Thema: MUSIK UND DEMOKRATIE

DIE TONKUNST, Oktober 2026, Nr. 4, Jg. 20 (2026)

In Zeiten künstlicher Intelligenz, kultureller Aneignung und technisch unterstützter Selbstoptimierung: Was ist eigentlich noch »echt«? Menschliche Deutungen, Handlungen und Darstellungen sind schon immer von der Suche nach Glaubwürdigkeit, Echtheit und Aufrichtigkeit geprägt. Dabei steht das Authentische nicht selten im Zentrum eines mitunter umkämpften Aushandlungsprozesses, der kulturelle, soziale und wissenschaftliche Ordnungen prägt. Auch auf dem Gebiet der Musik wird um die Passgenauigkeit von Erwartung und Beobachtung gestritten: Ist es kulturelle Aneignung, wenn Eminem als Rapper erfolgreich ist? Darf man bedenkenlos Instrumente, Musikstile und Outfits fremder Kulturen imitieren? Was passiert genau, wenn die Künstlerin Beyoncé auf ihrem Album »Cowboy Carter« Country-Musik macht und damit eine kulturelle Wieder-Aneignung betreibt? In der Beantwortung dieser Fragen prallen individuell oder kulturell vorgeprägte Vorstellungen aufeinander, was der »wahre Kern« von Etwas oder Jemandem sei. Das Oktober-Heft der TONKUNST widmet sich in exemplarischen Zugängen dem großen Thema Musik und Authentizität: von Echtheitsdebatten, Originalitätsdoktrin und Identitätsdiskursen über historisch informierte Aufführungspraxis bis hin zu kultureller Aneignung und kreativer KI.

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