Thema: TOD, TRAUER UND TROST IN DER MUSIK UM 1600

DIE TONKUNST, April 2022, Nr. 2, Jg. 16 (2022), 152 Seiten

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehörte Joachim Raff (1822–1882), der am 27. Mai 2022 200 Jahre alt geworden wäre, zu den erfolgreichsten Komponisten mit Ausstrahlung über die deutsche Sprachgrenze hinaus. Nach einer abgebrochenen Karriere als Schullehrer wurde er zwischen 1850 und 1856 als Assistent von Franz Liszt zu einem wichtigen Protagonisten von Weimars ›Silbernem Zeitalter‹. Seinen Durchbruch als freischaffender Komponist erlebte er jedoch von der Kurstadt Wiesbaden aus; von 1877 an gestaltete er das Frankfurter Hoch’sche Conservatorium als hochrenommierter Gründungsdirektor nach seinen Maximen. Sein Wirken als Komponist, Musikschriftsteller und Pädagoge verortet sich im Spannungsfeld von Idealismus, Romantik und Realismus, zwischen akademisch untermauertem Historismus und ›neudeutschen‹ Fortschrittsbestrebungen, zwischen ›Bettelmusikantentum‹, bürgerlichen und adeligen Lebenswelten. Im April-Heft der TONKUNST werden breit gefächerte Aspekte dieser vielseitigen und keineswegs bruchlosen Karriere beleuchtet – basierend auf zahlreichen neu ausgewerteten Quellen, die im Joachim-Raff-Archiv in seinem Geburtsort Lachen in der Schweiz vorliegen.


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