Das Januar-Heft der TONKUNST befasst sich mit dem Thema der populären Musik im Nationalsozialismus und der damit verbundenen Publikation, Distribution und Promotion. Während die Zeit der ›Goldenen Zwanziger‹ bereits umfangreich erforscht ist, trifft das nicht auf die darauffolgende Zeit des Nationalsozialismus zu. Wie in vielen anderen Bereichen veränderte sich auch viel im Nationalsozialismus durch das Ideal der Zeit und damit einhergehende Verbote sowie vor allem die damit verbundene Auswanderung von verfolgten Akteurinnen und Akteuren. Zum Erliegen kam die Musikszene dennoch nicht. Der Forschungsstand ist im Bereich der Unterhaltungsmusik sehr viel geringer als im Beriech der E-Musik und der funktionellen Musik in der NS-Zeit. Die ›Stunde Null‹ als lange vorherrschende Idee nach 1945 zeigt sich in der Unterhaltungsmusik nach dem Zweiten Weltkrieg mehr als fiktive Grenzziehung. Das Januar-Heft beleuchtet den Zeitraum von 1930 bis 1950 und erklärt musikalische, personelle und institutionelle Kontinuitäten und Entwicklungen. Eine Leseprobe und weitere Informationen finden Sie hier.
Am 8. Dezember 2022 übergaben die Redaktionsmitarbeiterinnen Daniela Marxen und Jasmin Lindenthaler Rezensionsmaterial aus dem Jahr 2020, das bis dato nicht abgefragt wurde, an Birgit Becher, die Bibliothekarin des Musikwissenschaftlichen Seminars Heidelberg. Seit die TONKUNST nach Heidelberg gezogen ist, besteht ein Kooperationsvertrag mit dem Musikwissenschaftlichen Seminar. In Zuge dessen wurde auch dieses Jahr nun das zweite Mal in Folge Bücher, Noten und CDs an das Musikwissenschaftliche Seminar Heidelberg feierlich übergeben. Nun kommen die Medien den Studierenden des Seminars zugute.
Das Oktober-Heft der TONKUNST und das damit letzte Heft in diesem Jahr befasst sich mit der musikalischen Mitte Deutschlands. Dieses Gebiet zeichnete sich in der frühen Neuzeit durch eine gemeinsame Sprache, aber auch kulturelle Gemeinsamkeiten aus, nicht zuletzt in der Musik. Die Kulturlandschaft der Gebiete Mainfranken, Thüringen, Sachsen, Böhmen und Schlesien spiegelt eine Vielfältigkeit, aber auch eine Verbundenheit wider, die von den Repertoirebildungsprozessen bis hin zur musikalischen Theorie und Praxis sowie dem Verlagswesen genauer betrachtet werden. Wie wirkten sich beispielsweise inter- und intraregionale Kulturzusammenhänge und Kulturtransfers auf das Wirken regionaler Akteure aus? Das Oktober-Heft der TONKUNST gibt zu dieser und anderen Fragen mögliche Antworten. Weitere Informationen finden Sie hier.