Juli 2026
Parodieren, Nachahmen, Imitieren
DIE TONKUNST, Juli 2026, Nr. 3, Jg. 20 (2026)
Im 15. Jahrhundert lässt sich beobachten, dass sich die Cantus-firmus-Verarbeitungen pluralisieren: Paraphrasen, Zitate, Motivverarbeitungen oder vollständige Übernahmen mehrstimmiger Komplexe halten Einzug in das Komponieren. Dieses Modell wird im 16. Jahrhundert sodann perfektioniert: Strukturgeber einer mehrstimmigen Komposition ist immer öfter eine andere Komposition. So erlebte der Prototyp der Parodiemesse im Fortgang des Jahrhunderts nicht nur seine Hochkonjunktur, sondern lief allen anderen Messtypen quantitativ den Rang ab. Ausgehend von dieser Beobachtung stellt das Juli-Heft der TONKUNST spannende Fragen an das mehrstimmige Repertoire: Welche Kriterien haben Komponisten bei der Wahl ihrer Vorlagen beeinflusst? Waren in erster Linie Text und Musik ausschlaggebend, oder auch außermusikalische Faktoren, die von arbeitsökonomischen Beweggründen über die Einreihung in Traditionslinien, der bewussten Nutzung populärer zeitgenössischer ›Schlager‹ bis hin zu Momenten der Identitätsstiftung reichen? Das Themenheft nimmt die vielfältigen Verfahren des Parodierens, Nachahmens und Imitierens als eine der zentralen kompositorischen Handlungsfelder der Frühen Neuzeit aus der Perspektive mehrerer Gattungen in den Blick. << alle Ausgaben
Die Ausgabe ist noch nicht verfügbar.
Als PRINT-AUSGABE
vorbestellen
(EUR 25.- zzgl. Porto)
(EUR 25.- zzgl. Porto)
Weitere Ausgaben
Juli 2008
DAS TRECENTO
Januar 2016
GEISTLICHE MUSIK VON ALESSANDRO SCARLATTI
Oktober 2020
MUSIK | GESCHICHTE | PLURALITÄT
Juli 2007
JOSEPH JOACHIM
Oktober 2012
MUSIK UND SPIRITUALITÄT
Oktober 2008
»SPÄTLESE« – KÖPFE UND JUBILÄEN 2008
Januar 2023
POPULÄRE MUSIK IM NATIONALSOZIALISMUS
Januar 2014
CARL PHILIPP EMANUEL BACH
