Thema: Exilierte Komponistinnen

DIE TONKUNST, Oktober 2024, Nr. 4, Jg. 18 (2024), 120 Seiten

1924 in Hamburg geboren, wurde Ruth Schönthal – so der Name damals − mit fünf Jahren als Hochbegabung in das Stern’sche Konservatorium in Berlin aufgenommen. Zwei Jahre nach der Machtübergabe an die NSDAP musste sie es als Jüdin wieder verlassen, worauf sie ihre pianistische und kompositorische Ausbildung bei Privatlehrern fortsetzte. 1938 floh die Familie aus Deutschland und lebte zunächst in Schweden, bevor sie sich in Mexiko City niederließ. 1946 ging Schonthal sodann nach Yale, um bei Paul Hindemith zu studieren. Von 1958 an bis zu ihrem Tod 2006 lebte sie schließlich bei New York, wo sie eine Kompositionsprofessur innehatte. Das Exil, seine wechselnden Bedingungen und kulturellen Einflüsse haben in Schonthals Œuvre deutliche Spuren hinterlassen. Ihre Ästhetik gründet, wie das Oktober-Heft der TONKUNST an einschlägigen Werken dokumentiert, weniger im Eklektizismus – wie immer wieder zu lesen ist – als in unmittelbarer künstlerischer Reaktion auf konkrete Lebenserfahrungen.


Unterstützt durch:
Kohlndorfer-Stiftung München
Mariann Steegmann Foundation
Weitere Ausgaben

Januar 2019
MUSIK UND FRIEDEN IN DER FRÜHEN NEUZEIT
Oktober 2012
MUSIK UND SPIRITUALITÄT
Juli 2023
MUSIKALISCHER KOSMOS BRASILIEN
Januar 2025
KIRCHENMUSIK IM OSTSEERAUM UM 1700
Juli 2018
HEIMAT UND KUNSTMUSIK. HEUTE
Oktober 2009
MUSIK IM NATIONALSOZIALISMUS
Januar 2020
WIDMUNGEN IN DER MUSIK
Oktober 2021
THEATER IN MANNHEIM ZWISCHEN 1850 UND 1910
^