Demokratie ist kein feststehender Zustand, sondern muss stehts neu ausgehandelt und gemeinsam erarbeitet sowie erlernt werden. Dies wird ersichtlich dadurch, dass sich die Demokratie seit der Jahrtausendwende in einer Erosionsphase befindet und in der heutigen Zeit rechte Parteien stärker gewählt werden. Musik ist Teil politischer Darstellung, aber auch Teil bürgerlichen Protestes gegen den Staat oder von gesellschaftlichen Missständen. Wie ist das Verhältnis zwischen Musik und Demokratie, was ist das Potential von Musik, und kann es die Aufgabe von Musik sein, demokratische Systeme zu stützen? Das Oktober-Heft der TONKUNST erkundet historisch wie gegenwärtig, ob und wie Demokratie in Musik Gestalt annehmen kann und wie Musik zur Gestaltung von Demokratie beitrug und beträgt. Weitere Informationen und eine Leseprobe finden Sie hier.
Nach Jahren der Corona-Pause konnte die TONKUNST nun endlich wieder auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung vom 4. bis 6. Oktober mit einem Stand vertreten sein. Es war für alle eine schöne Gelegenheit, persönlich ins Gespräch zu kommen und in verschiedensten Ausgaben der Tonkunst blättern zu können. Seit 2011 war die TONKUNST bereits zum achten Mal mit einem Stand auf der Jahrestagung vor Ort und freut sich darauf, nächstes Jahr in Köln 2024 wieder mit dabei zu sein.
Obwohl einer der größten Staaten der Erde, gilt Brasilien aus europäischer Sicht musikgeschichtlich weitgehend als terra incognita. Der musikalische Beitrag scheint sich in populären Musik- und Tanzformen wie Samba und Bossa Nova oder in der Kunstmusik Carlos Gomes’, Heitor Villa-Lobos’ und Camargo Guarnieri zu erschöpfen. Wobei hier die Bekanntheit populärer Musik stark im Kontrast zur unbekannteren klassischen Musik steht. Die brasilianische Musikwissenschaft wirkt dieser auch in Brasilien anzutreffender Wissenslücke mit einer in den letzten Jahrzehnten breit angelegten Forschung entgegen. Erfreulicherweise lässt sich dadurch ein starker Anstieg an brasilianischer Musik in Konzertprogrammen und Einspielungen konstatieren. Das diesjährige Juli-Heft der TONKUNST ist insofern besonders, als es der Zusammenarbeit brasilianischer und deutscher Autorinnen und Autoren entstammt, die in ihren Beiträgen künstlerische, historische, ethnologische, pädagogische und technologische Perspektiven beleuchten und damit die faszinierende Vielfalt der brasilianischen Musikkultur aufzeigen.
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