei Ota (Theorbe, Barockgitarre), Jan Croonenbroeck (Orgel) Upon a Ground (297) CD-Neuheiten 299 HUMOR 303 DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 304 © DIE TONKUNST, April 2013, Nr. 2, Jg. 7 (2013), ISSN: 1863-3536
Die kulturellen Leistungen Katharinas der Großen sind von der Musikwissenschaft bislang kaum gewürdigt worden. Sowohl ihre eigene Inszenierung als »unmusikalisch« als auch die fehlende wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Quellenmaterial haben vielmehr ein verzerrtes Bild der Zarin entstehen lassen.
Katharinas Herrschaftszeit (1762–1796) scheint indes ganz unter dem Primat literarischer Aufklärung gestanden zu haben, interessierte sie sich doch auf das Lebhafteste für Philosophie und Literatur und hinterließ zahlreiche Schriftdokumente vom Gesetz über den Brief bis zum Theaterstück. Die unter Peter I. etablierte und unter Zarin Anna florierende Hofmusik führte sie nicht nur fort, sondern baute sie mit Nachdruck aus.
Die Beiträge des TONKUNST-Themenheftes knüpfen an den aktuellen Forschungsstand zur Hofoper an, beziehen aber auch neuere Aspekte zur Hofkulturforschung ein. Zu erhoffen ist dadurch nicht nur ein vertiefter Blick auf die Zusammenhänge von Macht, Politik und (Musik-)Kultur während der Regierung von Katharina II., sondern auch die Differenzierung gängiger Auffassungen von absolutistisch-aufgeklärter Hofkultur im Allgemeinen.
DIE TONKUNST, Ausgabe Januar 2013 THEMA – MUSIKKULTUR AM HOF KATHARINAS DER GROSSEN Melanie Wald-Fuhrmann: Einführung in den Themenkreis 2 Claus Scharf: Katharina die Große, ihr Hof und die Musik 6 Melanie Wald-Fuhrmann: Ratio vs. sensus: Katharinas II. Rhetorik der Unmusikalität als aufklärerischer Diskurs? 17 Christoph Flamm: »…Thront Catharine hier den Musen und Grazien…« Musik an Katharinas Sommerresidenz Carskoe Selo 23 Ekaterina Antonenko: Orthodox Church Music of Baldassare Galuppi at the Court of Catherine the Great 30 Panja Mücke: Imagebildung oder Semantik des Kaisertums? Tommaso Traettas Antigona und der Herrschaftsdiskurs 44 Larissa Kirillina: In modo antico: The »Alceste« scene in The Early Reign of Oleg 53 Bella Brover-Lubovsky: Between Parma and St. Petersburg: Giuseppe Sarti’s Alessandro e Timoteo 68 PORTRAIT Robert W. Eshbach: Ives on Umpawaug Road 82 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Kongress-Reviews 86 Nachrichten 93 Kongresse 94 Neues aus den Instituten 95 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Stefan Drees: John Cage in Bild und Ton. Ein Blick auf lohnende Veröffentlichungen 98 Zwei neue CD Reihen 100 Nachrufe Hans Werner Henze zum Gedenken 102 Elliott Carter ruhe sanft 103 Neuheiten 104 Kongresse 108 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 110 John Potter, Neil Sorrell: A History of Singing (110); Reinhard Oestreich: Verzeichnis der Werke Christoph Schaffraths (111); Dieter Bührig: Schattenmenagerie (113); Klaus Hofmann (Hg.): Georg Philipp Telemann »Ein Kindelein so löbelich« + »Allein Gott in der Höh sei Ehr« (114); Anna Zassimova: Georges Catoire. Seine Musik, sein Leben, seine Ausstrahlung (116); Sebastian Leikert (Hg.): Der Tod und das Mädchen. Musikwissenschaft und Psychoanalyse im Gespräch (118); Norbert Müllemann: Handschriften Frederic Chopins bis 1830 (120); Christoph Richter: Musik verstehen. Vom möglichen Nutzen der philosophischen Hermeneutik für den Umgang mit Musik (122); Hartmut Krones (Hg.): Arnold Schönberg in seinen Schriften. Verzeichnis – Fragen – Editorisches (125); Arno Beyer: Andor der Spielmann. Ein jüdisches Musikerleben (126); Peter Kraut: Kunstmusik, Sounddesign und Popkultur. Zugänge zur zeitgenössischen Musik (128); Kenneth Birkin: Hans von Bülow. A Life for Music (129); Gervink, Bückle (Hgg.): Lexikon der Filmmusik (132); Meine, Grotjahn (Hgg.): »Dahin!...« Musikalisches Reiseziel Rom. Projektionen und Realitäten (133); Ole Kongsted (Hg.): Studia Musicologica Regionis Balticae Bd. I (135); Jörg Rothkamm: Ballettmusik im 19. und 20. Jahrhundert (136); Manfred Hermann Schmid: Notationskunde. Schrift und Komposition 900–1900 (138); Boris de Schloezer, Timothée Picard (Hgg.): Comprendre la musique (140); Eva Hanau: Ferruccio Busoni im Briefwechsel mit seinem Verlag (141); Katrin Eich (Hg.): Johannes Brahms: Klavierstücke (= Gesamtausgabe Serie III Band 6) (143) Verlags-Neuheiten 145 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 149 Oldenburgisches Staatsorchester, Thomas Dorsch: Felix Woyrsch: Symphony No. 2, Hamlet Overture (149); Anhaltische Philharmonie, Manfred Mayrhofer: August Klughardt: Lenore, Symphonische Dichtung op. 27 (151); SWR Radiofunkorchester Kaiserslautern, Klaus Arp: Friedrich Gernsheim: Zu einem Drama, Tondichtung für großes Orchester op. 82 (151); Pleyel Quartett Köln, Tobias Koch: August Klughardt: Streichquartett op. 42, Klavierquintett op. 43 (151); Christian Scholl, Violine: Max Reger: Sonate a-Moll op. 91 Nr. 7, Johann Sebastian Bach: Partita II in d-Moll BWV 1004 (153); Danish National Symphony Orchestra, Thomas Dausgaard: 4 Symphonies – Brahms 1, Dvořák 9, Sibelius 5, Nielsen 3 (155) CD-Neuheiten 156 HUMOR 159 DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 160
Zeitlosigkeit, Mystik, Religiosität – all das sind nur wahllos benannte spirituelle Aspekte, die mit Musik gemeinhin assoziiert werden, ganz zu schweigen von ihrem eigenen Tonmaterial, dessen Kombinatorik schon im Mittelalter zu kosmologischen Deutungen Anlass gab.
Hinzu treten grundlegende Dinge wie die Rezeptionsperspektive oder auch kommunikative bzw. performative Aspekte, die das Verhältnis von Musik und Spiritualität prägen. Mit Beiträgen verschiedenster Couleur und in internationaler Zusammensetzung nimmt DIE TONKUNST in ihrem Heft 4 daher das Thema »Musik und Spiritualität« in den Blick: Gefragt wird ebenso nach einzelnen musikalischen Gattungen bzw. Epochen und ihrem spirituellen Hintergrund wie nach musiktherapeutischen, -pädagogischen oder -philosophischen Interpretationen und Erfahrungen.
Ebenso sollen neuere Perspektiven der Theorie der Bewusstseinsevolution und Theologie diskutiert sowie auf ihre Relevanz geprüft werden. In musikologischer Hinsicht ist hier vielfach Neuland zu betreten, so dass die Zusammenstellung im deutschen Sprachgebiet neue Fach- und Forschungsperspektiven eröffnet.
DIE TONKUNST, Ausgabe Oktober 2012 THEMA – MUSIK UND SPIRITUALITÄT Marcel Cobussen: Towards a Material Spirituality (and Beyond) 430 Wolfgang-Andreas Schultz: Weltzugewandte Mystik – der Weg der abendländischen Musik 438 Janine Droese: Überlegungen zur Bedeutung der Trompete für die Legitimation von Herrschaft, ausgehend von Mittelalter und früher Neuzeit 447 Klaus Pietschmann: Polyphonie im Jenseits? Sinnendiskurs und Musikverständnis im ausgehenden Mittelalter 459 Clemens Harasim: Felix Mendelssohn Bartholdys Religiosität im Spiegel seiner lateinischen Kirchenmusik 469 Johannes Laas: Spiritualität und Kunstanspruch – Max Baumann und die katholische Kirchenmusik im Umkreis des II. Vatikanischen Konzils 480 Carola Maack: Musik, Spiritualität und Psychotherapie – Helen L. Bonnys Leben und Werk 493 PORTRAIT Ute Scholz: Zum 200. Geburtstag von Julius Rietz und seinen Beziehungen zu Robert und Clara Schumanns 501 FOYER – Berichte, Jubiläen, Kongresse, Nachrichten Unbekannter Tschaikowsky. Zur Premiere der Zauberin am Theater Erfurt 505 Rom als Musikstadt. Eine Reise auf den Spuren der Musikgeschichte 508 Kongress-Reviews 510 Jubiläum 516 Nachrichten 517 Kongresse 521 Neues aus den Instituten 522 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Jonas Wolf: »Musique spatiale« oder »trompe l’oreille«? Räumliche Konzeption in Edgard Varèses Zweitfassung von Amériques? 524 Der Tanz um den Wahnsinn. Zur Uraufführung von Gordon Kampes Anoia in Oldenburg 531 Nachrichten und Kongresse 532 Neuheiten 533 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten Rezensionen 536 Cliff Eisen: Leopold-Mozart-Werkverzeichnis (LMV) (536); Christoph Dompke: Unterhaltungsmusik und NS-Verfolgung (538); Murray Jr., Forscher Weiss, Cyrus (Hgg.): Music Education in the Middle Ages and the Renaissance (540); Cordelia Miller: Virtuosität und Kirchlichkeit (543); Andreas Glöckner (Hg.): Die ältere Notenbibliothek der Thomasschule zu Leipzig (544); Daniel Lettgen: »… und hat zu retten keine Kraft« (546); Susanne Popp: Max Reger – Accordarbeiter (549); Christian Berger (Hg.): Oswald von Wolkenstein (551); Müller, Springeth (Hgg.): Oswald von Wolkenstein. Leben – Werk – Rezeption (551); Harrandt, Partsch (Hgg.): Kirchenmusik im Biedermeier (553); Jürgen Heidrich (Hg.): Die Habsburger und die Niederlande (555); Bernd Oberhoff: Richard Wagner: Ein psychoanalytischer Opernführer (vier Bände) (558); Ulrich Tadday (Hg.): Isabel Mundry, Musik-Konzepte (561); Wolfgang Hirschmann, Bernhard Jahn (Hgg.): Johann Mattheson als Vermittler und Initiator (563); Frank Hentschel: Töne der Angst. Die Musik im Horrorfilm (564); Kordula Knaus: Männer als Ammen – Frauen als Liebhaber (566); Anke Charton: prima donna, primo uomo, musico (566); Jonathan Del Mar (Hg.): Ludwig van Beethoven: Romanzen in F-Dur und G-Dur für Violine und Orchester op. 50 und op. 40, (568); Mieczysław Weinberg: Konzert für Klarinette und Streichorchester op. 104, Streichquartett Nr. 13 op. 118, Streichquartett Nr. 14 op. 122, Streichquartett Nr. 15 op. 124 (569) Verlags-Neuheiten 571 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 577 Brahms – Ligeti: Horntrios: Marie-Luise Neunecker, Antje Weithaas, Silke Avenhaus (577); Johannes Brahms – Charles Koechlin – György Ligeti: Münchner Horntrio (577); Carl Philipp Emanuel Bach: Erwacht zum neuen Leben – Oden / Sacred Songs: Julian Redlin, Bass; Jörn Boysen, Cembalo (579); Franz Liszt: Fever: Claire Chevallier (580) CD-Neuheiten 582 HUMOR 587 DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 588 © DIE TONKUNST, Oktober 2012, Nr. 4, Jg. 6 (2012), ISSN: 1863-3536
Mit dem faszinierenden Musenhof des Kaisers Rudolf II. (1552−1612), der von 1576 bis zu seinem Tode zahlreiche Künstler, Komponisten und Literaten, aber auch Wissenschaftler aus aller Herren Länder, anzog, befasst sich DIE TONKUNST in Heft 3 des Jahrgangs.
Erst durch den weitgehenden Rückzug aus der Politik, der für sein Land fatale Folgen haben sollte, konnte der ebenso eigenwillige wie sonderbare Kaiser in der Abgeschiedenheit seiner Burg namhafte Vertreter aus allen Gebieten der Künste und Wissenschaften um sich versammeln. Dazu zählten etwa die Astronomen Tycho Brahe oder Johannes Kepler mit seiner Konzeption einer »Sphärenmusik« der Planetenbahnen, aber auch der als Schöpfer des Golems verehrte Rabbi Löw. Maler wie Arcimboldo und Bartholomäus Spranger sowie Komponisten wie Philipp de Monte, Jacob Regnart und Lambertus de Sayve gehörten ebenfalls zum engeren Kreis.
Das Themenheft nimmt in seiner Zusammenstellung historischer, liturgiewissenschaftlicher und musikologischer Beiträge diese spannende Zeit in den Blick und versucht, das eine oder andere Geheimnis der höfischen Musikkultur und ihrer Inspirationen durch Alchemie, Magie und Astrologie zu lüften.
DIE TONKUNST, Ausgabe Juli 2012 THEMA – MUSIK AM PRAGER HOF RUDOLFS II. Matthias Schnettger: Ansprüche und Realitäten – das habsburgische Kaisertum im 17. Jahrhundert 302 Petr Dan
Mit ihrem Heft 2 ehrt DIE TONKUNST mit Wolfgang Rihm einen der bedeutendsten lebenden Komponisten anlässlich seines 60. Geburtstages am 13. März 2012. Die Rihm-Forschung hat sich in den vergangenen Jahren bereits mit ausgewählten Gattungen (etwa den Streichquartetten) und Prinzipien (Kompositionsprinzip der »Übermalung«) auseinandergesetzt. Immer noch aber fehlen Arbeiten etwa zu den Musiktheaterkonzeptionen (was angesichts der jüngsten Salzburger Oper umso dringlicher erscheint) sowie einzelnen Werkgruppen wie der geistlichen Musik oder den konzertanten Werken (hier etwa mit Blick darauf, was als Konstante aller bisherigen Kompositionen dieser Art beschrieben werden könnte).
Angesichts des Jubiläums soll eine solche aktuelle Zusammenschau nachhaltige Impulse zur musikologischen Beschäftigung mit Rihms Musik liefern. Der Themenbereich des Heftes wird sich neben einzelnen Gattungen in Rihms Schaffen, die bisher eher wenig oder keine Aufmerksamkeit fanden, auch philologischen, ästhetischen und rezeptionshistorischen Fragestellungen widmen. Ebenso wird sich der Jubilar in einem umfangreichen Interview äußern.
DIE TONKUNST, Ausgabe April 2012 THEMA – WOLFGANG RIHM Vorwort 146 »Adorno schwenkt seine Brille«: Stefan Drees im Gespräch mit Wolfgang Rihm 147 Birger Petersen: »OEuvre avant la lettre«: Gestalt und Form in der Orgelmusik des jungen Wolfgang Rihm 157 Gordon Kampe: Zweifel komponieren. Gedanken zu Wolfgang Rihms »Cantata Hermetica« Quid est deus? 165 Stefan Drees: »Zustände, jeweils andere«: Kompositorische Strategien in Wolfgang Rihms »Musik in memoriam Luigi Nono« 170 Thomas Seedorf: »… der Ton ergibt sich aus der Lesung …« Text und Kontext in Wolfgang Rihms Rückert-Liedern (2008) 182 Friederike Wißmann: Tod und Teufel, Exzess und Orgiastik im Musiktheater von Wolfgang Rihms 191 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Michael Custodis: Schwer von Begriff. Pläne zu einem nicht realisierten Max-Planck-Institut für Musik (1965–1972) 201 PORTRAIT – Institutionen, Personen, Projekte D. George, L. Mauro: Margaret Ruthven Lang and her German Roots in the Wagnerian Circle 212 FOYER – Berichte, Jubiläen, Nachrichten, Kongresse Gabriele Busch-Salmen: Hans Pfitzners musikalische Legende Palestrina am Opernhaus Zürich 1917–2011 217 Kongress-Reviews Carl Maria von Weber und das Virtuosentum seiner Zeit, Dresden, 21. bis 22. Oktober 2011 220 Glareans Solothurner Studenten, Solothurn, 27. und 28. Januar 2012 221 Nachrichten 224 Kongresse 226 Neues aus den Instituten 227 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Frank Harders-Wuthenow: Irrflug einer Schwalbe Zu Szymon Laks’ wiederentdeckter Oper L’Hirondelle inattendue 231 Kongress-Reviews Organized Sound, Graz, 15. bis 17. Dezember 2011 233 Giacinto Scelsi heute, Graz, 20. und 21. Januar 2012 235 Rezension: Hespos, Reiser: Höre Hespos! 237 Neuheiten 239 Kongresse 244 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten, Faksimilia Rezensionen 245 Franz Willnauer: Gustav Mahler – Die Hamburger Jahre (245); Jürg Stenzl: Jean-Luc Godard - musicien. (246); Gerhard und Renate Croll: Gluck. Sein Leben Seine Musik (248); Peter Petersen: Musik und Rhythmus. Grundlagen, Geschichte, Analyse (250); Christopher Hogwood (Hg.): Felix Mendelssohn Bartholdy: Symphonie in a »Schottische« op. 56 (252); Arne Spohr: »How chances it they travel?« (253); Lera Auerbach: Sinfonie Nr. 1 (255); Laurenz Lütteken: Musik der Renaissance. (257); Eva Neumayr (Hg.): Otto Nicolai: Messe in D (1845) für Soli, gemischten Chor und Orchester (259); Reitz, Schmidts, Urspruch, Rosky: Kreative Therapien in der Psychoanalyse. (262); Christoph Jakobi (Hg.) Elisabeth von Herzogenberg: Lieder. Selbst die Bäume weinen. Nachklang (264); Violeta Dinescu (Hg.): Begegnungen mit Musik unserer Zeit (265); Gabriele Gaiser- Reich: Gustav Walter 1834–1910. (267); Magdalena Bork: Traumberuf Musiker? / Hans Günther Bastian, Martin Koch: Vom Karrieretraum zur Traumkarriere? (269); Judith I. Haug: Der Genfer Psalter in den Niederlanden, Deutschland, England und dem Osmanischen Reich (16.–18. Jahrhundert) (272); Tremmel, Ulferts (Hg.): Historische Instrumente der Klassik Stiftung Weimar / Körndle, Ulferts (Hg.): Konservierung und Restaurierung historischer Tasteninstrumente in den Sammlungen der Klassik Stiftung Weimar (274); Ramona Fülfe: Kulturmarketing (276); Rüdiger Haußmann: Dmitri Schostakowitschs Oper »Lady Macbeth von Mzensk« (278); Christensen, Fink (Hg.): Wie Bilder klingen. (279); Klaus Tischendorf: Norbert Burgmüller. Thematisch- Bibliographisches Werkverzeichnis (282) Verlags-Neuheiten & Empfehlungen 283 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 291 Evgeny Svetlanov: Compositions for a Symphonic Orchestra (291); Luzzasco Luzzaschi: Concerto delle Dame (293) CD-Neuheiten 295 HUMOR 299 DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 300
In Heft 1 des Jahrgangs 2012 versammelt DIE TONKUNST Beiträge einer internationalen musikwissenschaftlichen Tagung »Rezeption klassischer Vokalgattungen der 1910er bis 1930er Jahre«, die im September 2010 im Institut für Musikforschung der Universität Würzburg stattfand.
Ziel der Arbeitstagung war die systematische Fokussierung ausgewählter Vokalgattungen und ihrer Rezeption in den ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts. Begann sich dort vor allem eine Ausdifferenzierung kompositorischer Schulen und Stile abzuzeichnen, so blieb die Frage nach Bedeutung und Struktur ihrer Vergangenheitsbezogenheit bislang weitgehend unbeachtet. Dabei ermöglicht die Konzentration auf »klassische« Gattungen zugleich, die Tauglichkeit von vorherrschenden musikhistoriographischen Vorstellungen von Historizität zu hinterfragen.
In einer Zeit, in der die Auseinandersetzung der historischen Musikwissenschaft mit der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts kaum hinreichende methodische Konzepte vorweisen kann, erscheint dies umso notwendiger. Renommierte Fachvertreter aus Gattungs- und Rezeptionsforschung aus der Schweiz, Großbritannien und Deutschland widmen sich ausgewählten Gattungen und deren Rezeption.
DIE TONKUNST, Ausgabe Januar 2012 THEMA – VOKALMUSIK 1910–1940 Vorwort 2 Ulrich Konrad: Rezeption klassischer Vokalgattungen im frühen 20. Jahrhundert 3 Laurenz Lütteken: Vergangene Gegenwart Die Motette in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts 15 Oliver Wiener: Geselligkeit, Gesellschaft oder Gemeinschaft? Kanon als diskrepante Gattung des Vokalen zwischen Jöde und Webern 25 Jürgen Heidrich: »Warum? Woher? Wohin?«: Krise des Oratoriums im frühen 20. Jahrhundert? 36 Christiane Wiesenfeldt: Ite missa est? Relevanz und Perspektivierung der Gattung Messe zu Beginn des 20. Jahrhunderts 43 Christian Thomas Leitmeir: Weiterleben, Rückgriff, Neubesinnung: Traditionslinien im Requiem des frühen 20. Jahrhunderts 53 FOYER – Berichte, Jubiläen, Nachrichten, Kongresse Astrid Karl: »Anverwandlungen«, Weidener Max-Reger-Tage 2011 64 Kongress-Reviews F. L. Æ. Kunzen und »Das Amt des Hofkapellmeisters um 1800«, Kopenhagen, 27. September 2011 66 Mörderinnen. Verbrechen. Körper. Inszenierung, Siegen, 13.–14. Oktober 2011 69 Konstruktivität von Musikgeschichtsschreibung, Göttingen, 3.–5. November 2011 71 200 Jahre Tradition der Musiklehrerausbildung in Württemberg, Schwäbisch Gmünd, 18.–20. November 2011 74 F. L. Æ. Kunzen. Gattungen, Werke, Kontexte, Lübeck, 25.–27. November 2011 75 Nachrichten 78 Neues aus den Instituten 81 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Hans Gottlob: Naturmusiker und Kosmopolit Frederick Delius (29. Januar 1862 – 10. Juni 1934) zum 150. Geburtstag 85 Nachrichten 88 Neuheiten 89 Kongresse 93 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten, Faksimilia Rezensionen 95 Hans-Joachim Hinrichsen: Franz Schubert (95); Alban Berg: Dem Andenken eines Engels (96); Ehrmann-Herfort, Matheus (Hgg.): Die Musikgeschichtliche Abteilung des DHI in Rom 1960–2010 (98); Goltz, Sandberger, Wiesenfeldt (Hgg.): Spätphase(n)? Johannes Brahms’ Werke der 1880er und 1890er Jahre (99); Andreas Münzmay: Musikdramaturgie und Kulturtransfer (101); Melanie Wald / Wolfgang Fuhrmann: Haydn und Bach (103); Sebastian Hensel: Hier fiel Mutter vom Esel (104); Awet Terterjan: Sinfonie Nr. 8 (106); Andreas Meyer (Hg.): Was bleibt? 100 Jahre Neue Musik (107); Manfred Fensterer (Hg.): Carl Gottlieb Reissiger: Missa X für Soli, gemischten Chor und Orchester (109); Martin v. Loritz u.a. (Hgg.): Musik – Pädagogisch – Gedacht. Reflexionen, Forschungs- und Praxisfelder (111); Elisabeth Bender: Čajkovskijs Programmusik (112); Christopher Wallbaum: Perspektiven der Musikdidaktik (114); Herbert Jüttemann: Mechanische Musikinstrumente (116); de la Motte-Haber, von Loesch, Rötter, Utz (Hgg.): Lexikon der Systematischen Musikwissenschaft (118); Johann Rosenmüller: Vesperpsalmen 1, 4, 6 (119); Lukas Haselböck (Hg.): Klangperspektiven (121); Jürgen Oberschmidt: Mit Metaphern Wissen schaffen (123); Kiyoto Magome: The Influence of Music on American Literature Since 1890: A History of Aesthetic Counterpoint (125); Schneider / Bugenhagen (Hgg.): Zentren der Kirchenmusik (126) Verlags-Neuheiten & Empfehlungen 129 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 135 Dora Bezuidenhout, von der Goltz, Freiburger Barockorchester: Mendelssohn: Double Concerto for Violin & Piano, Piano Concerto in A minor (135); Le Concert des Nations, Jordi Savall: Jean-Philippe Rameau: L’Orchestre de Louis XV, Suites d’Orchestre (137) CD-Neuheiten 139 HUMOR 143 DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 144 © DIE TONKUNST, Januar 2012, Nr. 1, Jg. 6 (2012), ISSN: 1863-3536
Mit dem Themenheft LISZT UND DIE FRAUEN widmet sich DIE TONKUNST dem wichtigen Bereich der musikwissenschaftlichen Frauen- und Genderstudien. Der Jubilar Liszt (1811–1886), der selbst Projektionsfläche verschiedenster Gender-Konstruktionen war, eignet sich hierfür in besonderer Weise. Zugleich schließt das Themenheft eine empfindliche Lücke in der Liszt-Forschung, zumal das Thema durch die übrigen Publikationen und Tagungen zum diesjährigen Jubiläum sonst kaum abgedeckt wird.
• INHALT • DIE TONKUNST, Ausgabe Oktober 2011 THEMA – LISZT UND DIE FRAUEN Detlef Altenburg: Liszt und die Frauen – Der Stoff, aus dem die Träume sind 431 Lisbeth Suhrcke: Zwischen persönlicher Verehrung und kulturpolitischen Zielen Das Liszt-Bild der Publizistin Marie Lipsius (1837–1927) 438 Jeroen van Gessel: Carolyne von Sayn-Wittgenstein: Selbstständig an Liszts Seite 448 Beatrix Borchard: Was heißt hier Wirklichkeit? Zum Marie d’Agoult-Bild in der aktuellen Liszt-Biographik 456 Axel Schröter: Liszts Schülerinnen – Zu Unrecht vergessene Virtuosinnen 468 Kadja Grönke: Die Liszt-Schülerin Martha Sabinin 478 Wolfgang Seibold: »Liszt vor den Thoren, das hat etwas so Elektrisches« Das Liszt-Fieber der 1840er Jahre 492 Nina Noeske: Die Geburt der Virtuosität aus dem Geiste der Hysterie? Zur ›Lisztomanie‹ als weibliches Phänomen 495 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Hans-Joachim Hinrichsen: Zwischen Enthusiasmus und Desillusionierung. Die Meininger Hofkapelle unter Hans von Bülow (1880–1885) und Max Reger (1911–1914) 507 FOYER – Berichte, Jubiläen, Nachrichten, Kongresse Kongress-Reviews Die Metapher als »Medium« des Musikverstehens: Osnabrück, 17. bis 19. Juni 2011 516 Plainchant in Austrian Polyphony, Wien, 23. August 2011 518 Nachrichten & Kongresse 519 Neues aus den Instituten 522 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Martin Gelland: Sprunghaftes im gelähmten Stillstand. Allan Pettersson (1911–1980) zum 100. Geburtstag 524 Stefan Drees: Auf der Suche nach neuer Erlebnisqualität. Zwei DVDs und das Problem der Visualisierung von Musik 528 Josefine Hoffmann: »belcanto with different notes« Unsuk Chins Alice in Wonderland im Theater Bielefeld 531 Neuheiten 533 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten, Faksimilia Rezensionen 536 Meischein: Paradigm Lost (536); Siitan, Pappel, Sõõro (Hgg.): Musikleben des 19. Jahrhunderts im nördlichen Europa. Strukturen und Prozesse (538); Heinemann, Hinrichsen, Ottner (Hgg.): Öffentliche Einsamkeit. Das deutschsprachige Lied und seine Komponisten im frühen 20. Jahrhundert (541); Roesner, Struck (Hgg.): Johannes Brahms, Orchesterwerke Band 7 (543); Hascher-Burger: Verborgene Klänge (546); Hochradl: Olga Neuwirths und Elfriede Jelineks gemeinsames Musiktheaterschaffen (548); Hohmaier (Hg.): Jahrbuch 2010 des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz (550); Enselein: Der Kontrapunkt im Instrumentalwerk von Joseph Haydn (553); Steinke: Oper nach Wagner (555); Gail: Charles E. Ives’ Fourth Symphony (557); Hein, Kolb (Hgg.): Musik und Humor (559); Heitmann (Hg.): Joseph Haydn: Sinfonien um 1766–1769 / Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze. Bearbeitung für Streichquartett (561); Teich Geertinger: Die italienische Opernsinfonia 1680–1710 (563); Schmidt (Hg.): Mendelssohn: Lieder (564); Grotjahn, Vogt (Hgg.): Musik und Gender. Grundlagen – Methoden – Perspektiven (566); Jung-Kaiser, Kruse (Hgg.): Chopin der Antistar (568); Gottwald: Hörgeschichte der Chormusik des 20. Jahrhunderts (570); Zimpel: Der kadenzielle Prozeß in den Durchführungen (571); Weiss: »To make a Lady out of jazz«. (573); Synofzik, Ottenberg: Schumann und Dresden (574); Böning: Der Musiker und Komponist Johann Mattheson als Hamburger Publizist (575); Tröndle: Das Konzert (577) Verlags-Neuheiten & Empfehlungen 580 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 587 Dora Pejačević: Symphony, Phantasie Concertante / Dora Pejačević: Piano Trio, Cello Sonata (587); Distant Still. Trios for violin, horn and piano, Dacapo (589); John Blow: Venus and Adonis, cpo (590) CD-Neuheiten 592 HUMOR 595 AUTOREN / DANK / IMPRESSUM 596 © DIE TONKUNST, Oktober 2011, Nr. 4, Jg. 5 (2011), ISSN: 1863-3536
Mit dem Themenheft PERSPEKTIVEN DIGITALER MUSIKEDITION wendet sich DIE TONKUNST einem gleichermaßen zeitlosen wie hochaktuellen Thema zu. Das Heft richtet sich nicht nur an ein Expertenpublikum, sondern möchte das allgemeine Bewusstsein für die Bedeutung des verwendeten Notentextes beim Musizieren schärfen und einer breiteren Öffentlichkeit einen umfassenden Überblick über die sich durch die neuen Techniken eröffnenden Möglichkeiten digitaler Editionsformen vermitteln.
Organisatoren und Initiatoren des Heftes sind Prof. Dr. Christine Siegert (Berlin) und Prof. Dr. Joachim Veit (Detmold).
• INHALT • DIE TONKUNST, Ausgabe Juli 2011 THEMA – PERSPEKTIVEN DIGITALER MUSIKEDITION Siegert / Veit: Vorwort 262 Buschmeier / Betzwieser: Digitale Editionen im Akademienprogramm. Die Projektpraxis am Beispiel OPERA 263 Bohl / Kepper / Röwenstrunk: Perspektiven digitaler Editionen aus der Sicht des Edirom-Projekts 270 Morent: Digitalisierungskonzepte für Neumen-Notationen – die Projekte TüBingen und e-sequence 277 Freedman / Vendrix: The Chansonniers of Nicolas Du Chemin: A Digital Forum for Renaissance Music Books 284 Teich Geertinger / Pugin: MEI for bridging the gap between music cataloguing and digital critical editions 289 Stadler: Digitale Editionen von Musikerbriefen 295 Selfridge-Field / Sapp: Applications of Encoded Musical Data: Browsing Beethoven’s Harmonic Usage 301 Siegert / Roland: Process-oriented Notation in MEI 305 Dabbert / Rettelbach: Kollaboratives Arbeiten in den Geisteswissenschaften oder: Klänge in der Cloud– Effektives Zusammenarbeiten trotz Entfernung 310 Viglianti / Veit: Mind the gap. A preliminary evaluation of issues in combining text and music encoding 318 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Klaus Martin Kopitz: Beethovens Berufung nach Kassel an den Hof Jérôme Bonapartes – Eine Spurensuche 326 Holger Eichhorn: Schlüssel und Schlüsselfragen – ein (nur) ästhetisches Problem? 336 FOYER – Berichte, Jubiläen, Nachrichten, Kongresse Michael Schwalb: Begrenzt haltbar – Die Kroll-Oper als Laboratorium republikanischer Kulturpolitik 347 Kongress-Reviews 350 Tobias Wunderle: Der Tenor - Mythos, Geschichte, Gegenwart (350); Inga Mai Groote: Vom Zürichsee an die Säulen des Herkules: Das Symposium Plus oultre. Spanische Renaissancemusik zur Zeit Karls V. (354) Nachrichten 356 Kongresse 357 Neues aus den Instituten 360 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Stefan Drees: Zwei Dissertationen und viele Fragen. Eine vergleichende Lektüre zweier Publikationen zu Luciano Berios Musiktheater 364 Kongress-Review von Daniel Samaga: Orchester | 2020 – Innovative Konzepte für Ausbildung und Praxis 368 Neuheiten 370 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten, Faksimilia Rezensionen 372 Lütteken (Hg).: Musik und Mythos – Mythos Musik um 1900 (372); Müller, Gier (Hgg.): Rossini und das Libretto (374); Freitag: Brundibár. Der Weg durchs Feuer (376); Allihn, Poeschel: Wie mit vollen Chören. 500 Jahre Kirchenmusik in Berlins historischer Mitte (378); Keym: Symphonie-Kulturtransfer (379); Antonicek, Gruber, Landerer (Hgg.): Eduard Hanslick zum Gedenken (381); Hilmes: Liszt. Biographie eines Superstars (383); Marquardt (Hg.): Ethel Smyth. Streichtrio op. 6 (385); Schafer: Die Ordnung der Klänge (386); Bullerjahn, Löffler (Hgg.): Musik und Ökonomie (388); Ahrens: »Zu Gotha ist eine gute Kapelle...« (390); Dubach (Hg.): Richard Rosenberg (1894–1987). Sein Leben – sein Werk (392); Schwaen: Nachtszenen (394); Siegert, Thomas (Hgg.): Joseph Haydn: L’isola disabitata (395); Brandenburg (Hg.): Christoph Willibald Gluck und seine Zeit (397); Brockmann: Instrumentalmusik in Weimar um 1800 (398); Celebidachi: Sergiu, einmal anders (401); Lang: Celibidache und Furtwängler (401); Flender (Hg.): Innovation aus Tradition – Festschrift Hermann Rauhe zum 80. Geburtstag (402); Martin / Seedorf (Hgg.): Lied und Lyrik um 1900 (404); Eberle: Der Vielsprachige. Erwin Schulhoff und seine Klaviermusik (406); Danuser: Weltanschauungsmusik (407); Joerg (Hg.): Gioachino Rossini. Dalle quiete e pallid‹ ombre / Mi lagnerò tacendo (409) Verlags-Neuheiten & Empfehlungen 410 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 418 Die arabische Passion nach J. S. Bach / Amor oriental: Händel alla turca / Listening to Istanbul (418); Musical London c. 1700: from Purcell to Handel (420) CD-Neuheiten 422 HUMOR 427 AUTOREN / ERRATA / DANK / IMPRESSUM 428 © DIE TONKUNST, Juli 2011, Nr. 3, Jg. 5 (2011), ISSN: 1863-3536
DIE TONKUNST feiert das Gustav Mahler-Jubiläum 2011 mit einer ebenso spannenden wie zeitgemäßen Zusammenstellung: MAHLER UND DIE MODERNE titelt das April-Heft 2011. Die Themenwahl ist nicht nur dem Umstand geschuldet, dass Mahlers Musik mit ihrer ›Wiederentdeckung‹ in den 1960er Jahren bekanntermaßen in einen modernen Zeitrahmen fällt, der rezeptionsästhetisch kontroverse Stellungnahmen provoziert hat, ja provozieren musste – von strikter Ablehnung bis zur emphatischen Identifikation. Zeitgleich haben kompositorische Bezugnahmen begonnen, Wirkung zu entfalten und den erst spät Entdeckten nachträglich musikhistorisch zu positionieren.
Der Titel der Ausgabe zeigt eine Kreidezeichnung von Meike Malassa nach einer Fotografie Mahlers. Das Original der Zeichnung hängt gerahmt in den Räumen der Redaktion.
• INHALT • DIE TONKUNST, Ausgabe April 2011 THEMA – MAHLER UND DIE MODERNE Mahler und die Moderne in der Sicht von ... Detlev Glanert 134 Peter Ruzicka 138 Manfred Trojahn 141 Wolfgang Rathert: Mahler und die Avantgarde. Eine Skizze 143 Arne Stollberg: Von den Metamorphosen des »Lieben Augustin« Gustav Mahlers merkwürdige Doppelrolle im Streit um die Neue Musik 150 Norbert Jers: Mahler und Strawinsky – Verwandte in der Moderne? 162 Friederike Wißmann: Der Welt abhanden gekommen? Ich-Konzeption und Selbstreferenz bei Gustav Mahler 169 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Robert W. Eshbach: Joachims Jugend 176 PORTRAIT – Institutionen, Personen, Projekte Robert W. Eshbach: Wilhelmine Maria Franziska Norman-Neruda, Lady Hallé 191 FOYER – Berichte, Jubiläen, Nachrichten, Kongresse Kongress-Review von Josefine Hoffmann: »Cristobal de Morales – Werk und Rezeption«, 6.–7. Dezember 2010, Bremen 196 Nachrichten 197 Kongresse 201 Neues aus den Instituten 203 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Ekkehard Ochs: Demonstratives Plädoyer für Neue Musik, Rostocks 6. Brücken-Festival 208 Kongress-Review von Oliver Schulz: »Kulturelles Handeln im transkulturellen Raum«, 18. bis 20. November 2010, Folkwang Universität der Künste, Essen 209 Nachruf 211 Kongress / Neuheiten 212 Uraufführungen, Erstaufführungen, Neuproduktionen 214 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten, Faksimilia Rezensionen 216 Susanne Popp (Hg.): Max Reger. Thematisch-chronologisches Verzeichnis der Werke Max Regers und ihrer Quellen (216); Albrecht Dümling (Hg.): Querstand 5/6: Hanns Eisler (218); Sabine Näher: Dann löst sich des Liedes Zauberbann (220); Friedrich Meyer von Waldeck: Russland (220); Andrew Kirkman: The cultural life of the early polyphonic mass (222); Matthias Herrmann (Hg.): Die Musikpflege in der evangelischen Schlosskapelle. Dresden zur Schütz-Zeit (224); Axel Koppetsch: Mahlers Tode: Ein Gedankenspiel (226); Markéta Štědronská: Die Klavierkammermusik von Antonín Dvořák (227); Julia Hinterberger: Klänge haben mehr Gedächtnis (231); Gerd Arendt: Instrumentalmusik für alle? Zur langfristigen Relevanz des Klassenmusizierens und der Notwendigkeit einer Reform des Musikunterrichts (233); Jörn Peter Hiekel (Hg.): Neue Musik und andere Künste (235); Heinrich Magirius: Die evangelische Schlosskapelle zu Dresden aus kunstgeschichtlicher Sicht (237); Petra Steidl: Musik und Bildung (238); Rainer Nonnenmann, Robert von Zahn (Hgg.): Johannes Fritsch: Über den Inhalt von Musik. Gesammelte Schriften 1964–2006 (240) Verlags-Neuheiten & Empfehlungen 241 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 250 Mirjam Tschopp, Philharmonie Dessau, Golo Berg: August Klughardt: Symphonie No. 3, Violin Concerto (250); casalQuartet, Amar Quartett, Mondrian Ensemble, Tecchler Trio: Dieter Ammann: Kammermusik (251); Klaus Mertens, Gitti Pirner: Felix Mendelssohn Bartholdy: Vergessene Lieder (253); Diverse Interpreten: The Real Chopin – Complete works on period instruments (255) CD-Neuheiten 257 HUMOR 259 DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 260 © DIE TONKUNST, April 2011, Nr. 2, Jg. 5 (2011), ISSN: 1863-3536
Das bedeutende und weitgehend unerforschte Motettenschaffen des Habsburgisch-burgundischen Hofkomponisten PIERRE DE LA RUE (um 1460–1518) wird erstmals von der internationalen Renaissanceforschung hinsichtlich Werkbestand, Quellen, Stilistik und Authentizität diskutiert. Das zweisprachige Heft (englisch/deutsch), das mehrere Vorträge der renommierten »Medieval & Renaissance Music Conference 2010« (London) bündelt, enthält unter anderem Beiträge von Prof. Dr. Honey Meconi und Prof. Dr. David Fallows. Organisatoren und Initiatoren des Heftes sind Dr. Christiane Wiesenfeldt (Münster/Lübeck) und PD Dr. Wolfgang Fuhrmann (Wien).
• INHALT • DIE TONKUNST, Ausgabe Januar 2011 THEMA – DIE MOTETTEN PIERRE DE LA RUES Wolfgang Fuhrmann / Christiane Wiesenfeldt: Vorwort 2 David Fallows: La Rue’s motets and Nigel St John Davison 3 Honey Meconi: London Royal 8 G. vii and the Motets of Pierre de la Rue 5 David J. Burn: Pierre de la Rue’s Chant-Based Motets 16 Christiane Wiesenfeldt: Dedikationsmotette oder Messteil? Pierre de la Rues (?) Te decet laus zwischen Liturgie und Diplomatie 24 Stefan Gasch: Pierre de la Rues sieben Freuden Einige Bemerkungen zur Motette Gaude virgo mater Christi 34 Jacobijn Kiel: Songs and Salves: The case of Vita Par le regart by Pierre de la Rue 44 David Fallows: Nine breves of Du Fay or Binchois 51 Wolfgang Fuhrmann: Who composed Pierre de la Rue’s psalm-motets? 55 FOYER – Berichte, Jubiläen, Nachrichten, Kongresse Paul Ridder: Mythos Mozart. Ein bisher unbekanntes Porträt in seiner Galerie? 63 Kongress-Review: »Rezeption klassischer Vokalgattungen in den 1910er bis 1930er Jahren«, Würzburg, 16./17. September 2010 66 Nachrichten 67 Kongresse 69 Neues aus den Instituten 70 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Solvej Donadel: Über die Vertonung eines aus Grabsteinen gemauerten Hauses: Philip Glass’ Oper The Fall of the House of Usher 73 Kongresse 78 Nachruf / Neuheiten 79 Uraufführungen 81 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten, Faksimilia Rezensionen 82 Arnold Jacobshagen: Händel im Pantheon (82); Thorau / Cloot / Saxer (Hgg.): Rückspiegel. Zeitgenössisches Komponieren im Dialog mit älterer Musik (84); Chong Liao: Der deutsche Chinese. Das wechselvolle Leben des Komponisten Qing Zhu. (86); Rebekka Hüttmann: Wege der Vermittlung von Musik (87); Christina Drexel: Carlos Kleiber - … einfach, was dasteht! (89); Michael Wackerbauer: Die Musikinstrumente im Historischen Museum der Stadt Regensburg (90); Bruce D. McClung:: Lady in the Dark. Biography of a Musical (92); Constantin Floros: Gustav Mahler (94); Walter Salmen: Luise von Preußen (96); Gabriele Busch-Salmen (Hg.): Goethe Handbuch. Supplemente 1 (98); Saverio Lamacchia: Der wahre Figaro oder das falsche Faktotum (100); Ralf Wehner (Hg.): Felix Mendelssohn Bartholdy, Thematisch-systematisches Verzeichnis der musikalischen Werke (101); Klaus Ernst Behne: Musikerleben im Jugendalter (103); Pasquale Anfossi: Betulia liberata. Azione sacra di Pietro Metastasio (105); Martin Klessinger: »Oh wie ängstlich, o wie feurig,…«. Form und Ausdruck in der Musik der Oper von Monteverdi bis Rihm (107); Milton R. Laufer (Hg.): Isaac Albéniz. Drei Improvisationen (108); Michael Heinemann: Der Komponist für Komponisten. Bach-Rezeptionen vom 18. bis zum 20. Jahrhundert (110); Laure Gauthier: L‘opera à Hambourg (1648–1728) (112); Michael Heinemann (Hg.): Schriftstücke von Heinrich Schütz. Schütz-Dokumente Band I (113) Verlags-Neuheiten 116 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 123 Musica Florea, Marek Štryncl: Antonín Dvořák: Symphonies Nos. 7 & 8 (123); Simon Laks – en hommage; Poland Abroad – String Quartets (124); Johann Rosenmüller: Vier neue Einspielungen (126) CD-Neuheiten 128 HUMOR 131 DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 132
Heft 4 (4. Oktober) publiziert ausgewählte Vorträge eines Jubiläums-Symposions zu CARL REINECKE (1824–1910) im April 2010 in Leipzig. Beteiligt sind zahlreiche ForscherInnen aus dem In- und Ausland, die Werke als auch Rezeption des heute eher unbekannten Leipziger Komponisten und Schumann-Zeitgenossen auf den Prüfstand stellen und diskutieren.
Weiterhin stehen Reineckes Beziehungen zu seinen Zeitgenossen, mitgeteilt in bislang unbekannten Briefwechseln, und institutionsgeschichtliche Aspekte – wie Reineckes Beziehungen zum Gewandhaus, zu Verlagen oder seine Programmgestaltung – im Mittelpunkt. Ebenso soll der vorläufige Stand des Reinecke-Werkverzeichnisses präsentiert werden, das langfristig die Grundlage für eine nachhaltige Reinecke-Forschung bieten wird.
Mitorganisatoren und Initiatoren des Heftes sind Dr. Ute Schwab (Gettorf) und Stefan Schönknecht (Leipzig).
• INHALT • DIE TONKUNST, Ausgabe Oktober 2010 THEMA – CARL REINECKE Stefan Schönknecht: Vorwort 466 Katrin Schmidinger: Carl Reinecke und das Leipziger Gewandhaus 467 Helmut Loos: Reineckes Programmgestaltung 477 Inger Sørensen: Überlegungen zum Verhältnis von Niels W. Gade und Carl Reinecke 483 Ute Bär: Clara Schumanns Konzertauftritte unter Carl Reinecke 491 Marion Recknagel: Das Alte stürzt: Carl Reineckes zweite Sinfonie, Adam Gottlob Oehlenschlägers »Hakon Jarl« und der Untergang alter Prinzipien 499 Hui-Mei Wang: Reineckes Klavierkonzerte 507 Ute Schwab: CARL REINECKE – Katalog seiner Werke in der Musiksammlung der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek in Kiel und Anregung einer Diskussion um ein Werkverzeichnis 515 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Ulrich Krämer: Idee – Kunst – Religion. Schönbergs »Gurre-Lieder« als Weltanschauungsmusik 522 Ulrich Kahmann: Ein falsches Bild von Wilhelm Friedemann Bach. Neue Erkenntnisse über das Portrait von Friedrich Georg Weitsch 535 FOYER – Berichte, Jubiläen, Nachrichten, Kongresse Alexa van’t Hoff: Ehrungen zum 200. Geburtstag Norbert Burgmüllers 540 Nachrichten 542 Kongresse 544 Neues aus den Instituten 546 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Moritz Panning: Sind Geräuschkompositionen Musik? Eine lexikalische Spurensuche 549 Neuheiten 554 Zeitschriften 556 Uraufführungen 557 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten, Faksimilia Rezensionen 558 Kreutziger-Herr, Bönig (Hgg.): Die 101 wichtigsten Fragen. Klassische Musik (558); Elena Abramov-van Rijk: Parlar cantando: The practice of reciting verses in Italy form 1300 to 1600 (561); Thomas Schinköth: Musik – das Ende aller Illusionen? Günter Raphael im NS-Staat. (562); Stephanie Jordan: Stravinsky Dances: Re-visions across a century (564); Salzmann, Desi (Hgg.): The New Musik Theater: Seeing the Voice, Hearing the Body (566); Josef Karner: Solmisation und tonale Didaktik (568); Eberhardt Mayer (Hg.): Mel Bonis: Oeuvres pour piano. Vol. 8 (570); Michael Heinemann (Hg.): Hermann Abert: Johann Sebastian Bach – Bausteine einer Biographie (571); Wolfgang Mende: Musik und Kunst in der sowjetischen Revolutionskultur bis 1932 (573); Schmuhl, Ormonsky (Hgg.): Flötenmusik in Geschichte und Aufführungspraxis zwischen 1650 und 1850 (574); Thomas Schipperges (Hg.): George Onslow. Studien zu seinem Werk (575); Agnes Michalak: Max Regers Charakterstücke für Klavier zu vier Händen (578); Jung-Kaiser / Kruse (Hgg.): »true to life« – Händel, der Klassiker (579); Norber Miller: »Die ungeheure Gewalt der Musik« Goethe und seine Komponisten (582); Ina Iske (Hg.): Kurt Schwaen – Du holde Kunst (584); Klaus Martin Kopitz (Hg.): Norbert Burgmüller: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 11; Ouvertüre op. 5 und Vier Entr’actes op. 17 (585); Bernd Wiechert (Hg.): Johannes Brahms. Neue Ausgabe sämtlicher Werke. Serie VI, Band 2 (587) Verlags-Neuheiten 589 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 593 Une larme: Werke von Francesco Corbetta und Robert de Visée: Rosario Conte (Barockgitarre), Carpe Diem CD 16278 (593); Anton Bruckner: Symphonien Nr. 4 & 7: Münchner Philharmoniker, Christian Thielemann, DVD: C Major No. 701908 (595); Tobias Hume: Passion & Division: Susanne Heinrich (Viola da gamba); Hyperion CDA 67 811 (597); Arvo Pärt: Pilgrim’s Song: Chamber Choir Voces Musicales, Tallinn Sinfonietta, Risto Joost; ERP 2309 (599); 60 Jahre Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.: BR Klassik 900708 (600); Ole Bull: Violin Concertos: Annar Follesø (Violine), Leitung: Ole Kristian Ruud, SACD 2L 67 (603) CD-Neuheiten 605 HUMOR 607 DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 608
Heft 3 (6. Juli) thematisiert im Schumannjahr 2010 die Blicke auf Schumann. Im Gegensatz zur tradierten Fokussierung unternehmen die beteiligten Autoren den Versuch, sich ihrem Protagonisten aus der Perspektive seiner befreundeten Zeitgenossen zu nähern: Gefragt wird also nicht nach Schumanns Blick auf seine Zeit, sondern nach dem Schumann- Bild der Freunde, angefangen von Felix Mendelssohn, Niels Wilhelm Gade und Ferdinand Hiller über Woldemar Bargiel und Theodor Kirchner hin zu Joseph Joachim und Johannes Brahms.
Unter Einbezug bislang kaum ausgewerteter Quellen verspricht diese Blickrichtung ein zugleich vielgestaltiges und facettenreiches, aufgrund der Konzentration auf Schumanns unmittelbares Umfeld umso schärferes Bild des Jubilars in seiner Zeit – eine willkommene und notwendige Ergänzung der Schumann-Forschung im Jahre 2010.
Mitorganisator und Initiator des Heftes ist Prof. Dr. Ulrich Tadday (Bremen).
• INHALT • THEMA – Blicke auf Schumann Ulrich Tadday: Zum Wandel des Schumann Bildes 323 Peter Ward Jones: Mendelssohns Blick auf Schumann 328 Knud Breyer: Von komponierten Briefen und bösen Menschen. Das Verhältnis Theodor Kirchners zu Robert Schumann 336 Robert W. Eshbach: Schumann as Mentor: Joseph Joachim’s »Blick auf Schumann« 352 Dean Cáceres: Der »innig verehrte Schwager« Robert Schumann und Woldemar Bargiel 367 Michael Struck: Nähe und Distanz Robert Schumann in Johannes Brahms’ Sicht 380 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Jeroen van Gessel: Aus den Memoiren von Gustav Heinze (1820–1904) Ein kleiner Beitrag zum Mendelssohn- und zum Schumann-Jahr 397 FOYER – Berichte, Jubiläen, Nachrichten, Kongresse Midou Grossmann: Weltendrama ganz aktuell. Leipzig startet den konzertanten Ring 403 Josefine Hoffmann: Gewagtes in der Provinz – Herkömmliches in der Hauptstadt? Emmanuel Chabriers »L’Étoile« in Bielefeld und Berlin 404 Kongress-Review von Eva-Magdalena Dietrich: »Robert Schumann – Das Spätwerk für Streicher«, Stuttgart, 14.–16. Mai 2010 406 Nachrichten 409 Neues aus den Instituten 411 MODERNE – Zeitgenössische Musik Nicolaus A. Huber: Zu Robert Schumann 413 Wolfgang-Andreas Schultz: Ligeti und das unvollendete Projekt der Postmoderne 414 Nachrufe 419 Kongresse 420 Verlags-Neuheiten 422 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten, Faksimilia Rezensionen 424 Arnfried Edler: Robert Schumann (424); Martin Geck: Robert Schumann. Mensch und Musiker der Romantik (425); Blazekovic / Cowdery (Hgg): Liber Amicorum: Festschrift for music scholars and nonmusicians, 1840–1966 (427); Christoph Wünsch: Satztechniken im 20 Jahrhundert (428); Cornelius L Reid: Erbe des Belcanto. Prinzipien funktionaler Stimmbildung (429); Werner König: Studien zu Alban Bergs Oper »Lulu« (431); Del Mar / Wulfhorst (Hgg): Beethoven Konzert in D für Violine, Orchester und Klavier op. 61 (433); Walter Salmen: Zu Tisch bei Johann Sebastian Bach (435); Uta Goebl-Streicher: Das Reisetagebuch des Klavierbauers Johann Baptist Streicher 1821–1822 (436); Stefan Drees: Vom Sprechen der Instrumente Zur Geschichte des instrumentalen Rezitativs (438); Furtwängler, Birkner (Hgg): Wilhelm Furtwängler Aufzeichnungen 1924–1954 (440); Serge Gut: Franz Liszt (442); Schneider, Schmusch (Hgg): Librettoübersetzung, Interkulturalität im europäischen Musiktheater (443); Klaus Martin Kopitz (Hg): Norbert Burgmüller Sinfonie Nr 1, c-moll op 2, Konzert für Klavier und Orchester fis-moll op. 1 (445); Lera Auerbach: Zehn Träume (447); Raphael D. Thöne: Malcolm Arnold: Symphonisches Schaffen, Stil und Ästhetik (448); Moths, Jans, MacKeown, Trümpy (Hgg): Musiktheorie an ihren Grenzen: Neue und Alte Musik (449) Verlags-Neuheiten 452 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 456 Hofkapelle Stuttgart, Frieder Bernius: Norbert Burgmüller: Sinfonien Nr. 1 op. 2 und Nr. 2 op. 11 (456); Axel Strauss / Elizabeth Wallfisch (Violine): Pierre Rode: 24 Caprices en forme d’études, dans les 24 tons de la gamme (458) CD-Neuheiten 460 HUMOR 463 DANK / AUTOREN / IMPRESSUM 464 © DIE TONKUNST, Juli 2010, Nr. 3, Jg. 4 (2010), ISSN: 1863-3536
Heft 2 (16. April) spannt einen weiten Bogen zur Musik in Dänemark, von frühen Dokumenten der Kettengesänge auf den Farøer Inseln oder der »Knud-Lavard«-Hymne über Salonkulturen und Kunstliedtraditionen bis hin zu großen Opernwerken, sei es F. L. Ae. Kunzens »Ejegod« oder die aktuell erfolgreiche Kopenhagener Produktion »Livlægens besøg« von Bo Holten.
Überlegungen zu Dänemarks Kulturradikalismus sowie Einblicke in aktuelle Editionsprojekte runden das Panorama ab. Das Heft erscheint pünktlich zum 70. Geburtstag der dänischen Königin Margarethe am 16. April 2010 und ist ein eindrucksvolles Dokument der fruchtbaren Zusammenarbeit führender dänischer und deutscher Musikforscher, Historiker und Kulturwissenschaftler.
Die Texte werden teils in deutsch, teils in englisch vorgelegt. Mitorganisator und Initiator des Heftes ist Prof. Dr. Heinrich W. Schwab (Gettorf / Kopenhagen).
Heft 1 (11. Januar) zum Musiksalon versammelt die Vorträge einer Sektion auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung in Leipzig 2008. Die Publikation zielt auf die regionale, nationale und zeitliche Differenzierung des Musiksalons des Großbürgertums und des Adels im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Dieser Raum für Musik privaten und halb-öffentlichen Charakters wird in verschiedenen Städten Europas und Amerikas mitsamt seinen sozialen, politischen und musikalischen Implikationen untersucht. Thematisiert werden u. a. bedeutende und für ihre Zeit einflussreiche Salons in Rom, Paris, Berlin, München und »Little Weimar«.
In dem Zusammenhang wird reichhaltiges, unbekanntes Fotomaterial präsentiert.
Der Themenblock wird mit einer Vorbemerkung der Symposions-Organisatorinnen eingeleitet; Mitorganisatorin und Initiatorin des Heftes ist Prof. Dr. Manuela Schwartz (Magdeburg).
• INHALT • THEMA – DER MUSIKSALON Beatrix Borchard: Vorwort 2 Sabine Meine und Manuela Schwartz: Einleitung 3 Myriam Chimènes: Ein Meisterwerk des Art Déco im Dienste der Musik: Der Orgelsaal der Marcelle Dujarric de la Rivière 15 Sabine Meine: Perspektiven aus deutsch-römischen Idyllen. Zur Rekonstruktion des Musiksalons Nadine Helbigs 22 Manuela Schwartz: Zwischen Kunstarkadia und Musiksalon. Conrad Ansorge bei Johannes Guthmann am Berliner Havelstrand 37 Inga Mai Groote: Salons in München zwischen Literarisierung und Transfer: Elsa Bernstein und Sophie Danvin Kolb 51 Horst Weber: Nicht ›Salon‹-fähig. Musik und Geselligkeit in »Little Weimar« 62 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Stefan Drees: Musik und Alltag. Bedingungen einer Konstellation aktuellen Komponierens 68 Michael Beiche: »Herrn Julius Allgeyer« gewidmet. Über ein bislang unbekanntes Klavierstück Robert Schumanns 77 FOYER – Berichte, Jubiläen, Nachrichten, Kongresse Lutz Lesle: Dem Vergessen entrissen. Wiedergeburt nach 150 Jahren: Der Altonaer Komponist Felix Woyrsch 86 Kongress-Reviews 88 Nachrichten 91 Neues aus den Instituten 93 MODERNE – Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Gordon Kampe: Reinschneiden/Rausschneiden/Einschneiden. Gedanken zum Unzusammenhang in Werken von Hans-Joachim Hespos 97 Nachrufe / Verlags-Neuheiten 102 Kongresse 107 Uraufführungen 108 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten, Faksimilia Rezensionen 110 Jana Zwetschke: »…ich bin sicher, dass ich ihn lieben lerne…«. Studien zur Bach-Rezeption in Russland (110); Lukas Haselböck: Gérard Grisey. »Unhörbares hörbar machen« (111); Hottmann / Siegert (Hgg.): Feste - Opern - Prozessionen. Musik als kulturelle Repräsentation (113); Jewanski / Düchting (Hgg.): Musik und Bildende Kunst im 20. Jahrhundert. Begegnungen - Berührungen - Beeinflussungen (115); Hans Leygraf: Fundamental piano lessons (117); Andromeda Romano-Lax: Der Bogen des Cellisten (118); Ann Christine Mecke: Mutantenstadl. Der Stimmwechsel und die deutsche Chorpraxis im 18. und 19. Jahrhundert (121); Dahmen, Synofzik (Hgg.): Schumann Briefedition III/3 (123); Dießner, Knechtges-Obrecht, Synofzik (Hgg.): Schumann Briefedition III/5 (123); Michael Custodis: Klassische Musik heute. Eine Spurensuche in der Rockmusik (127); Robert Pascall (Hg.): Brahms. Symphonien Nr. 1 und 2 für Klavier zu vier Händen (129); Jürgen Neubacher: Georg Philipp Telemanns Hamburger Kirchenmusik und ihre Aufführungsbedingungen (1721–1767) (130); Anna-Christine Rhode- Jüchern: Schrekers ungleiche Töchter. Grete von Zieritz und Charlotte Schlesinger in NS-Zeit und Exil (132); Christian Harnischmacher: Subjektorientierte Musikerziehung. Eine Theorie des Lernens und Lehrens von Musik (134); Joachim Brügge: Jean Sibelius. Symphonien und symphonische Dichtungen (135); Henrik Wiese (Hg.): Mozart. Sonate B-Dur für Fagott und Violoncello (B. c.) KV 292 (19 c) (137); Angelika Tasler: Die Kirchenmusik Peter von Winters (1754–1825) (139); Torsten Blaich: Anton Bruckner – Das Streichquintett in F-Dur (140); Silke Leopold: Händel. Die Opern (141); Stephan Mösch: Weihe, Werkstatt, Wirklichkeit. Parsifal in Bayreuth 1882–1933 (143); Sigrid Neef (Hg.): Die Opern Nikolai Rimsky-Korsakows (144); Schaal-Gotthardt, Schader, Winkler (Hgg.): »…das alles hätte auch anders kommen können«. Beiträge zur Musik des 20. Jahrhunderts (145) Verlags-Neuheiten 147 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 151 Georg Philipp Telemann: Kapitänsmusik 1744. Weser-Renaissance Bremen, Manfred Cordes; 2 CDs: cpo 777 390-2 (151); Christian Flor & Dietrich Becker: »Musicalische Frühlings-Früchte«. Northern German dance suites from the 17th century (152); Rued Langgaard: The Symphonies. Danish National Symphony Orchestra, Vocal Ensemble & Choir (154) CD-Neuheiten 156 HUMOR 159 AUTOREN / IMPRESSUM 160
Das Heft hat die MUSIK IM NATIONALSOZIALISMUS zum Thema, ein Gebiet, auf dem bereits vieles geleistet worden, aber auch noch vieles zu leisten ist. Die beteiligten Autoren – sämtlich ausgewiesene Experten – akzentuieren entsprechend keine begrenzte Fragestellung, sondern nähern sich aus ganz verschiedenen Richtungen ihrem Generalthema.
Einzelne Komponisten und Kompositionen und ihre Funktion bzw. Position im Dritten Reich – sei es eine „dienende“ oder „widerständige“ oder beide Tendenzen paradox vereinende – stehen dabei im Mittelpunkt, begleitet von Aspekten aus Musik-Didaktik, -Geschichtsschreibung oder Regionalforschung.
Zudem soll über neu zugängliches Quellenmaterial, gleichsam als Anregung zu weiterer Beschäftigung, Auskunft gegeben werden.
Eingeführt wird in den Themenbereich von Prof. Dr. Bernd Sponheuer (Kiel).
• INHALT • Inhaltsverzeichnis DIE TONKUNST, Ausgabe Oktober 2009 THEMA – Musik im Nationalsozialismus Bernd Sponheuer: Vorwort 410 Claudia Maurer Zenck: Kein schleichender Übergang. Das Musikleben in Österreich 1938 411 Friedrich Geiger: Musikalischer Widerstand Die Kantate »Neustupujte!« von Miloslav Kabeláč 428 Burkhard Meischein: Das Ende der Normalität. Ein Blick auf Boris Blacher, seine Situation in der Zeit des Nationalsozialismus und sein Oratorium »Der Großinquisitor« 438 Christoph Hust Übergangsriten: Musik und Ton in HITLERJUNGE QUEX (1933) 443 Christa Brüstle: Bruckner-Forschung im Nationalsozialismus. Musikwissenschaft und Opportunismus 456 Yvonne Wasserloos: Heros und Schandfleck. Die Denkmäler für Felix Mendelssohn Bartholdy in England und Deutschland 1860 bis 1936 467 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Donald George & Lucy Mauro: Rediscovering the 19th-century German Melodrame 479 Christoph Flamm: »Gute Musik« in C-Dur? Nikolaj Medtners Hymnen op. 49 484 FOYER – Berichte, Jubiläen, Nachrichten, Kongresse Martin Lücke: »Ich nehme die leichte Musik ernst« Zum 100. Geburtstag von Hans Carste im September 2009 493 Ute Bär: »Sie war die einzige der Schwestern, die ein lebendiges Bild des Vaters in ihrem Herzen bewahrte …« Zum Gedenken an den 80. Todestag von Marie Schumann 495 Midou Grossmann: Extase und Selbstzerstörung Karl Szymanowskis »König Roger« in Bregenz 498 Axel Petri: Ein Comic-Held als Klavierstück Bernhard Ganders »Peter Parker« 499 Almut Jedicke: Stimmungsvolle Konzertvielfalt an historischen Stätten 25 Jahre Tage Alter Musik Regensburg, 29. Mai bis 1. Juni 2009 500 Nachrichten 503 Kongresse 506 Neues aus den Instituten 508 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, , Noten, Faksimilia Rezensionen 512 Dmitri Smirnov: The Anatomy of Theme in Beethoven's Piano Sonatas (512); Appold/Back (Hgg.): Felix Mendelssohn Bartholdy 1816 – Juni 1830, Sämtliche Briefe Band 1 (513); Barbara Gschaider: Ratgeber Geige (515); Constantin Floros: Hören und Verstehen (516); Dietrich Wölfel: Die Hausorgel von Hugo Distler (518); Albrecht Wellmer: Versuch über Musik und Sprache (519); Georg Spehr (Hg.): Funktionale Klänge (521); Hans Joachim Marx (Hg.): Internationale Händel-Bibliographie (1959–2009) (523); Hubert Unverricht (Hg.): Carl von Dittersdorf (524); Irmgard Jungmann: Sozialgeschichte der klassischen Musik (526); Johanna Fürstauer (Hg.): Nikolaus Harnoncourt, Mozart-Dialoge (528); Koch / Kopitz (Hgg.): Nota Bene. Norbert Burgmüller (529); Kornél Magvas: Johann G. Naumann und das Dresdner Liedschaffen im 18. Jahrhundert, Band II (531); Krahe/Reyersbach/Synofzik (Hgg.): Schumann Briefedition, Briefwechsel mit der Familie Mendelssohn (532); Laubhold, Stenzl (Hgg.): Herbert von Karajan 1908–1989, Der Dirigent im Lichte einer Geschichte der musikalischen Interpretation (534); Michael Kurtz: Agnes Giebel - Auf Flügeln des Gesangs (536); Sigrid Neef (Hg.): Die Opern Sergej Prokofjews (538); Gerhard Poppe: Festhochamt, sinfonische Messe oder überkonfessionelles Bekenntnis? (539); Rudolf Rasch: The Circulation of Music in Europe 1600–1900 (541); Ursula Petrik: Die Leiden der neuen Musik (543); Ute Jung-Kaiser (Hg.): Der Wald als romantischer Topos (544); Clemens Kühn: Musiktheorie unterrichten - Musik vermitteln (546) Verlags-Neuheiten 549 S CHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 555 Charles Avison: Six Sonatas for Two Violins and a Bass Opus 1 and Six Sonatas for the Harpsichord Opus 8 with Accompaniments for Two Violins and a Violoncello (555); Adriana Hölszky: »Tragödia (Der unsichtbare Raum)« (556); Klavierwerke um den Russischen Futurismus – Volume 1: (558); Per Nørgård: Symphonies 3 & 7 (559) CD-Neuheiten 561 HUMOR 563 AUTOREN / IMPRESSUM 564 © DIE TONKUNST, Oktober 2009, Nr. 4, Jg. 3 (2009), ISSN: 1863-3536
Zum 200. Todesjahr des Komponisten Joseph Haydn (1732-1809) nehmen wichtige Vertreter der Haydn-Forschung mit dem Thema »Rezeption« einen im Jubiläumsjahr eher weniger beachteten Aspekt in den Blick. Sie zeichnen die Wahrnehmung des ersten großen »Klassikers« aus ganz unterschiedlichen Perspektiven nach: musik- und rezeptionshistorisch aus der Sicht des 19. und 20. Jahrhunderts, transkulturell, historiographisch oder gattungsgeschichtlich.
Eröffnet wird der Themenbereich dieses Heftes mit einem einleitenden Grußwort von Prof. Dr. Elaine Sisman.
• INHALT • Inhaltsverzeichnis DIE TONKUNST, Ausgabe Juli 2009 THEMA – Joseph Haydn-Rezeption Elaine Sisman: Introduction 282 Thomas Seedorf: »Requiem aus Mißverständnis« Die Hommage-Kompositionen auf Haydn von Rodolphe Kreutzer und Luigi Cherubini 283 Gerhard J. Winkler: »Gott erhalte« – Rossini – Paris 1825 Hymne des europäischen Legitimismus 291 Klaus Pietschmann: »El divino Haydn« Die mexikanische Haydn-Wahrnehmung des frühen 19. Jahrhunderts in deutscher Perspektive 298 Wolfgang Fuhrmann: »Der Frühlingsverkünder der modernen Musik« Wilhelm Heinrich Riehl und das Haydn-Bild des 19. Jahrhunderts 303 Christine Siegert: Haydn-Lektüren Zur kompositorischen Rezeption des »Wiener Klassikers« seit 1950 315 Klaus Martin Kopitz: Haydns Wiener Wohnungen. Einige Anmerkungen und Korrekturen 324 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Hans Joachim Marx: Annäherung an Händel 329 Thomas Järmann: Alles kein Zufall Die Tonarten in der »Alpensinfonie« op. 64 von Richard Strauss 339 FOYER – Berichte, Jubiläen, Nachrichten, Kongresse Midou Grossmann: Ein wichtiger Spätromantiker? »Die Vögel« haben Kalifornien erreicht 346 Nachrichten 347 Kongress-Review: »Amor docet musicam – Musica docet amorem« Liebe und Musik in der Frühen Neuzeit, Osnabrück, 26. bis 28. März 2009 350 Kongresse 353 Neues aus den Instituten 355 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten, Faksimilia Rezensionen 359 Arne Stollberg (Hg.): Erich Wolfgang Korngold (359); Wolfgang Gratzer (Hg.): Herausforderung Mozart (360); Bernhard M. Huber: Max Reger (362); Volker Müller: Die geschwinde Promotion (363); Christine Siegert: Cherubini in Florenz (364); Ute Jung-Kaiser (Hg.): Das Hohelied (366); Christoph Hellmundt (Hg.): Mendelssohn (368); Exner, Wolf (Hgg.): G. A. Homilius (369); Frigge-Marie Friedrich: Joseph Joachim der Meister der Geige […] (370); Thomas Schmidt-Beste (Hg.): Felix Mendelssohn Bartholdy (372); Thomas Freitag: Jule Mondschaf Wolkenboot (374); Kreutziger-Herr, Losleben: History / Herstory (375); Kornél Magvas: Für Freimaurerloge und häuslichen Kreis (377); Klaus Weiler: Celibidache – Musiker und Philosoph (378); Johanna Japs: Die Madrigale von Giovanni Pierluigi da Palestrina (380); Unseld, Weiss (Hgg.): Der Komponist als Erzähler (382); Aniruddh D. Patel: Music, Language and the Brain (383); Stefan Drees (Hg.): Olga Neuwirth. Zwischen den Stühlen (385); Dorothea Redepenning: Geschichte der russischen und der sowjetischen Musik (387); Daniela Neuhaus: Perspektive Musiklehrer/in (388); Friedrich Wilhelm Korff: Der Klang der Pyramiden (391) Verlags-Neuheiten 393 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 399 Jan Pieterszoon Sweelinck: The Secular Vocal Works, The Sweelinck Monument Part I (399); Rarities of Piano Music at »Schloss vor Husum« from the 2005, 2006, 2007 Festival (401); Ludwig van Beethoven: Violinsonate A Dur op. 47 / Maurice Ravel: Violinsonate G Dur / Béla Bartók: »Rumänische Volkstänze« Sz 56 / Fazıl Say: Violinsonate op. 7 (403) CD-Neuheiten 405 HUMOR 407 AUTOREN / IMPRESSUM 408 © DIE TONKUNST, Juli 2009, Nr. 3, Jg. 3 (2009), ISSN: 1863-3536
Mit Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) nimmt das April-Heft nicht nur den jüngsten, sondern auch den bislang am wenigsten intensiv erforschten Komponisten der diesjährigen Jubiläums-Trias Händel - Haydn - Mendelssohn in den Blick. Zahlreiche renommierte Forscher konnten für das Heft gewonnen werden, darunter Friedhelm Krummacher, Wulf Konold und Christian Martin Schmidt.
Thematisiert werden ebenso analytische, werkgenetische und rezeptionshistorische Aspekte wie die Geschichte des Mendelssohn-Nachlasses oder die Genese seiner Notenschrift.
• INHALT • Inhaltsverzeichnis DIE TONKUNST, Ausgabe April 2009 THEMA – Felix Mendelssohn Bartholdy Friedhelm Krummacher: Gegenprobe nach 50 Jahren. 138 Christian Martin Schmidt: Eine subtile Hommage an Johann Sebastian Bach Anmerkungen zum Kopfsatz der Orgelsonate f- Moll op. 65 Nr. 1 von Felix Mendelssohn Bartholdy 141 Salome Reiser: »Mendelssohn geht hier garnicht« Unbekanntes zum bekannten Klaviertrio in d-Moll op. 49 von Felix Mendelssohn Bartholdy 148 Hans-Joachim Hinrichsen: Das »höchste Form-Genie nach Mozart«. Hans von Bülow als Kritiker und als Propagator Felix Mendelssohns 162 Wulf Konold: Mendelssohn und Händel 176 Ralf Wehner: Das Schicksal des Bandes 43 und weiterer Manuskripte aus dem Nachlass von Felix Mendelssohn Bartholdy 189 Roland Dieter Schmidt-Hensel: Mendelssohns Handschrift. Bausteine zu einer Schriftchronologie der 1820er Jahre 201 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Gabriele Busch-Salmen: Die Bühnenwerke Hans Pfitzners auf dem Prüfstand Zum 60. Todestag des Komponisten 211 PORTRAIT – Institutionen, Personen, Projekte Ute Bär: »Eine Zeitschrift für ›zukünftige‹ Musik fehlt noch« 175 Jahre »Neue Zeitschrift für Musik« (NZfM) 218 FOYER – Berichte, Jubiläen, Nachrichten, Kongresse Midou Grossmann: »Weh! Weh mir Unglücksel’gem!« Wagners »Tannhäuser« an der Deutschen Oper Berlin 222 Nachrichten 224 Kongresse 227 Neues aus den Instituten 229 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten, Faksimilia Rezensionen 233 Hans Joachim Marx (Hg.): Hamburger Mendelssohn-Vorträge, Band 2 (233); Juliette Laurence Appold: Felix Mendelssohn Bartholdy. (234); Hans-Günter Klein: Felix Mendelssohn Bartholdy. Schweizer Skizzenbuch (236); Martin Kopitz (Hg.): Norber Burgmüller: Sämtliche Lieder, Werke für Klarinette, sämtliche Klavierwerke (238); Blaut, Pacholke (Hgg.): J. S. Bach: Choralfantasie für Orgel BWV 1128 (239); Manfred Hermann Schmid (Hg.): Mozart Studien, Band 16 (240); Manfred Grabs (Hg): Hanns Eisler. Hollywooder Liederbuch (242); Erich Reimer: Musicus und Cantor (244); Siegbert Rampe (Hg.): Bachs Klavier- und Orgelwerke. Das Handbuch, Band 4 (245); Dorothea Schröder: Georg Friedrich Händel (247); James H. Donelan: Poetry and the Romantic Musical Aesthetic (248); Uwe Harten (Hg.): Skizzen einer Persönlichkeit, Max Kalbeck zum 150. Geburtstag (250); Ingo Schultz: Viktor Ullmann. Leben und Werk (251); Lang, Mast (Hgg.): Sergiu Celibidache (252); Holger Schulze (Hg.): Sound Studies (254); Bruhn, Kopiez, Lehmann (Hgg.): Musikpsychologie (255); Buschmeier, Konrad, Riethmüller (Hgg.): Transkription und Fassung in der Musik des 20. Jahrhunderts (257); Susanne Gläß: Carl Orff, Carmina Burana. Eine Werkeinführung (259); Simon Obert: Musikalische Kürze zu Beginn des 20. Jahrhunderts (260); Goltz, Müller: Richard Mühlfeld, der Brahms-Klarinettist (262); Schmuhl/Lustig (Hgg.): Jagd- und Waldhörner. (264) Verlags-Neuheiten 266 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 272 Karl Goldmark: Piano Quintets op. 30 & op. 54, Quatour Sine Nomine, Oliver Triendl (Klavier) (272); Bernd Alois Zimmermann: Requiem für einen jungen Dichter, Claudia Barainsky [u.a.], Tschechischer Philharmonischer Chor Brno (273); Stylems – Italian Music from the Trecento, Ensemble Syntagma (275) CD-Neuheiten 277 HUMOR 279 AUTOREN / IMPRESSUM 280
Das Januar-Heft zur Missa de Beata Virgine publiziert im Themenbereich die Vorträge einer internationalen Tagungs-Sektion der renommierten Medieval & Renaissance Conference, Bangor (Juli 2008), die sich mit einer bislang weitgehend unbeachteten Marienmessen-Gattung befasste. Die Forscher widmen sich unterschiedlichen Komponisten und ihren Gattungsbeiträgen zur Marienverehrung, die für das 16. Jahrhundert eine immense Bedeutung hatte und sich zumal in Form und Struktur der Werke niederschlug, wie in Fallstudien gezeigt werden kann.
• INHALT • Inhaltsverzeichnis DIE TONKUNST, Ausgabe Januar 2009 THEMA – Missa de Beata Virgine Bernhold Schmid: Tropen zur »Missa de Beata Virgine« Aspekte einer ungewöhnlichen Form des zyklischen Ordinarium missae 3 Christian Thomas Leitmeir: »Ad Mariae gloriam« Uses and Abuses of Troping in Sixteenth-Century »Missae de Beata Virgine« 8 David J. Burn: Heinrich Isaac’s »Missae de Beata Maria Virgine« in Context 27 Christiane Wiesenfeldt: Missa »quasi una fantasia«? Zur Inszenierung kontrapunktischer Modelle in Rodios »Missa de Beata Virgine« 38 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Barbara Preis: Ruth Altmann – das Leben einer jüdischen Wiener Akademiestudentin Studium – Emigration – Neubeginn 51 Stefan Drees: Ästhetische Vergewisserung durch Tradition. Jörg Widmanns fünfteiliger Streichquartettzyklus als Relektüre historischer Satztypologien 58 FOYER – Berichte, Jubiläen, Nachrichten, Kongresse Arndt Schnoor: Sensationsfund in Lübeck: Ein unbekanntes Portrait von Johann Theile (1645/46–1724) 66 Midou Grossmann: Alte Musik – aufregend und neu 68 Midou Grossmann: California – nicht nur ein Surferparadies! 70 Kongress-Reviews Spätphase(n)? – Johannes Brahms’ Werke der 1880er und 1890er Jahre, Meiningen, 24. bis 26. September 2008 72 ASPM-Tagung, Remscheid, 31. Oktober bis 2. November 2008 74 Neues aus den Instituten 76 Nachrichten 81 Kongresse 84 Leserbrief 85 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten, Faksimilia Rezensionen 86 Kongsted, Krabbe, Kube, Michelsen (Hgg.): A due. Musical Essays in Honour of John D. Bergsagel & Heinrich W. Schwab (86); Thomas Freitag: Fällt ein Negerlein vom Dach herab. Das ganze Elend im Kinderlied (87); Busk, Schwab (Hgg.): F. L. Ae. Kunzen: Gesammelte Klavierwerke, Vol. 1 (88); Michael Zywietz (Hg.): Buxtehude – jenseits der Orgel (89); Bernhard Morbach: Die Musikwelt des Barock (91); Paul Ridder: Musik für Leib und Seele (93); Martin Knust: Sprachvertonung und Gestik in den Werken Richard Wagners (94); Matthias Nöther: Melodram, Deklamation und Sprechgesang im wilhelminischen Reich (94); Manuela-Carmen Prause: Musik und Gehörlosigkeit (97); Darmstädter, Huber, Hopfner (Hgg.): Das Wiener Klavier bis 1850 (99); Ernst Kuhn (Hg.): Einführung in die Klaviermusik von Nikolai Medtner (100); Gudrun Rhein: Der Dialog über die Malerei (101); Andreas Waczkat: Johann Heinrich Rolles musikalische Dramen (103); Dorothee Barth: Ethnie, Bildung oder Bedeutung? Zum Kulturbegriff in der interkulturell orientierten Musikpädagogik (105); Ulrich Tadday (Hg.): Musik-Konzepte Musikphilosophie (106); Marjorie W. Hirsch: Romantic Lieder and the Search for Lost Paradise (108); Haydn: Frühe Streichquartette (op. 1 und 2); Beethoven: Streichquartett op. 130, Große Fuge op. 133; Brahms: Streichquartette op. 51; Reihe »Studien-Edition« (109); Ole Kongstedt (Hg.): Ludwig Senfl, Motetten (111); Harden, Willmes: PianistenProfile. 600 Interpreten: ihre Biografie, ihr Stil, ihre Aufnahmen (113); Marcus Felsner: Operatica (116); Jung-Kaiser, Kruse (Hgg.): Joseph von Eichendorff. Tänzer, Sänger Spielmann (117) Verlags-Neuheiten 118 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 125 Bohuslav Martinů, The Complete Music for Violin and Orchestra (125); Julius Röntgen: Klaviertrios Vol. 1, Storioni Trio (127); Leucocyte – e.s.t. Esbjörn Svensson Trio (128); Robert Schumanns Sinfonien und Ouvertüren, Schwedisches Kammerorchester (130); Neue Flötentöne live – Dörte Nienstedt (Blockflöten), Anne Horstmann (Querflöten) (132) CD-Neuheiten 133 HUMOR 135 AUTOREN / IMPRESSUM 136 NEU!NEU!
Thematisiert werden in dieser Ausgabe u.a. Jubilare des frühen 19. Jahrhunderts bis heute, die das Musikleben auf unterschiedlichste Weise geprägt haben oder noch prägen. Dazu zählen etwa bedeutende Lehrer, Dirigenten und Komponisten wie Carl Friedrich Zelter (1758-1832), Siegfried Ochs (1858-1929) oder Albert Dietrich (1829-1908), Interpretinnen wie Henriette Voigt (1808-1839) oder moderne Komponisten wie Oliver Messiaen (1908-1992) und Einojuhani Rautavaara (*1928).
»SPÄTLESE« – Köpfe und Jubiläen 2008 Gabriele Busch-Salmen: »Deine Kompositionen ... mit meinen Liedern identisch« Carl Friedrich Zelter zum 250. Geburtstag 424 Dietmar Schenk: Siegfried Ochs – gescheiterter Student und erfolgreicher Kapellmeister. Eine Erinnerung anlässlich des 150. Jahrestages seiner Geburt 428 Mirjam Gerber: Der 200. Geburtstag einer Dilettantin: Henriette Voigt (1808–1839) 431 Jürgen Pilch: Albert Dietrich (1829–1908). Skizzen zu seiner Vita und zum frühen Klaviertrio op. 9 434 Sabine Zimmer: Ein zeitloser Katholik im klingenden Universum. Ein Portrait des Komponisten Olivier Messiaen (1908–1992) 444 Martin Knust: Modifikationen der Zeit, Einojuhani Rautavaara (*1928) und seine Kammeroper »Das Sonnenhaus« 449 Raphael D. Thöne: Current Tendencies in German New Contemporary 21st Century Classical Music: The Composer Moritz Eggert (*1965) 460 Stefan Drees: Experimentierfreude und Repertoireerkundung. Zur Arbeit des Duo Gelland 466 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Yvonne Amthor: The perception of musical prodigies in London Concert Life between 1820 and 1850 470 FOYER – Berichte, Jubiläen, Nachrichten, Kongresse Midou Grossmann: Zeit der Wunder, 32. Festwochen der Alten Musik 478 Rainer Zillhard: Im Schatten des Kunstwerks II (Kongress-Review) 479 Nachrichten 481 Kongresse 484 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten, Faksimilia Rezensionen 487 Laurenz Lütteken (Hg.): Musikwissenschaft; Ströer Bros.: MusikHörBuch; Antje Turmat (Hg.): Von Volkston und Romantik; Eberhard Metternich (Hg.): Carl Leibl: Messe Nr. 3 Es-Dur für Soli, Chor und großes Orchester; David Damschroder: Thinking about Harmony; Ulrich Konrad [u.a.] (Hgg.): Bearbeitungspraxis in der Oper des späten 18. Jahrhunderts; Kimmo Korhonen: Inventing Finnish Music; Nauhaus, Bodsch (Hgg.): Robert Schumann: Dichtergarten für Musik; Peter Anton Ling: Stimme, Stimmfach, Fachvertrag; Peter Berne: Belcanto; Peter Ryom: Antonio Vivaldi; Gutknecht, Hobohm (Hgg.): Freiheit oder Gesetz?; Ingo Harden: Epochen der Musikgeschichte; Koch: Versuch einer Anleitung zur Composition; Michael Fend: Cherubinis Pariser Opern (1788–1803); Margaret Notley: Lateness and Brahms Verlags-Neuheiten 513 MODERNE – Zeitgenössische Musik Dietmar Schenk: Peter Schwarz und das Archiv seiner Aufführungen 518 Barbara Preis: Grigori Frid: »Das Tagebuch der Anne Frank« 520 Midou Grossmann: Der ewige Takt zwischen Leid und Lust Kreneks »Karl V.« beeindruckt bei den Bregenzer Festspielen 522 Rezensionen 524 Jacobshagen, Leniger (Hgg.): Rebellische Musik; Irina Lucke-Kaminiarz: Hermann Abendroth; Ernst Kuhn (Hg.): Sergej Rachmaninow; Enst Kuhn (Hg.): Einführung in die Klaviermusik von Alexander Skrjabin; Gesine Schauerte: »Glühende Rätsel äugen sich an«; Ekaterina Vlasova: Rodion Shchedrin; Thorsten Preuß: Brechts »Lukullus «; Ralph Paland: Work in Progress und Werkindividualität Nachrichten 537 Kongresse 538 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 539 Jenö Takács (1902–2005): Aima Maria Labra-Makk, Piano; Gold.Berg.Werk: Eine Interpretation der Goldberg-Variationen BWV 988 […], Karlheinz Essl (Live-Elektronik); Felix Draeseke: The String Quartets Vol. I und II, Suite für zwei Violinen op. 86, Hölderlin-Quartett CD-Neuheiten 534 HUMOR 545 AUTOREN / GEWINNSPIEL 546
Mit dieser Ausgabe stellt DIE TONKUNST erstmals die sogenannte "alte" Musik in den Mittelpunkt: Ihr Thema ist die wunderbar farbenreiche, sinnliche und spannende musikgeschichtliche Epoche des TRECENTO. Wissenschaftlich ist hier noch immer viel Neuland zu erobern, und die sechs Trecento-Forscher, die das neue Heft der TONKUNST mit ihren Fachbeiträgen gestalten, widmen sich daher ganz unterschiedlichen Gebieten und Themenkreisen.
Dazu zählen etwa Portraits herausragender Künstler der Zeit, wie Giovanni Mazzuoli, analytische Überlegungen zu bedeutsamen Gattungen wie der "Ballate", überlieferungsgeschichtliche und editorische Fragestellungen zu einzelnen Quellen, die Frage nach der zeitgenössischen "Musik neben der Trecentomusik" und schließlich allgemeine fachgeschichtliche Überlegungen.
THEMA – Das Trecento Oliver Huck: Schriftlichkeit, Mündlichkeit und Gedächtnis als Narrative und Denkfiguren einer Geschichte der Musik des Trecento 304 Signe Rotter-Broman: Musikzeit und Textzeit in Ballaten des späten Trecento 314 Michaela Schuster: Die Ballata »Mercé o morte« von Johannes Ciconia, ihre Überlieferung und Edition 324 Andreas Janke: Giovanni Mazzuoli und Orsanmichele Zur Miniatur auf fol. 195v im Squarcialupi-Codex 334 Joachim Schulze: Musik im Trecento neben der Trecentomusik 341 Matteo Nanni: Die Aristoteles-Rezeption in der Musiktheorie des frühen Trecento am Beispiel Marchetto da Padovas 356 FOYER – Berichte, Jubiläen, Nachrichten, Kongresse Midou Grossmann: Tanz über dem Abgrund Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna von Walter Braunfels 368 Nachrichten 369 Kongresse 373 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten, Faksimilia Rezensionen 374 Kammertöns, Mauser (Hgg.): Lexikon des Klaviers; Melina Gehring: Alfred Einstein. Ein Musikwissenschaftler im Exil; Harry Joelson (Hg.): Theodor Kirchner: »Wolkenbilder «, 27 Stücke für Klavier op. 100; Henk Lambooij, Michael Feves: A Cellist’s Companion. A Comprehensive Catalogue of Cello Literature; Andreas Otte, Konrad Wink: Kerners Krankheiten großer Musiker, 6. erweiterte Auflage; Wißmann, Ahrend, v. Loesch (Hgg.): »Vom Erkennen des Erkannten«. Musikalische Analyse und Editionsphilologie; Dieter Schickling: Puccini – Biografie; Franz Joseph Lütter: Die Musikerfamilie Nisle; Tobias Faßhauer, Günter Mayer (Hgg.): Hanns Eisler, Gesammelte Schriften 1921–1935; Brügge, Gratzer, Hochradner (Hgg.): Mozarts letzte Sinfonien. Stationen ihrer Interpretationsgeschichte; Christian Reineke: Der musikalische Gedanke und die Fasslichkeit als zentrale musiktheoretische Begriffe Arnold Schönbergs; Nauhaus, Bodsch (Hgg.): Robert und Clara Schumann.Ehetagebücher; William Kinderman: Mozart’s Piano Music; Leonid Sabanejew: Alexander Skrjabin – Werk und Gedankenwelt; Renate Brunner: Alltag und Künstlertum. Clara Schumann und ihre Dresdner Freundinnen [...]; Walter Salmen: Goethe und der Tanz; Christoph Dohr (Hg.): Friedrich Kiel: Sechs Fugen für 2 Violinen, Viola und Violoncello; Nippoldt, Schaal: Jazz im New York der wilden Zwanziger; Gustav A. Krieg: cantus-firmus-Improvisation auf der Orgel, System – Methode – Modelle, 2. Auflage; Ralf Wehner (Hg.): Felix Mendelssohn Bartholdy: Oktett op. 20; Becker, Vogel (Hgg.): Musikalischer Sinn. Beiträge zu einer Philosophie der Musik; Marx, Sandberger (Hgg.): Göttinger Händel-Beiträge XI Verlags-Neuheiten 408 SCHALLTRICHTER – Tonträger CD-Rezensionen 416 Vergine bella – Madrigali da sonar, Arianna Savall, Il Desiderio, Thomas Kügler, SACD; Max Reger: Werke für Klaviertrio, Hyperion-Trio; until the singing of the spheres brings us together – violin duos vol. 3, Cecilia und Martin Gelland HUMOR 421 AUTOREN / GEWINNSPIEL 422
Diese Ausgabe ist anlässlich seines 175. Geburtstages am 7. Mai 2008 dem großen Komponisten Johannes Brahms gewidmet. Im Zentrum stehen sieben wissenschaftliche Beiträge renommierter internationaler Brahms-Forscher zu werkanalytischen, rezeptions- und quellengeschichtlichen Aspekten aus Schaffen und Lebenswelt des Komponisten. In diesem Zusammenhang wird u.a. ein bislang unbekannter Briefwechsel veröffentlicht.
THEMA – Johannes Brahms Wolfgang Sandberger: Bilder, Denkmäler, Konstruktionen – Johannes Brahms als Figur des kollektiven Gedächtnisses 145 Johannes Forner: »Mir graut vor diesem Leipzig!!« Brahms im Briefwechsel mit der Gewandhaus-Konzertdirektion 158 Robert W. Eshbach: Verehrter Freund! Liebes Kind! Liebster Jo! Mein einzig Licht. – Intimate letters in Brahms’s Freundeskreis 178 Michael Schwalb: Symphonische Gipfelerstürmung mit Marias Segen. Ein Zitat aus Schumanns »Dichterliebe« in Brahms’ 1. Symphonie 194 Birger Petersen: »Ökonomie und dennoch: Reichtum«. Faßlichkeit bei Brahms und Schönberg 198 Lorenz Luyken: Eine große Enttäuschung? Berios Orchestrierung der Klarinettensonate op. 120/1 von Brahms 206 Kurt Hofmann: Johannes Brahms in Ägypten – eine Spurensuche an den Originalschauplätzen 221 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Markus Gärtner:»Kein Wort von Erfüllung meiner Bedingungen«! Der Briefwechsel zwischen Hermann Abendroth und Hans Pfitzner 229 FOYER – Berichte, Jubiläen, Nachrichten, Kongresse Friedhelm Döhl: Dietrich Fischer-Dieskaus Brahms-Bild »Flirt bis zuletzt« Eine kleine Bildgeschichte 241 Brahms-Ausstellungen, -Kongresse, -Festival 242 Nachrichten 245 Kongresse / Call for Papers 248 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten, Faksimilia Rezensionen 250 Busch, Geuting (Hgg.): Lexikon der Orgel; András Schiff: Beethovens Klaviersonaten und ihre Deutung; Sweelinck: Sämtliche Werke für Tasteninstrumente, Bd. 2; Gabriele Busch-Salmen (Hg.): Philipp Christoph Kayser (1755–1823); Peter Schleuning: Fanny Hensel geb. Mendelssohn; César Franck: Souvenirs d‘Aix-la- Chapelle pour Pianoforte op. 7; Anke Fröhlich: Zwischen Empfindsamkeit und Klassizismus.; Thomas Christensen (Hg.): The Cambridge History of Western Music Theory; Nicole Schwindt (Hg.): Alexander Agricola; Elisabeth Schmierer: Geschichte des Liedes; Christoph Henzel: Graun-Werkverzeichnis (GraunWV); Misha Aster: »Das Reichsorchester«; Malkiewicz, Rothkamm (Hgg.): Die Beziehung von Musik und Choreographie im Ballett Verlags-Neuheiten 274 MODERNE – Zeitgenössische Musik Claus Woschenko: Der Komponist Jens Rohwer (1914–1994) Ein Portrait 278 Midou Grossmann: Zum Klang wird hier der Raum. Herbert Willis Musik setzt Zeichen für ein neues Musikverständnis 282 Rezensionen 283 Lera Auerbach: Oskolski, Postludium für Violine und Klavier; Ernst Kuhn (Hg.): Um das Spätwerk betrogen?; Frieder Reininghaus (Hg.): Chronik der Musik im 20. Jahrhundert; Jorge E. López: Gebirgskriegsprojekt; Heiko Schneider: Wahrhaftigkeit und Fortschritt; Alexander Nikolajew: Die Russische Klavierschule Hugo-Distler-Festtage 292 Neue Bücher 293 SCHALLTRICHTER – Tonträger Rezensionen 294 CD-Neuheiten 300 HUMOR 301 AUTOREN / GEWINNSPIEL 302
Mit der ersten Ausgabe des Jahrganges 2008 widmet sich DIE TONKUNST erstmals einer interdisziplinären Themenstellung: dem spannenden Zusammenhang von Musik und Tanz. Zahlreiche Beiträge bieten Einblicke in laufende Forschungsprojekte, wie etwa Habilitationen, und geben damit den aktuellen Stand dieses Forschungsgebietes in den Bereichen Musiktheater, Ballett und Hofkultur wieder.
THEMA – Musik und Tanz Walter Salmen: »Une bonne conduite« und »Declamation« im Tanz des 18. und 19. Jahrhunderts 2 Gabriele Busch-Salmen: »Mein höchster Begriff vom Drama ist rastlose Handlung« Tanz und Pantomime in Goethes Musiktheater 9 Jörg Rothkamm: Dialogähnliche und aktionsbezogene Musik im Ballett »Sylphiden« von Herman Løvenskjold und August Bournonville 20 Michael Malkiewicz: Choreographische Notationen zu Paul Taglionis Ballett »Der Seeräuber« 34 Monika Woitas: Eine wirkliche Ehe separater Künste? Zur wechselvollen Beziehung von Musik und Tanz 46 Stephanie Schroedter: Tanz – Musik – Theater. Formen und Möglichkeiten des Zusammenspiels von Tanz und Musik im Theater 55 Steffen A. Schmidt: KörperHören 67 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Stefan Schmidl, Timothy Freeze: Das Spektakuläre des Alltäglichen. Gustav Mahler, die Operette und die Wiener Jahrhundertwende 74 Stefan Drees: Komponieren der visuellen Dimension. Zum Video- und Filmgebrauch in Werken Olga Neuwirths 79 Wolfgang-Andreas Schultz: Bausteine einer neuen Tonalität. Zu Krzysztof Penderecki und Lera Auerbach 87 FOYER – Berichte, Jubiläen, Nachrichten, Kongresse Midou Grossmann: Lisztiade in Raiding Das Motto: »Halb Zigeuner, halb Franziskaner« 92 Nachrichten 93 Kongresse 96 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten, Faksimilia Rezensionen 97 Rode-Breymann (Hg.): Krieg und Frieden in der Musik; Herfrid Kier: Der fixierte Klang; Michael Aschauer: Einheit durch Vielfalt?; Winkler, Kuzmits (Hgg.): Geigen- Spiel-Kunst; Ernst Herttrich (Hg.): Robert Schumann Kinderszenen Op. 15; Heinemann, Strodthoff (Hg.): Wilhelm Friedemann Bach; Hanzlik (Hg.): Carl Loewe – Balladenschule; Omonsky, Schmuhl: Historische Aufführungspraxis und ihre Perspektiven; Tomi Mäkelä: Jean Sibelius. Poesie liegt in der Luft; Thomas Emmerig (Hg.): Musikgeschichte Regensburgs; Kämpken, Ladenburger (Hgg.): Beethoven und Breitkopf & Härtel; Burger-Güntert: Robert Schumanns ›Szenen aus Goethes Faust‹; Gustav A. Krieg: Einführung in die anglikanische Kirchenmusik Verlags-Neuheiten 122 MODERNE – Zeitgenössische Musik Barbara Preis: »Tea – a mirror of soul« Ein Bericht von der österreichischen Erstaufführung in Wien 126 Rezensionen 128 Gervink, Hiekel (Hgg.): Dmitri Schostakowitsch; Petersen, Zenck (Hgg.): Musiktheater im Exil der NS-Zeit; Titu I. B
Diese Ausgabe ist dem großen finnischen Komponisten Jean Sibelius anlässlich dessen 50. Todestages am 20. September 2007 gewidmet. Sie enthält zahlreiche Beiträge von Autorinnen und Autoren aus der Sibelius-Forschung. Auch einige Institutionen um Sibelius präsentieren sich in dieser Ausgabe.
THEMA – Jean Sibelius zum 50. Todestag am 20. September 2007 Tomi Mäkelä: À propos Sibelius 2007. Mehrheitsjournalismus, Musikwissenschaft und Julian Barnes’ The Lemon Table 336 Glenda Dawn Goss: Jean Sibelius and Finnish Nationalism 346 Tuija Wicklund: Jean Sibelius Complete Works. Introduction and Case Studies 355 Timo Virtanen: Die Manuskripte zu Sibelius’ Sinfonie Nr. 3 369 Kathrin Messerschmidt: Gattung, Modernität und ›Ton‹ Zur vierten Symphonie von Jean Sibelius 383 Kira Hartmann: »Wie üblich bin ich ein Sklave meiner Themen und passe mich deren Bedürfnissen an.« Sibelius’ 5. Symphonie im Kontext von Konventionalität und Modernität 399 Jorma Daniel Lünenbürger: »Geistreich angelegt und durchgeführt«. Sibelius’ B-Dur-Quartett op. 4 als Höhepunkt der frühen Kammermusikwerke 408 Lorenz Luyken: Stimmen. Linien. Verwirrung der Begriffe. Leseübungen an Sibelius’ Streichquartett op. 56 422 PORTRAIT – Institutionen, Personen, Projekte Stefanie Steiner: 6 Mark 20 und kein Autograph … Zum 60-jährigen Jubiläum des Max-Reger-Instituts / Elsa-Reger-Stiftung Karlsruhe 436 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Siegmar Keil: Der »Choral von Leuthen«. Ein preußisch-deutscher Mythos 442 FOYER – Berichte, Jubiläen, Nachrichten, Kongresse Maren Goltz: Meininger Sammlung Musikgeschichte im Netz 450 Midou Grossmann: Zeitenwende in Bayreuth 452 Midou Grossmann: Tod auf dem See. Bericht aus Bregenz 454 SIBELIUS-Spezial Die Jean Sibelius Gesellschaft Deutschland e.V 456 Neue Sibelius-Noten 457 Sibelius im Netz 459 Kongress-Review von Christine Haustein: Der mitteldeutsche Kantor, Erfurt, Juni 2007 460 Nachrichten 461 Kongresse, Call for Papers 462 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten, Faksimilia Rezensionen 464 Leoš Janáček. Die frühen Schriften 1884–1888; Jan Assmann, Die Zauberflöte; Jens Malte Fischer, Vom Wunderwerk der Oper; Boris von Haken, Der »Reichsdramaturg «; Kerala J. Snyder, Dieterich Buxtehude; Johannes Behr, Johannes Brahms; Cathleen Köckritz, Friedrich Wieck; Jung-Kaiser, Kruse (Hgg.), Schumanns Albumblätter; Rob Wegman, The Crisis of Music in Early Modern Europe; Peter Donhauser, Elektrische Klangmaschinen; Ute Bär (Hg.): Schumann, Sonaten für Violine und Klavier Bd. 2; Jürg Baur, Sonatine für Klaviertrio; Ulrich Schreiber, Opernführer für Fortgeschrittene; Egbert Kahlke, Das symphonische Werk Gerhard Frommels; Aloyse Michaely, Olivier Messiaens »Saint François d’Assise« Verlags-Neuheiten 487 SCHALLTRICHTER – Tonträger Rezensionen 492 CD-Neuheiten 500 HUMOR 501 AUTOREN / GEWINNSPIEL 502
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Mit einem großen Joachim-Spezial widmet sich diese Ausgabe insbesondere dem Violinisten Joseph Joachim, dessen Todestag sich am 15. August 2007 zum 100. Mal jährt. Fünf umfangreiche Themen-Essays führen dieses Heft an, in denen bislang unveröffentlichtes Bildmaterial enthalten ist.
THEMA – Joseph Joachim zum 100. Todestag am 15. August 2007 Otto Biba: »Ihr Sie hochachtender, dankbarer Schüler Peppi«. Joseph Joachims Jugend im Spiegel bislang unveröffentlichter Briefe 200 Robert W. Eshbach: Der Geigerkönig. Joseph Joachim as a Performer 205 Beatrix Borchard: Groß – männlich – deutsch? Zur Rolle Joseph Joachims für das deutsche Musikleben in der Wilhelminischen Zeit 218 Dietmar Schenk: Aus einer Gründerzeit. Joseph Joachim, die Berliner Hochschule für Musik und der deutsch-französische Krieg 232 Ute Bär: »Sie wissen ja, wie gerne ich, selbst öffentlich, mit Ihnen musicire!« Clara Schumann und Joseph Joachim 247 PORTRAIT – Institutionen, Personen, Projekte Dietmar Strauß: »Eigentlich ein Skandal ... «. Die Situation der Gesamtausgabe der Schriften Eduard Hanslicks 258 Martin Torp: »Modern, aber niemals modisch«. Portrait des Komponisten Karl Höller (1907–1987) zum 100. Geburtstag 260 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Yvonne Wasserloos: Wider »alte Schnecken von anno Tobak«. Edvard Grieg, C. F. E. Horneman und die Euterpe 268 FOYER – Berichte, Jubiläen, Nachrichten, Kongresse Klaus Zehnder-Tischendorf: Niederländisches Epigonentum oder ein eigener Weg? Zum 75. Todestag von Julius Röntgen 280 Midou Grossmann: Eine Frau geht neue Wege oder: Tristan und Isolde als Kammerspiel 283 Hermann Boie: Weltweit erste Ausstellung zu Xaver Scharwenka 285 Ute Bär: 50 Jahre Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau e.V. 287 Susanne Pröpsting: Lübecker Holstentorhalle erwacht zu neuem Leben 289 Joachim-Ausstellungen in Hamburg und Eisenstadt 290 Mirkko Stehn: Zwischen Dom, Universitet und Konserthus. Musik in Uppsala 291 Kongress-Review von Almut Jedicke: Text – Kontext – Rezeption. Buxtehude-Symposion in Lübeck 293 Nachrichten 295 Kongresse 297 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten, Faksimilia Rezensionen 298 Verlags-Neuheiten 314 MODERNE – Zeitgenössische Musik Claus Woschenko: Der Komponist Günter Lampe (1925–2003) im Spiegel seiner Kompositionen für Soloinstrument und Orchester 317 Barbara Preis: USA – OHIO – NEW YORK. »Lost Highway« von Olga Neuwirth feierte Premiere in Übersee 320 Rezensionen 322 Verschiedenes 324 SCHALLTRICHTER – Tonträger Rezensionen 326 CD-Neuheiten 332 HUMOR 334 AUTOREN / GEWINNSPIEL 335
Mit drei umfangreichen Portraits zur Leipziger Mendelssohn-Gesamtausgabe, zum Meininger Klarinettisten Richard Mühlfeld sowie zum »Historisch-kritischen Liederlexikon« des Deutschen Volksliedarchivs und vielem mehr.
PORTRAIT – Institutionen, Personen, Projekte Christian Martin Schmidt: Die Leipziger Ausgabe der Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy 108 Maren Goltz: Der Klarinettist mit den mythischen Rohrblättern. Zum 100. Todestag von Richard Mühlfeld 117 Michael Fischer: Lieder im Internet. Das »Historisch-kritische Liederlexikon« des Deutschen Volksliedarchivs 123 ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Josef Karner: Tonale Didaktik zwischen Tradition und Reformation 133 FOYER – Berichte, Jubiläen, Nachrichten, Kongresse Midou Grossmann: Raritäten in Frankfurt. Cavallis »Giasone« und d‘Alberts »Tiefland« 141 Walter Zielke: Hugo Kaun, der ›Komet von Berlin‹. In Gedenken an dessen 75. Todestag am 2. April 2007 143 Nachrichten / Kongress 146 Kongress-Review von Gabriele Müller: Tanz im Musiktheater – Tanz als Musiktheater 150 EBERHARDT & HORST – Nachrufe und Vermischtes Ein hochbrisanter Fall 152 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten, Faksimilia Eberhard Heymann: Wörterbuch zur Aufführungspraxis der Barockmusik 158 Stefan Schaub: Hören mit Begeisterung 159 Michael Tenzer (Hg.): Analytical Studies in World Music 160 Oliver Schwarz-Roosmann: Cherubini und seine Kirchenmusik 161 Meike Becker-Adden: Nahtstellen. Strukturelle Analogien der ›Kreisleriana‹ von E.T.A. Hoffmann und Robert Schumann 163 Matthias Schmidt (Hg.): Mozarts Klavier- und Kammermusik 164 Joshua Rifkin (Hg.): J. S. Bach, Messe h-Moll 167 Kerstin Neubarth: Historische Musikinstrumente im 20. Jahrhundert 168 Susanne Knaller, Harro Müller (Hgg.): Authentizität. Diskussion eines ästhetischen Begriffs 170 Attila Csampai, Dietmar Holland (Hgg.): Der Konzertführer. Orchestermusik von 1700 bis zur Gegenwart 171 MODERNE – Zeitgenössische Musik Midou Grossmann: Musikalische Zufallsprozesse. John Cages 2. Klavierkonzert in München 178 Axel Petri: Georg Vinokic und Bernhard Gander. Portrait einer gegenseitigen Inspiration 179 Rezensionen: Rodion Schtschedrin: Lolita, Klavierauszug der Oper 182 Hermann Conen (Hg.): Arvo Pärt. Die Musik des Tintinnabuli-Stils 183 Lera Auerbach: T‘filah und Lonely Suite für Violine solo 184 Nachrichten / Kongress 185 Kongress-Review von Stefan Weiss: Narrativität in Schostakowitschs Instrumentalmusik 187 SCHALLTRICHTER – Tonträger About Baroque, Freiburger Barockorchester 190 Mendelssohn, Sinfonie Nr. 1 op. 11, Heidelberger Sinfoniker, Thomas Fey 192 Königinnen – oder Die 7 Rätsel des Dieterich B., Hörbuch 193 CD-Neuheiten 195 HUMOR 197 AUTOREN / GEWINNSPIEL 198
Die erste gedruckte Ausgabe - ohne einen Themenbereich - versammelt Beiträge zum Buxtehude-Festjahr 2007, einen Essay zu unbekannten Briefen von Max Reger und vieles mehr. Die Cover-Abbildung "Die Tonkunst" wurde von Prof. Otto Biba persönlich gescannt und unserer jungen Zeitschrift als "Auftakt-Titel" zur Verfügung gestellt.
Zudem enthält das erste Heft ein Grußwort von Prof. Dr. Siegfried Oechsle, Kiel.
ESSAY – Wissenschaftliche Beiträge Almut Jedicke: Dietrich Buxtehude und die Lübecker Abendmusiken 1 Siegmar Keil: Zwischen Sollen und Wollen – Robert Schumann in Heidelberg 9 Christiane Wiesenfeldt: »Sie und ich wollen Brahms dienen ...«. Max Reger, Fritz Steinbach und die Retuschen in Brahms-Sinfonien 20 Wolfgang-Andreas Schultz: War das der Fortschritt? Ein Rückblick auf die Musik des 20. Jahrhunderts 44 FOYER – Berichte, Jubiläen, Nachrichten, Kongresse Ute Bär: Eine Pianistin im Schatten Clara Schumanns? Zum Gedenken an den 175. Geburtstag von Marie Wieck 52 Midou Grossmann: Der richtige Mann am richtigen Ort. Alfred Wopmann prägte 20 Jahre die Bregenzer Festspiele 54 Nachrichten 56 Kongresse 58 EBERHARDT & HORST – Nachrufe und Vermischtes Mozart sein Leben 59 NEUERSCHEINUNGEN – Fachliteratur, Noten, Faksimilia Renate Hüsken: Ella Adaïewsky. Pianistin. Komponistin. Musikwissenschaftlerin 64 Wolfgang Hagen: Das Radio. Zur Geschichte und Theorie des Hörfunks 65 Rika Shishido: Die ›Neue Musik-Zeitung‹ (1880–1928). Geschichte, Inhalt, Bedeutung 66 Hiromi Hoshino (Hg.): Mendelssohn. Die erste Walpurgisnacht op. 60 67 Christoph Dohr (Hg.): J. Christian Heinrich Rinck, Drei Sestetti 69 Renate und Kurt Hofmann: Johannes Brahms als Pianist und Dirigent 71 Thomas Schipperges: Die Akte Heinrich Besseler 73 Mozart, Kammermusikwerke mit Klavier, Studien-Edition 75 Claudia Macdonald: Robert Schumann and the Piano Concerto 77 Appel (Hg.): Robert Schumann in Endenich (1854–1856) 78 Verlags-Neuheiten 80 MODERNE – Zeitgenössische Musik Midou Grossmann: Musik als Lebenselixier. Kaija Saariaho beim Auftakt-Festival der Alten Oper Frankfurt 86 Jan Kästel: 100 Jahre ›Chronist seiner Zeit‹. Ein Rückblick auf das Schostakowitschjahr 2006 in Deutschland 87 Rezensionen: Peter Schweinhardt (Hg.): Hanns Eislers ›Johann Faustus‹ 89 Kerstan, Wolken (Hgg.): Hans Werner Henze. Komponist der Gegenwart 90 Ulrich Tadday (Hg.): Bernd Alois Zimmermann 92 Neue Bücher 94 Nachrichten 94 SCHALLTRICHTER – Tonträger J. S. Bachs früheste Notenhandschriften, Weimarer Orgeltabulatur, Jean-Claude Zehnder 96 Dieterich Buxtehude: Opera Omnia I, II, Ton Koopman 97 Norbert Burgmüller: Sämtliche Werke für Pianoforte, Tobias Koch 100 Franz Berwald: Tone-Poems, Gävle Symphony Orchestra, Sakari 102 CD-Neuheiten 104 HUMOR 105 AUTOREN / GEWINNSPIEL 106